Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition)

Titel: Rosarote Nachrichten: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Lamb
Vom Netzwerk:
farbenprächtigen Schal befingerte.
    Momma sollte ihn wochenlang nicht abnehmen.
    Sie mochte das Essen nicht. »Da ist Hundefutter drin, vielleicht auch Fleisch von toten Pferden …«
    Wir küssten sie und gingen.
    Seufzend stiegen wir ins Auto.

    Noch am selben Abend verbrannten wir nach einem typischen Bommarito-Familienessen Cecilias Hochzeitskleid in einem Freudenfeuer im Garten.
    Wir hatten den Küchentisch mit Grandmas Geschirr und Besteck gedeckt und alle Kerzen angezündet, um Cecilias Freiheit zu feiern. Wir steckten Blumen in die bunten Flaschen aus Mommas Sammlung und verteilten sie auf dem Tisch. Cecilia kam mit einer riesigen Auflaufform Lasagne, überbacken mit geschmolzenem Käse. »Parker mochte diese Lasagne. Er sagte, sie sei das Einzige, was ich richtig gut könne. Zu dumm, dass ich nie Arsen hineingetan habe.«
    Ich brachte Bommaritos himmlische Cupcakes aus der Bäckerei mit, verziert im Alice-im-Wunderland-Stil mit lila Pilzen und bunten Wiesenblumen.
    Velvet trug ein grünes Samtkleid und einen rosa Blumenhut. »Denk dran, Cecilia, meine Hübsche, Männer sind nur die Nachspeise, nicht das Hauptgericht. Nie vergessen: die Nachspeise. Nicht das Hauptgericht. Hast du’s verstanden, Kindchen?«
    Kayla trug eine jüdische Kippa und hatte das Alte Testament dabei. Riley hatte ein knallrotes Band um den Kopf und redete über Quantenphysik, während sie sich ein paar Haare ausriss.
    Henry trug ein T-Shirt mit einem Basset darauf, ein Batmancape und eine schwarze Maske. »Ta-da!«, brüllte er, als er in die Küche sprang, und hielt sich das Cape vor die Nase. »Ich bin Batman! Jawoll! Ich rette dich, Isi! Ich bin ein Held!«
    Grandma betete: »Lieber Gott, hier ist Amelia. Flugzeuge sollten von Frauen geflogen werden. Männer lassen sie abstürzen. Sie haben Erbsenhirne. Außer mein Kopilot. Du hast sie verpfuscht. Amen. Lieber Gott.«
    Unsere Gespräche bei Tisch waren so vielschichtig wie immer: Die Entdeckung von mehr als 15000 Jahre alter menschlicher Scheiße in einer Höhle im südlichen Oregon, warum der Neptun blau ist, Rileys Anwendung »unverhältnismäßiger Gewalt« beim Völkerball in der Schule und warum sie für zwei Tage suspendiert wurde.
    Janie stand zweimal auf, um zu überprüfen, ob Herd und Backofen abgestellt waren. Sie wirkte abgelenkt. Ich vermutete, das lag an Bob dem Macher.
    »Rufst du ihn an?«
    »Nein. Ja. Nein. Zu viel Angst.« Sie klopfte mit den Fingerspitzen gegeneinander.
    Ich musste an das rhythmische Kreiseln von Bobs Bleistift denken.
    »Das solltest du aber tun.« Ich reichte ihr den Cranberry-Nuss-Salat. »Trau dich!«
    »Oh! Oh! Oh!« Sie legte die Fingerspitzen aneinander. »Ich bin so seltsam. Er wird denken, ich sei seltsam. Eine Spinnerin, eine Irre. Was würde Emily Brontë machen?«
    Das verblüffte mich. »Ich werde sie fragen«, bot ich an. »Ich glaube, das Ouija-Brett liegt noch auf dem Speicher.«
    Grandma unterbrach unser Gespräch mit hochgerecktem Mittelfinger. »Amelia Earhart hat keine Zeit für sexuelle Frivolitäten. Ich werde keinem Mann mit Erbsenhirn zu Diensten sein. Das ist kein Leben für eine Frau, zum Donnerwetter!«
    Wir hoben unsere Weingläser – wir nahmen immer Weingläser, auch wenn wir Milch tranken – und prosteten Amelia Earhart zu.
    »Ich werde dem Geschlechtsverkehr entsagen, bis ich aus religiösen Gründen heirate«, sagte Kayla und legte die Hand auf das Alte Testament.
    Wir wurden etwas stiller.
    »Das ist das Vernünftigste, was ich seit zehn Jahren aus deinem Mund gehört habe«, grummelte Cecilia.
    Kayla funkelte sie an.
    »Auf die Enthaltsamkeit!«, rief Janie. Wir hoben die Gläser erneut und stießen an.
    »Und auf die Physik«, sagte Riley. »Vor allem auf die Quantenphysik.«
    »Ich bin Batman!«, verkündete Henry, kletterte auf seinen Stuhl und ließ das Cape herumwirbeln. »Ich hab ein Cape.«
    Grandma furzte und reckte beide Mittelfinger hoch. »Gas im Tank!«
    »Vergesst nicht, ihr Hübschen«, flötete Velvet und rückte ihren rosa Blumenhut zurecht, »Männer gibt’s nur als Nachspeise, nicht als Hauptgericht.«

    Nachdem die Mädchen im Bett waren, tanzten Cecilia, Janie, Henry und ich um das Freudenfeuer, wirbelten und drehten uns im Kreis. Henry bestand darauf, dass wir den Hokey Pokey machten. Er liebt den Hokey Pokey. »Mit ganzer Seele, Isi!«, ermutigte er mich. »Mit ganzer Seele!«
    Das fand ich ziemlich philosophisch, aber Henry hat’s wirklich drauf. Er versteht, worauf es

Weitere Kostenlose Bücher