Romantic Christmas - Denn entkommen wirst du nicht (German Edition)
weigerte sich, den Rückzug anzutreten, und hielt ihm ein hübsch verpacktes Päckchen entgegen. „Ich habe ein Weihnachtsgeschenk für dich.“
Das schien seine Stimmung noch mehr zu verfinstern. „Das wäre nicht nötig gewesen.“
„Ich wollte dir aber etwas schenken.“ Sie behielt ihr strahlendes Lächeln. „Kann ich reinkommen?“
Er trat zur Seite. „Klar.“
Ayden schloss hinter ihr leise die Tür. Sie sah zum Weihnachtsbaum. Er war eine Katastrophe, und doch war er wundervoll. „Der Baum ist toll.“
Er versuchte nicht, seine Skepsis zu verbergen. „Wieso?“
Trotz all der Schwierigkeiten, die diese Familie hatte meistern müssen, hatten sie sich die Zeit genommen, einen Weihnachtsbaum aufzustellen. „Er ist ein Zeichen von Hoffnung und Leben. Und er zeigt, wie du und deine Söhne wirklich seid.“
Schweigend betrachtete er den Baum, als sähe er ihn nun mit anderen Augen.
Weil sie Angst hatte, dass ihre Gefühle einen hoffnungslosen Feigling aus ihr machen würden, überreichte sie ihm das Päckchen. „Hier.“
Er nahm das Geschenk, machte aber keine Anstalten, es zu öffnen. „Danke.“
„Mach es auf.“
„Nicole, was soll das alles?“
„Mach es auf.“ Als sie diesen Weg eingeschlagen hatte, hatte sie beschlossen, dass es kein Zurück gab.
Ärger blitzte in seinen Augen auf. Er zerrte an dem Papier, als wollte er das verfluchte Geschenk nur öffnen, damit er sich bedanken und sie dann so schnell wie möglich wieder fortschicken konnte.
Als das Papier aufriss, kam eine Cornflakes-Schachtel zum Vorschein. Skeptisch zog er eine Augenbraue hoch. „Ich habe schon gefrühstückt.“
„Ach, achte nicht auf die Schachtel.“ Sie lachte. „Ich hatte keine andere, in die das Geschenk hineingepasst hätte. Mach sie auf.“
Sie hatte die Schachtel fest zugeklebt, und er mühte sich ein paar Sekunden damit ab, die Schichten Klebeband abzuziehen, bis die Klappe aufging. Er griff hinein und holte einen flachen, quadratischen Gegenstand heraus, der in Seidenpapier eingewickelt war.
Nervöse Erwartung brodelte in ihr, während sie zusah, wie er die Cornflakes-Schachtel wegwarf und mit langen, schmalen Fingern das Seidenpapier von ihrem Geschenk riss. Es war ein gerahmtes Bild, nur schaute er auf die Rückseite.
„Dreh es um.“
Er zögerte, seufzte und fügte sich. Es war ein Foto von Nicole und Ayden, das bei Beths Taufe aufgenommen worden war. Nicole hielt Beth in den Armen, und Aydens Söhne standen rechts und links von ihnen.
„Lindsay hat das Bild mit meiner Kamera gemacht. Ich hätte die Aufnahme ganz anders aufgebaut. Und ich hätte Zane zu einem breiteren Lächeln überredet. Und dieser Rahmen und das Passepartout waren alles, was ich heute Morgen zur Hand hatte. Die Farben passen überhaupt nicht zu dem Bild.“
Ayden schloss die Augen. „Warum schenkst du mir das?“
Sie kaute auf ihrer Lippe herum. „Das war der Tag, an dem ich dir gesagt habe, dass wir uns nicht mehr treffen können.“
Er starrte sie mit solcher Intensität an, dass ihre Haut zu jucken begann. Aber er sagte kein Wort.
„Damals war ich noch ganz durcheinander vor lauter widersprüchlichen Gefühlen, und ich war zu der Zeit noch nicht genug ich selbst, um mich um irgendjemanden außer Beth kümmern zu können. Aber jetzt bin ich anders.“
Ayden sagte noch immer nichts. Ein Muskel an seinem Kiefer begann zu arbeiten, als würde ihm bald die Geduld reißen.
Gott, sie kam sich vollkommen lächerlich vor. „Hast du denn gar nichts zu sagen?“
„Nein.“
„Okay.“ Er würde es ihr nicht leicht machen. Es würde von ihr kommen müssen. Sie steckte die Hände in die Taschen ihrer abgetragenen Jeans und nahm sie wieder heraus. „Ich habe dieses Jahr gebraucht, um zu verheilen. Wieder auf die Beine zu kommen. Und das ist mir ganz gut gelungen.“
Er starrte sie weiter an, aber sein Kiefer hatte sich ein wenig entspannt.
„Und dann kam dieser verdammte Brief, und ich hatte das Gefühl, ich würde wieder zurückrutschen. Es war, als hätte es die letzten achtzehn Monate gar nicht gegeben. Ich habe mich wieder ganz wie ein psychisches Wrack gefühlt.“
„Du bist zu streng mit dir selbst.“
Allein, ihn etwas sagen zu hören, gab ihr den Mut weiterzusprechen. Es waren weniger die Worte, die sie vernahm, als vielmehr der Tonfall seiner Stimme. Er klang nicht gerade begeistert, aber der Ärger war verschwunden.
„Nach dem, was in dem Hotelgang geschehen ist … na ja, da habe ich mich einfach
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