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Romana Gold Band 13

Romana Gold Band 13

Titel: Romana Gold Band 13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jacqueline Baird , Charlotte Lamb , Jane Donnelly
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Jahren.“
    „Ich weiß.“ Caroline biss von ihrem Brot ab, doch ein Krümel geriet ihr in die falsche Kehle, sodass sie husten musste. Sie trank noch einen Schluck Wein, bevor sie fortfahren konnte. „Aber ich habe nur die Geschichten als Ausgangspunkt, die mir meine Großmutter erzählt hat, als sie selbst schon eine alte Frau war. Sie ist vor einigen Jahren gestorben. Großvater ist einmal für ein paar Wochen zu Hause gewesen. Dann ist er zurückgegangen und nicht wiedergekommen.“
    Er sah sie fast mitleidig an. „Die Dörfer in den Bergen sind jetzt verwaist. Du hast keine Chance.“
    „Warum nicht?“
    Sie hatte den Mantel abgestreift und über die Stuhllehne gehängt. Rafe nahm ihre Hand und schob den Ärmel ihres Pullovers hoch. Ihre Finger waren schmal und lang, mit sorgfältig manikürten Nägeln, und ihr Handgelenk sah aus, als könnte er es mit einem Griff zerbrechen. Doch sie hatte sich stets viel stärker gefühlt, als sie aussah. Mühsam widerstand sie dem Drang, seine Hand abzuschütteln. „Ich komme immer an mein Ziel“, sagte sie.
    Rafe blickte auf den Rubin, den Christopher ihr zur Verlobung geschenkt hatte. „Das sieht man“, sagte er spöttisch. „Aber die Berge verlangen eine andere Art von Ausdauer.“
    Caroline lief rot an. Was für eine gemeine Unterstellung! Sie hatte sich die Verlobung mit Christopher doch nicht erschlichen!
    „Aber wenn du so wild entschlossen bist …“ Rafe schien sich über ihre Empörung zu amüsieren.
    „Das bin ich.“
    „Dann bringe ich dich hin. Ich kenne mich in den Bergen ganz gut aus und nehme dich mit, soweit du es schaffst. Wir werden umkehren, sobald du genug hast.“
    Er schien anzunehmen, dass sie kaum den ersten Anstieg durchstehen würde, aber sie wollte lieber tot umfallen als frühzeitig aufgeben. Obwohl sie keine geübte Bergsteigerin war, so war sie fit und beweglich. Jetzt konnte sie verstehen, warum Christopher ihn so verabscheute. Seine Arroganz war unerträglich.
    „Warum willst du dir die Mühe machen, mich als Führer zu begleiten?“, fragte sie.
    „Du bist beinahe meine Schwägerin“, sagte Rafe und zuckte die Schultern. „Christopher zuliebe werde ich mich um dich kümmern.“
    Der Rubin leuchtete blutrot, und plötzlich fiel ihr ein, dass in diesen wilden Bergen noch die Blutrache regierte. Zwischen Rafe Drayford und seinem Bruder gab es mehr Hass als Liebe. Der Griff um ihr Handgelenk schien fester zu werden. Plötzlich fühlte sich Caroline wie eine Geisel und nicht mehr wie eine flüchtige Besucherin.

2. KAPITEL
    Als Rafe seinen Griff löste, widerstand Caroline nur mühsam der Versuchung, sich das Handgelenk zu reiben. Stattdessen nahm sie lieber noch einen großen Schluck von dem starken Wein, um ihre flatternden Nerven zu beruhigen.
    Was war schon dabei, wenn er ihr anbot, sie in die Berge zu begleiten? Wenn er sich auskannte, konnte sie sich sogar glücklich schätzen. Zu Hause hatte sie niemandem gesagt, dass sie allein mit einem Führer in die Berge wollte. Die Drayfords und ihre Eltern hätten sie für verrückt erklärt und sie womöglich an der Abreise gehindert. Nun kam der Führer sogar aus ihrer zukünftigen Familie. Selbst Christopher musste sein Bruder doch lieber sein als ein Fremder.
    Besser ein Teufel, den man kennt, dachte sie und hätte fast aufgelacht. Sie begann die Wirkung des Weins zu spüren. Rafe Drayford hatte wirklich etwas Teuflisches an sich. Dass sie ihn kannte, konnte sie allerdings nicht behaupten.
    „Erzähl mir, was du von deiner Großmutter erfahren hast“, forderte er sie jetzt auf.
    Die Mutter ihres Vaters war eine zerbrechliche, sanfte Person gewesen. Sie war Kriegerwitwe gewesen und hatte auch nie wieder heiraten wollen. Nur ein einziges Mal hatte sie zu Caroline über den Mann gesprochen, der mit den Partisanen auf Kreta gekämpft hatte und wenige Wochen vor der Befreiung der Insel gefallen war. Sie saßen allein in dem kleinen Zimmer hinter dem Laden, und Caroline blätterte in einem Reisekatalog. „Ich würde gern Kreta sehen. Du auch?“, fragte sie.
    Ihre Großmutter hob die blassen blauen Augen von ihrem Stickzeug. „Nein.“
    Das war keine Überraschung. Ihre Großmutter reiste nicht gern, und der jährliche Familienurlaub an der See genügte ihr. „War Großvater dort nicht während des Krieges?“, erinnerte sich Caroline. „Wie war das damals? Was ist geschehen?“
    Caroline war damals zwölf Jahre alt und lauschte wie gebannt, als ihre Großmutter sich an das

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