Romana Gold Band 15
interessiert verfolgt, und bei seinem nächsten Pubbesuch würde er es allen erzählen – und dann würde es sich im ganzen Dorf herumsprechen. Das war der Nachteil, den das Landleben mit sich brachte. Jeder wusste über jeden Bescheid.
Doch nachdem Gina Antonio erzählt hatte, dass es sich um ihre Patentante handele, und sich vorgenommen hatte, dieser so lange wie möglich aus dem Weg zu gehen, versuchte sie, den Vorfall zu vergessen. Es war ein schöner Tag, und sie wollte sich nicht darüber den Kopf zerbrechen, dass bald alle über sie tratschen würden.
Als sie zum Haus zurückkehrten, schien es Gina, als wäre Antonio kein Fremder, dem sie vor acht Jahren flüchtig begegnet war, sondern ein alter Freund, den sie schon ihr Leben lang kannte.
Und deswegen zögerte sie auch nicht, als sie ihn dabei ertappte, wie er einen Finger in die Dillsauce steckte, und schlug ihm mit dem Kochlöffel leicht auf die Hand.
„Lass das!“, sagte sie gespielt streng und nahm die Schüssel aus seiner Reichweite.
Wenn sie ihn nicht im Auge behielt, würden sie die kalte Forelle, die sie vorbereitet hatte, als er gefrühstückt hatte, ohne Sauce essen müssen.
„Vergiss nicht“, fuhr Gina fort, „dass in meiner Küche nicht genascht wird!“
„Hm … Die Sauce ist lecker.“ Er lächelte jungenhaft. „Und was essen wir nach der Forelle?“
„Ach du meine Güte – keine Ahnung.“ Sie zuckte die Schultern. „Ist Käse okay?“
„Käse, ja. Aber was noch?“
Gina stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete ihn gespielt streng. „Denkst du eigentlich auch mal an etwas anderes als ans Essen?“
„Ja, natürlich tue ich das!“ Antonio lachte, und es klang sehr sinnlich. „Ich denke daran, mit dir zu schlafen. Dann vielleicht ans Essen. Und danach denke ich wieder daran, mit dir zu schlafen.“
„Du bist wirklich ein hoffnungsloser Fall“, bemerkte sie lächelnd und fuhr damit fort, die Sauce umzurühren.
Sie konnte sich allerdings kaum darauf konzentrieren. Ihre Gedanken … ihr ganzes Sein … drehten sich um die starke Anziehungskraft, die er auf sie ausübte, und sie erinnerte sich daran, wie leidenschaftlich er sie am vergangenen Abend und an diesem Morgen geliebt hatte. Aber … war es nur Sex? Oder empfand sie viel mehr für Antonio?
Da sie Antonio und sich ständig nackt und eng umschlungen vor sich sah, errötete sie prompt, als er ihr die Arme um die Taille legte. Und als er sie an sich zog und ihre Brüste umfasste, spürte sie, wie erregt er war.
„Siehst du?“, flüsterte er und neigte den Kopf, um die Lippen auf ihren Hals zu pressen. „Ich kann dir nicht widerstehen, mein Schatz – oder deinem leckeren Essen.“ Mit einer Hand hielt er sie fest, während er die andere ausstreckte und wieder einen Finger in die Sauce steckte.
„Okay, das reicht!“ Lachend löste sie sich aus seiner Umarmung und gab ihm eine weiße Porzellanschüssel. „Raus aus meiner Küche, und ab in den Küchengarten – und komm erst wieder, wenn die Schüssel voller Erdbeeren ist.“
„Ah, querida …“
„Geh schon! Los!“, befahl sie lachend und schob ihn zur Küchentür. „Ich habe hier noch zu tun und bin noch nicht einmal dazu gekommen, nach oben zu gehen und meine Reithose auszuziehen. Also, ab mit dir! Sofort!“
„Du bist eine harte Frau, Gina!“, verkündete er dramatisch, als er die Tür öffnete.
„Absolutamente!“, bestätigte sie lächelnd. „Und wenn ein gewisser Mann, den ich kenne, nicht tut, was man ihm sagt, wird nicht nur das Essen von der Speisekarte gestrichen, sondern auch die Liebe!“
Antonio mochte ungeduldig sein und vermutlich auch nicht einfach, doch nach dem Essen musste Gina zugeben, dass sie sehr gern für ihn kochte. Er hatte sich anerkennend über die verschiedenen Gerichte geäußert, die sie serviert hatte, und sich eingehend nach den Zutaten erkundigt.
Und er sieht auch sehr appetitlich aus, dachte sie, während sie den Blick zu seinem Hals schweifen ließ. Er hatte die obersten Hemdknöpfe geöffnet, sodass man sein Brusthaar erahnen konnte … Beinah hätte sie laut aufgelacht, als ihr bewusst wurde, wie stark sie sich in den letzten Tagen anscheinend verändert hatte.
Bevor er plötzlich wieder in ihr Leben getreten war, hätte sie es niemals für möglich gehalten, dass sie einen Mann als appetitlich bezeichnen könnte. Und doch konnte sie nicht leugnen, dass sie in seiner Nähe immer ein erregendes Prickeln verspürte.
Obwohl sie versuchte, einen
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