Romantic Christmas - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)
habe etwas dagegen, dass Sie mich Charlotte nennen.“
Dieser Schuss Frechheit brachte ihn zum Lachen. „Das sollst du auch als Kompliment sehen, Charlotte. So war es gemeint.“
Sie zog eine Augenbraue hoch. „Haben Sie auch einen Vornamen, Mr Smith?“
„Denny. Denny Smith.“ Warum sollte er ihr seinen Namen nicht sagen? Sie würde ihn nicht weitererzählen.
Sie gab sich große Mühe, unerschrocken zu wirken, aber er sah, dass sie Angst hatte. Das schnelle Auf und Ab ihrer Brust. Die Art, wie sie die schmalen, manikürten Hände immer wieder zu Fäusten ballte. „Du musst keine Angst haben, Charlotte. Ich tue dir nicht weh.“
„Was wollen Sie, Mr Smith?“
„Es ist Weihnachten, Charlotte. Warum arbeitest du hier ganz allein?“
„Ich bin nicht allein.“
„Charlotte, bitte. Ich merke es, wenn du lügst. Ich merke es immer, wenn Leute lügen. Dafür habe ich irgendwie ein Talent.“
„Ich arbeite heute, weil ich noch einen Berg von Papierkram zu erledigen habe. Mein Freund ist gleich hier. Wir gehen zu einer Party.“
Er hatte sie so oft beobachtet, und nie war irgendwo ein Freund aufgetaucht. Die Waffe noch immer auf sie gerichtet, setzte er sich in den Ledersessel ihr gegenüber. Er schlug die Beine übereinander. „Setz dich.“
Charlotte zögerte nur einen Sekundenbruchteil und setzte sich dann. Sie trommelte mit dem Zeigefinger auf den Schreibtisch.
„Ich kann beinahe hören, wie es in dir arbeitet.“
„Tatsächlich?“
„Du fragst dich, was ich vorhabe.“
„Ich frage mich, wann mein Freund hier sein wird.“
„Du hast keinen Kerl. Dein Leben ist dieses Büro. Das weiß ich. Denn ich habe dich beobachtet.“
Ihr Gesicht erblasste, und ihre Augen verdunkelten sich einen Moment lang. „Was wollen Sie, Mr Smith?“
Er zuckte mit den Schultern. „Du hast mich angerufen, Charlotte.“
„Ich habe Sie angerufen? Wie meinen Sie das? Ich habe den ganzen Tag gearbeitet.“
„Es hat drei Mal geklingelt, Charlotte, und dann wurde aufgelegt. Wenn du die Einzige bist, die heute hier arbeitet, dann hast du mich angerufen.“
Ihr Rücken verkrampfte sich, und sie setzte sich so gerade hin, dass er dachte, er würde ihre Wirbelsäule knacken hören. „Ich habe eine Nummer angerufen.“
Er amüsierte sich prächtig. „Meine Nummer.“
Jetzt flackerte Angst in ihren grünen Augen auf. „Ich habe wieder aufgelegt. Wir haben nicht miteinander gesprochen.“
„Ich habe auf diesen Anruf gewartet. Wir hatten einen gemeinsamen Freund, musst du wissen. Richard Braxton.“
Er glättete den Aufschlag seiner Hose, der sich leicht verzogen hatte, als er hierhergelaufen war. „Die Bank war geschlossen, also habe ich mich entschieden, zu dir zu kommen. Ich will wissen, wo Mrs Braxton ist, Charlotte.“
Charlottes Herz hämmerte in ihrer Brust, und sie brauchte ihre ganze Kraft, um ihre Angst zu verbergen. Doch als sie an die Bilder in der Mappe dachte, die Detective Ayden ihr gezeigt hatte, brach sie beinahe zusammen. Nachdem sie den Anruf erledigt hatte, hatte sie ein wenig im Internet recherchiert und versucht herauszufinden, was mit Claire Carmichael geschehen war. Im San Francisco Chronicle fand sie, was sie suchte.
Die Bilder von Claire gingen ihr jetzt durch den Kopf, als sie den Mann ansah. Sie war froh, dass sie nicht wusste, wo Nicole Piper war. Sie betete, dass sie diese verdammte Stadt verlassen hatte. „Sie ist vor etwa zwei Stunden von hier weggegangen. Ich weiß nicht, wohin.“
Er lehnte sich im Sessel zurück und klopfte mit dem Zeigefinger auf den Griff seiner Waffe. „Schon bei der ersten Frage die Wahrheit aus jemandem herauszubekommen, ist in etwa so wie ein Sechser im Lotto, Charlotte. Eine Chance von eins zu einer Million. Und in den achtunddreißig Jahren meines Lebens hatte ich noch nie einen Sechser im Lotto.“
Sie legte ihre schmalen Hände auf den Schreibtisch. Lass ihn weiterreden. Nur keine Panik. „Ich schwöre Ihnen, Mr Smith, dass ich nicht weiß, wohin Christina Braxton gegangen ist. Ihr verstorbener Ehemann hatte mich angewiesen, sie allein zu lassen, wenn sie den Umschlag öffnet. Er sagte, dass ich Sie dann anrufen sollte. Ich habe nur getan, was er mir aufgetragen hat.“
„War sie allein?“
Charlottes Lippen zuckten. Sie wollte ihm überhaupt nichts sagen. Aber ein Hauch Wahrheit machte Lügen immer glaubhafter. „Es war ein Mann bei ihr.“
Mr Smith kratzte sich am Kinn. „Glaubst du, sie haben die Stadt verlassen?“
Ihre Stimme blieb
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