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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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sich sogar zähneknirschend erboten, den Brief selbst zu überbringen. Doch dann, zwei Tage vor der geplanten Abreise, war etwas dazwischengekommen. Ein Mitarbeiter war krank geworden, und Christopher hatte einspringen müssen.
    Er hatte vorgeschlagen, die Reise zu verschieben, einen Monat oder zwei, und im Frühjahr würde das Wetter ohnehin besser sein. Ihm schien nicht klar gewesen zu sein, wie wichtig diese Reise für sie war. Caroline hatte sogar geargwöhnt, dass er die Reise absichtlich platzen lassen wollte, um jeden Kontakt mit Rafe zu unterbinden. Doch sie hatte sich nicht von ihrem Plan abbringen lassen und war entschlossen gewesen, notfalls allein zu fliegen. So war es schließlich auch gekommen, und Christophers vorwurfsvolle Abschiedsworte klangen ihr noch im Ohr.
    Wenn Rafe jetzt annahm, dass Christopher bei ihr war, musste er erfahren haben, wie es um sie und seinen Bruder stand. „Du weißt von Christopher und mir?“
    Er hielt den Brief hoch. „Meine Mutter erwähnt dich lobend. Du scheinst den Test bestanden zu haben.“
    Es war ihr tatsächlich wie ein Test vorgekommen. Sie war schon mehrere Monate mit Christopher befreundet gewesen, ehe er sie zum ersten Mal mit nach Hause genommen hatte. Anscheinend hatten seine Eltern sie für eine akzeptable Wahl gehalten. Sicher hätten sie es gern gesehen, wenn sie vermögend gewesen wäre, aber das war kein schwerwiegendes Manko. Schließlich waren die Drayfords selbst reich genug.
    „Das ist sehr nett von ihr“, entgegnete Caroline leise. Sie hatte befürchtet, dass ihr Eindringen Rafe verärgern würde, doch es schien ihn nur zu amüsieren. Wenn er lachte, bildeten seine strahlend weißen Zähne einen starken Kontrast zu seiner sonnengebräunten Haut. Er wirkte älter als früher und härter.
    „Das ist ein recht zweifelhaftes Kompliment“, erwiderte er. „Die jungen Frauen, die meine Eltern gutheißen, können so dumm sein wie Bohnenstroh, solange sie im richtigen Moment nicken und teure Kleider tragen können.“
    Fast hätte Caroline laut aufgelacht. Er hatte nicht ganz unrecht. Der äußere Schein bedeutete den Drayfords sehr viel. Doch sie beherrschte sich und entgegnete kühl: „Ach, findest du?“
    In seinen Augen blitzte es belustigt auf. „Mir scheint, du passt perfekt nach Virginia Grove.“
    Damit meinte er wohl, dass sie sich zur reichen Müßiggängerin eignete. „Ich bin eine berufstätige Frau“, begehrte sie auf.
    „Ach ja? Wo arbeitest du denn?“
    „In einer Boutique.“ Sie brauchte ihm nicht zu erklären, dass sie Geschäftsführerin eines sehr exklusiven Geschäfts in der Stadt war. „Und wovon lebst du?“ Caroline blickte auf die ringsum an die Wände gelehnten Leinwände. „Du malst?“ Sie verstand nicht viel von Kunst, doch was sie sah, gefiel ihr. „Bist du denn gut?“
    „Das kannst du nicht selbst feststellen? Das passt. Du brauchst keine eigene Meinung zu haben, wenn du eine Drayford werden willst.“
    „Ich meine, ob du auch Bilder verkaufst“, erwiderte Caroline gereizt. „Wenn so viele hier herumstehen, scheinen sie ja nicht gerade wegzugehen wie warme Semmeln.“
    „Ach, für den Lebensunterhalt reicht es.“
    „Es wird deine Mutter freuen, das zu hören“, sagte sie. „Und Christopher auch.“
    „Ihn ganz besonders“, erwiderte Rafe trocken. Caroline wusste, dass sie Christopher besser nicht erwähnt hätte. Die beiden Brüder konnten einander nicht ausstehen. „Wo steckt er denn jetzt?“, fragte er.
    „Heute ist er in Birmingham bei Gericht, um Schadensersatzklage gegen einen großen Konzern zu erheben“, erklärte sie stolz.
    Rafe lachte verächtlich. „Er wird Angst und Schrecken verbreiten!“ Er schien nicht viel von den juristischen Qualitäten seines Bruders zu halten. „Er ist also in Birmingham, und du bist hier. Allein?“
    „Ja. Er wollte erst mitkommen, musste dann aber kurzfristig absagen.“ Das Eintreten einer jungen Frau mit einem großen irdenen Krug bewahrte sie davor, weitere Erklärungen abgeben zu müssen.
    Die Fremde sah beeindruckend aus, denn sie war groß und schlank und hatte dichtes schwarzes Haar. Sie trug ein schwarzes Kleid und schwere goldene Ohrringe. Caroline fragte sich, ob die junge Frau wohl hier lebte. Sie war wie selbstverständlich hereingekommen und entsprach genau Rafes Typ. Er redete mit ihr, doch alles, was Caroline verstand, war ihr eigener Name.
    „Das ist Elpida“, stellte Rafe sie vor, und die junge Frau lächelte.
    „Hallo“, sagte

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