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Romana Gold Band 15

Romana Gold Band 15

Titel: Romana Gold Band 15 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana Hamilton , Emma Richmond , Mary Lyons
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den armen alten Onkel Emilio betraf … Ja, es war wirklich nur Unsinn.
    „Die Familie Ramirez kam im achtzehnten Jahrhundert aus Nordspanien hierher und etablierte sich 1795 in der Weinbranche, als Jose Ramirez von seinem Schwiegervater einen Sherryhandel erbte.“
    Der Hauptgeschäftsführer der Bodega Ramirez machte eine Pause und warf einen Blick auf seine Notizen, bevor er weiter über die Firmengeschichte sprach. Gina fiel es schwer, sich auf seine Ausführungen zu konzentrieren, denn der schrecklichen Auseinandersetzung mit Carlotta Perez war eine Unterhaltung mit dem alten Onkel Emilio gefolgt, die sie zutiefst beunruhigt hatte.
    Natürlich hatte sie gewusst, dass Antonios Onkel vor Kurzem gezwungen war, die Firmenleitung abzugeben – vor allem wegen seines schlechten Gesundheitszustands und seines hohen Alters. Nach ihrer Ankunft hatte sie allerdings nicht die Gelegenheit gehabt, mehr als nur ein paar Worte mit dem alten Herrn zu wechseln. Daher hatte sie sich entschieden, in seiner Limousine mitzufahren, einer Sonderanfertigung, in die sein Rollstuhl passte.
    „Ich bin so glücklich … sehr glücklich, dass du und mein Neffe geheiratet habt. Es ist gut, no?“, hatte der alte Mann mit seinem starken Akzent auf Englisch gesagt. „Ich erinnere mich an dich, Gina. So viele Jahre ist es her. So ein hübsches junges Mädchen.“ Er hatte sie förmlich angestrahlt.
    „Ich bin auch glücklich.“ Sie bemühte sich, möglichst einfache Sätze zu benutzen, denn er sprach kaum Englisch. Da sie kein Spanisch sprach, würde sie so schnell wie möglich Unterricht nehmen müssen.
    „Ja … es ist gut. Wie ich zu deinem abuelo … deinem Großvater sagte, wir müssen diese Heirat machen. Antonio braucht eine gute Frau – und eine reiche!“ Er lachte leise und stupste sie an. „Und deswegen haben wir alles geplant. Wir beiden alten Männer. Aber wir sind immer noch clever, no?“ Wieder lachte er.
    „Ich verstehe nicht ganz …“, erwiderte sie leise.
    „Antonio ist ein guter Mann. Ich sage ihm: ‚Du musst heiraten. Du brauchst ein gutes Mädchen, mit einer guten Mitgift.‘ Und nun hat er dich geheiratet. Ja, Antonio ist ein guter Mann. Er macht, was man ihm sagt. Und Don Roberto … Er sagt mir, dass er über diese Ehe glücklich ist.“ Erneut lächelte er sie an.
    „Mein Großvater?“, fragte Gina verwirrt.
    „Sí … Don Roberto, er sagt, dass du ein gutes Mädchen bist. Und dass diese Heirat gut für dich ist. Also sagt er: ‚Schick mir Antonio – und ich sorge dafür, dass er meine Gina heiratet.‘“
    Emilio wandte sich an die hübsche junge Frau, die sein Neffe gerade geheiratet hatte. Alles war so gekommen, wie Don Roberto und er es geplant hatten. Jetzt musste das junge Paar nur noch einen Sohn und Erben zeugen. Damit wäre sein Glück perfekt und die Zukunft der Bodega Ramirez gesichert.
    „Unsere beiden Familien … sie sind jetzt so“, erklärte Emilio und legte die Hände zusammen, als die Limousine vor einem großen Gebäude auf einem der Plätze im Zentrum von Jerez hielt.
    „Und deswegen sagt Don Roberto, ich soll mir keine Sorgen machen“, war er fortgefahren. „Er sagt, wenn Antonio dich heiratet, sorgt er dafür, dass er viel Geld für die Bodega hat. Es ist gut, no?“, hatte er hinzugefügt, als der Chauffeur um den Wagen herumkam, um ihm hinauszuhelfen.
    „Die Firma wurde über sechs Generationen in der Familie weitervererbt. Heute gehört sie zu einer Handvoll Sherryproduzenten, die …“
    Während der Hauptgeschäftsführer weitersprach, versuchte Gina immer noch, die Bedeutung von Emilios Worten zu ergründen.
    Anscheinend glaubte er, er und ihr Großvater hätten die Ehe zwischen Antonio und ihr gestiftet. Und das war lächerlich. Genauso unsinnig war es – wenn sie ihn richtig verstanden hatte –, dass ihr Großvater Antonio Geld für die Bodega gegeben hatte. Er hätte so etwas nie getan, ohne es ihr zu sagen. Und trotzdem …
    Gina zuckte erschrocken zusammen, als sie merkte, dass ihr Mann plötzlich hinter ihr stand.
    Er neigte den Kopf und flüsterte ihr ins Ohr: „Langweilig, nicht? Aber wir haben einen schönen alten ‚Kathedralenkeller‘, den du bestimmt interessanter findest.“ Dann nahm er ihre Hand und führte sie leise aus dem Raum.
    Als sie ihm die Flure in dem alten Gebäude entlangfolgte, erzählte er ihr, dass es einmal die Zentrale eines westindischen Händlers beherbergt hatte, der im achtzehnten Jahrhundert Geschäfte mit den amerikanischen

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