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Room 27 - Zur falschen Zeit am falschen Ort

Room 27 - Zur falschen Zeit am falschen Ort

Titel: Room 27 - Zur falschen Zeit am falschen Ort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mirjam Mous
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man Geld, in einem verschlissenen Rucksack steckt nichts Wertvolles. Wer schuldig ist, macht, dass er schnell wegkommt…
    »Wie ich Stefa. . . äh, Felipe einschätze, ist er auch noch im Hotel Marvi«, sage ich.
    Perez runzelt die Stirn. »Das wäre schon höchst dreist. Sich am Tatort zu verstecken, direkt vor der Nase der Polizei.«
    »Genau. Niemand erwartet, dass er das tut, und genau deswegen ist es so ein guter Ort.
    Perez denkt kurz nach. »Na ja, wir können es natürlich überprüfen.«
    Ich muss leider wieder in meine Zelle. Trotzdem hat sich etwas verändert, denn ich bekomme einen Stapel Comics mit.
    »Sie lagen bei den Fundgegenständen«, sagt Perez. »Ich dachte, dann langweilst du dich vielleicht nicht so.«
    Leider sind sie auf Spanisch. Ich versuche, eine Geschichte zu verstehen, indem ich mir die Bilder ganz genau anschaue.
    Fünf Comics weiter kommt Perez, um mir mitzuteilen, dass sie Felipe in der Nähe des Hotels geschnappt haben. »Die Polizisten, die Valerie abholen wollten, sahen ihn zufällig aus einem Supermarkt kommen. Sie erkannten ihn sofort anhand des Fotos.«
    Ich habe Lust, irre schnell zu rennen. »Und Val?«
    »Die ist uns leider durch die Lappen gegangen. Sobald Felipe die Polizisten sah, ergriff er die Flucht. Schließlich haben sie ihn verhaften können, aber unterdessen hatte er Valerie bereits über Handy gewarnt. Ihr Hotelzimmer war verlassen und ihr Gepäck verschwunden.« Perez öffnet die Zelle. »Vorläufig haben wir noch nicht viel aus ihm herausgekriegt. Er leugnet, dass er mit Valerie reiste, und von dir hat er auch noch nie gehört.«
    Ich verkrampfe mich. Gleich fängt alles wieder von vorn an.
    »Er behauptet, seine Flucht sei eine Panikreaktion gewesen. Dass alles von diesem Diebstahl an der Schule wieder in ihm aufgestiegen sei, sobald er die Polizisten näher kommen sah und dass er dann nicht mehr wusste, was er tat.« Perez bedeutet mir, ich solle ihm folgen. Wir betreten einen Raum, in dem ich noch nicht gewesen bin. Dort sitzen noch mehr Polizisten. Perez schiebt mir einen gepolsterten Bürostuhl hin. Ein anderer Polizist bringt mir eine Mahlzeit.
    »Guten Appetit«, sagt Perez. »Gleich hole ich dich wieder ab. Ich sitze nebenan im Verhörraum mit Felipe.«
    Ich esse, obwohl mir ganz und gar nicht danach ist. Danach holt mir ein Polizist die Comics aus meiner Zelle, aber ich kann mich nicht darauf konzentrieren. Nachdem ich dreimal dieselbe Seite angesehen habe, weiß ich immer noch nicht, was dort gezeichnet ist. Meine Gedanken sind im Verhörraum. Ich glaubte, es sei vorbei, aber das ist es noch lange nicht. Angenommen, Felipe leugnet weiterhin. Ich stütze meine Ellenbogen auf das Comicheft und lege meine Stirn auf die Hände. Und wo ist Val? Immer, wenn ich an sie denke, will ich schreien, treten, Dinge zerschlagen. Val, die mit unschuldigem Lächeln die größten Lügen auftischt. Die mich küsst, während ihr Freund mein Konto plündert, als wäre es das zigste Spielchen, eine Art Pflicht oder Wahrheit…
    »Café!«, erklingt die Stimme von Perez.
    Ich hebe den Kopf.
    Ein Polizist reicht Perez einen Becher Kaffee. Er reibt sich die Augen und sieht müde aus. Ein schlechtes Vorzeichen? Ich rutsche unruhig auf meinem Stuhl herum.
    Er setzt sich auf den Schreibtisch und schlägt seine langen Beine übereinander. »Es tut mir leid, Fin. Aber ich kann dich vorläufig noch nicht gehen lassen. Felipe bleibt dabei, dass er von nichts weiß. Sein Wort gegen deins.«
    Ich fummle an dem Comic herum. Das Papier knittert unter meinen Fingern, aber es dringt kaum zu mir durch.
    »Mein Gefühl sagt, dass er lügt.« Perez’ Stimme ist düster. »Unschuldige rennen nicht vor der Polizei davon. Außerdem wäre es schon ein starkes Stück, wenn er sich zufällig in der Nähe des Hotel Marvi und demnach auch von Valerie aufhielte. Und dann wäre da noch der Diebstahl in der Schule.«
    Er glaubt mir. Ich fühle mich ein klein wenig besser.
    Aber dann sagt er: »Was ich finde oder denke, ist jedoch vollkommen unwichtig. Der Staatsanwalt will nachher unwiderlegbare Beweise.«
    Ich denke an die SMS, an meine Fingerabdrücke und DNA, die Hotel-Security, die mich mit dem Geldbeutel von Frau Somez in der Hand erwischte. Ein unsichtbarer Strick legt sich um meinen Hals.
    Perez nippt an seinem Kaffee und seufzt. »Felipe weigert sich, eine DNA-Probe abzugeben. Er will auch nichts mehr sagen, bis sein Anwalt da ist.«
    »Und wenn ich mit ihm rede?«, sage ich. »Vielleicht gibt

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