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Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Titel: Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
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ankommt.
    Tränen strömten über Cecilias Gesicht, doch das hielt sie nicht vom Hokey Pokey ab.
    Henry sah das und sagte: »Ich küss dich! Ich hab dich lieb, Cecilia! Du bist meine Schwester!« Er küsste sie auf die Wangen.
    Stimmt doch, oder? Er hat’s drauf.
    Wir nahmen uns in die Arme, während die Asche des Hochzeitskleides in den Nachthimmel hinaufwirbelte, zu den funkelnden Sternen. Henrys Lachen umspielte uns wie Frieden.
    Später brachten wir Henry mit einem Heizkissen zu Bett. Er hatte Bauchschmerzen, und wir hatten über die Jahre gelernt, dass ein Wärmekissen die beste Medizin war. Er sagte, er hätte zu viel Cupcakes gegessen.
    Wir drei Schwestern sanken auf mein Bett. Als ich am nächsten Morgen aufwachte, hatte ich einen Arm um Cecilia gelegt und Janie ihren um mich.
    Ich fühlte mich besser.
    Die Dunkelheit an den Rändern meiner Gedanken war zurückgewichen. Ich wusste, dass sie auf mich wartete, auf einen schwachen Moment lauerte, aber wenigstens hatte ich sie eingedämmt und unter Kontrolle, wenn auch nur vorübergehend.

    »Ihre Mutter, unser Sonnenschein, ist jetzt bereit, von uns zu scheiden, meine Damen«, verkündete Dr. Janns mit großer Begeisterung. »Das Schiff verlässt den Hafen. Das Space Shuttle ist zum Start bereit. Der Quarterback hat den Ball geworfen.«
    Ich hob die Augenbrauen. Janie kicherte. Cecilia seufzte.
    Er ahmte ein startendes Space Shuttle nach, indem sein Arm nach oben schoss.
    »So was macht er dauernd«, beschwerte sich Momma in ihrem Bett, eingehüllt in den rosa Morgenmantel. Sie nestelte an ihrem Häkelschal herum. »Er ist ein Wicht.«
    »Aber schon etwas größer als ein Wichtel, würde ich meinen«, sagte Cecilia und schaute zu Dr. Janns auf.
    »Er ist ein Wicht«, beharrte Momma. »Ein geistiger Wicht im Kopf. Dr. Janns, Sie haben einen Fleck am Kittel, der mich an Blut erinnert. Ihre Hygiene scheint uns verbesserungswürdig.«
    Immer ganz die vornehme Dame, unsere Momma.
    »Und mir scheint es verbesserungswürdig, dass Sie nicht aufstehen und mit mir tanzen wollen, Mrs Bommarito.« Er verbeugte sich. »Ich habe mich so nach einem Tänzchen mit Ihnen gesehnt, seit Sie gesagt haben, ich erinnerte Sie an ein schlechtes Kreuzworträtsel.«
    Ich hatte keine Ahnung, warum sie so was gesagt hatte.
    Momma winkte ab. Ich merkte, dass sie versuchte, ein Lächeln zu verbergen. »Ich werde nicht mit Ihnen tanzen. Sie würden mir nur auf die Füße treten. Ihre Schuhe sind so groß wie Schleppkähne. Du liebe Zeit!«
    Der Arzt beugte sich weit vor, um sorgenvoll seine Schleppkähne zu betrachten. »Groß und gesund. Bitte erlösen Sie mich von meinem gebrochenen Herzen. Tanzen Sie mit mir den Flur hinunter.«
    »Niemals«, entgegnete Momma. Wieder blitzte ihr Lächeln auf, dann verkniff sie es sich.
    »Ein winziger Walzer? Ein Tango? Ein Foxtrott? Ich nehme Tanzstunden, wissen Sie, in einer Tanzschule direkt um die Ecke.«
    »Das haben Sie mir schon erzählt, Sie Wicht«, sagte Momma.
    »Meine glücklichen Tage in diesem Krankenhaus sind gezählt, Mrs Bommarito. Da sie mich jetzt verlassen.«
    »Die Mädchen bestehen darauf, dass ich in ein Seniorenzentrum gehe, um mich zu erholen. Ich brauche mich nicht zu erholen. Ich bin fit. Fit wie ein Turnschuh. Sie zwingen mich gegen meinen Willen, mit alten Leuten zusammenzuleben. Alten Knackern. Wie langweilig.«
    »Sie haben kluge Töchter.«
    Momma war immer noch schwach und absolut nicht in der Lage, gleichzeitig mit Grandma, Henry und der Bäckerei fertigzuwerden.
    Vor allem waren wir bösen Töchter nicht bereit, mit Momma fertigzuwerden.
    Wir hatten mit Dr. Janns über dieses nette, lustige Seniorenzentrum gesprochen. Es kostete ein Vermögen, aber Janie und ich würden die Kosten übernehmen.
    »Es wird ihr dort gefallen!«, hatte Dr. Janns gesagt. »Sie wird begeistert sein. Das ist kein Zentrum für alte, kranke Leute, sondern für solche, die noch leben wollen, die ihren Spaß haben wollen, Ausflüge unternehmen, Leute kennenlernen. Meine Tante war zwanzig Jahre dort. Sie ist einhundertsechs geworden.«
    Verschone uns, dachte ich. Verschone uns bitte damit!
    Am Ende tanzte Momma mit Dr. Janns behutsam, vorsichtig, elegant den Krankenhausflur entlang, zum Applaus von Ärzten und Krankenschwestern.
    Momma lächelte, ihr wunderschöner Schal wirbelte um sie herum.
    Tränen strömten ihr über die Wangen, als sie die Krankenschwester umarmte, die ihn ihr geschenkt hatte.

    Der Nachmittag zog sich endlos in die

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