Romana Gold Band 15
in ihrem Job, hier in England. Falls sie also geglaubt hatte, dass diese Tage mehr wären, als nur ein glückliches, kurzes Zwischenspiel, hatte sie sich gründlich getäuscht.
Leider wusste sie jedoch, dass sie sich bereits hoffnungslos in Antonio verliebt hatte. Und obwohl es ihr das Herz brechen würde, wusste sie auch, dass es früher oder später vorbei wäre.
Sicher, vielleicht würden sie es schaffen, einige Wochenenden zusammen zu verbringen, wenn Antonio Zeit hatte. Aber das war offensichtlich alles, worauf sie hoffen konnte. Und eine Fernbeziehung war im Grunde von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Nachdem sie den Tatsachen ins Auge geblickt hatte, war Gina unendlich traurig. Dann wurde ihr allerdings klar, dass sie sich zusammenreißen musste. Antonio würde zwar nicht lange bleiben können, aber es wäre dumm gewesen, die kurze Zeit, die ihnen bleiben würde, nicht in vollen Zügen zu genießen.
Als sie nach dem Abendessen zusammensaßen und sich angeregt unterhielten, kam Gina zu dem Ergebnis, dass es eine gute Idee gewesen war, sich auf die Gegenwart zu konzentrieren und der Zukunft einfach ihren Lauf zu lassen.
Und als sie später mit Antonio in ihrem Bett lag, war kein Platz mehr für Traurigkeit. Sie war überglücklich, als er sie langsam und nach allen Regeln der Kunst verführte und liebte, so intensiv und zärtlich, wie sie es noch nie zuvor erlebt hatte. Während sie von den Wellen der Lust davongetragen wurde, schien es ihr, als wären Antonio und sie eins geworden und als würde das Universum in einem einzigen Lichtermeer explodieren.
Gina, die ein ausgemachter Morgenmuffel war, brauchte eine Weile, um zu merken, dass Antonio, der offensichtlich gern früh aufstand, sich untypisch verhielt.
„Du meine Güte!“, sagte sie schläfrig, während sie sich aufsetzte. Dann strich sie sich das Haar aus der Stirn und sah erstaunt zu ihm auf. Er stand neben ihr am Bett.
Verwirrt ließ sie den Blick zu dem großen Tablett mit der Kanne Kaffee, dem gekochten Ei und den Toastscheiben gleiten und schüttelte den Kopf.
„Ich wusste gar nicht, dass du Wasser kochen kannst“, erklärte sie. „Ganz zu schweigen davon, dass du das Frühstück ans Bett servieren kannst.“
„Ich habe viele Talente“, meinte er lässig, bevor er das Tablett auf einen kleinen Tisch neben dem Bett stellte und ihnen beiden einen Becher Kaffee einschenkte.
„Das kann man wohl sagen!“ Gina lächelte, als sie sich an die leidenschaftliche Nacht mit ihm erinnerte. „Bist du schon lange auf?“
Antonio nickte. „Ich bin vor ungefähr zwei Stunden aufgestanden und habe einen langen Spaziergang gemacht. Die Gegend hier ist sehr schön, besonders frühmorgens, wenn die Felder noch von Tau bedeckt sind.“
Inzwischen hatte sie bemerkt, dass er dieselben Sachen wie am Tag seiner Ankunft trug. Das war es dann wohl, dachte sie, und die Kehle war ihr plötzlich wie zugeschnürt. Offenbar wollte er ihr Lebewohl sagen, bevor er nach Spanien aufbrach.
„Es sieht so aus, als wolltest du nach London zurückfahren“, bemerkte sie, so lässig sie konnte, entschlossen, die letzten gemeinsamen Momente nicht zu verderben.
„Ja, du hast recht.“ Er nahm ein kleines Päckchen aus seiner Jacketttasche und reichte es ihr. Dann ging er zum Fenster und blickte hinaus.
„Was ist das? Ein Abschiedsgeschenk?“, fragte Gina. Als sie das Geschenkpapier abgemacht hatte, kam eine Schatulle zum Vorschein.
„Es ist nur eine Kleinigkeit, die ich gestern für dich gekauft habe.“ Antonio drehte sich zu ihr um und betrachtete sie, als sie die Schatulle öffnete, in der sich ein breites goldenes, mit Diamanten und Perlen besetztes Armband befand.
„Oh … Antonio! Es ist wunderschön!“, brachte Gina hervor, und eine Träne lief ihr über die Wange. „Tut mir leid“, fügte sie leise hinzu, „ich wollte mich kühl und beherrscht geben. Aber … ich kann es nicht. Ich werde dich vermissen. So sehr!“ Sie schniefte und wischte sich mit dem Handrücken die Tränen ab.
„Oh, mein Schatz! Wein doch nicht.“ Schnell kam er zu ihr und setzte sich neben sie aufs Bett. „Ich muss morgen früh unbedingt nach Spanien zurückfliegen.“ Nachdem er ihr mit einem großen Taschentuch vorsichtig die Tränen abgewischt hatte, nahm er ihre Hände und hielt sie fest.
„Ja, ich weiß“, erwiderte sie leise.
„Ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, was wir tun sollen“, gestand er. „Schließlich ist mir klar geworden, dass ich offen
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