Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
kann, das war ihm nicht ganz unwichtig. Vielleicht war der aber auch nur rein aktiv? Beides wäre natürlich optimal, so ähnlich wie bei Frank. Aber das wollte er nicht im Chat klären, das möchte er lieber persönlich erkunden. Sicherlich würde Frank es gar nicht merken, dass er mit jemand anderen rumgemacht hat, er darf sich nur nicht verquatschen. Plötzlich kam eine SMS von Frank an, auch das noch. Der wollte abends länger telefonieren und sicherlich wieder bisschen Telefonsex machen. Jetzt musste er sich erstmal eine Ausrede einfallen lassen. Er muss ja nicht immer sofort antworten, als ob er auf dem Handy sitzen würde.
Nach einer halben Stunde war alles geregelt. Frank geht zu jemand zum Abendessen, dann ist der auch beschäftigt und kommt nicht auf dumme Gedanken. „Oder vielleicht doch?“, kam ihm in den Sinn. Aber das sollte ihn im Moment mal nicht weiter stören. Er war ja selber auf Abwegen, oder besser gesagt, er ging auf Entdeckungstour. Eventuell auch mehr auf einen Selbstfindungskurs.
Dieser Ralf war aus dem Chat schon wieder verschwunden, es war ja im Grunde auch alles ausgemacht. Nun widmete er sich seinen Klamotten, er suchte erstmal alles zusammen, was für Rügen in Frage kam. Das Wetterportal hatte für die kommenden sieben Tage sehr schönes und warmes Wetter angekündigt, auch an der Ostsee. Also musste nichts zu dickes mit. Ein langärmeliger Pulli würde da sicher reichen, der wäre ja nur für die eventuell kühleren Abende am Wasser. Ansonsten wollte er eh zwei Jacken mitnehmen, einen dünnen Blouson und ein Sakko, für den Fall, dass man mal im Hotel essen würde, oder besser weggeht. Sicher war sicher. Notfalls konnte er das dann auch im Auto hängen lassen, wenn Frank das überflüssig findet.
Zwei T-Shirts und ein Sweatshirt wanderten noch in die Waschmaschine, auch seine Lieblingsjeans wollte er noch mal waschen.
Im Grunde waren es ja nur sechs Tage und dafür würde er nicht allzu viel mitnehmen müssen. Sieben, acht Oberteile, zwei Jeans und fertig. Dazu noch den langen Pulli, Socken, Unterhosen, Waschbeutel, Schlappen. Fertig. Alles lag jetzt schon soweit bereit. Morgen müsste er das alles nur noch in die Tasche packen.
Langsam war die Zeit reif, er musste bald zum Dienst. Deshalb schlenderte er gemächlich in die Küche, seine Mutter war sicher bald mit dem Essen soweit. Seine Schwester war übers Wochenende mit einer Freundin weggefahren. Irgendwo war eine Katzenausstellung und die konnte sie sich natürlich nicht entgehen lassen. So waren er und seine Mutter alleine.
Ihr hatte er schon vor einigen Tagen gesagt, dass er am Sonntag nach dem Dienst gleich wegfährt und mit einem Kumpel am Montagfrüh ein paar Tage an die Ostsee geht. Die hatte wie immer keine weiteren Fragen gestellt und so war alles gut. Dass er an der Ostsee dann ordentlich sexuell verwöhnt wird, das interessierte sie scheinbar nicht. Aber er würde schon gern wissen, was sie dazu sagen würde, wenn sie wüsste, was da abgeht. Wenn sie nicht ganz von Vorgestern war, dann konnte sie sich das vielleicht sogar denken. Er hatte ja extra von einem Kumpel gesprochen …
Aber er traute ihr auch zu, dass sie keinerlei komische Gedanken dabei hatte. Irgendwann würde er ja mal die Katze aus dem Sack lassen, dann erfährt er sicher auch, was sie sich immer so gedacht hat.
In der Küche war schon aufgedeckt und deshalb setzte er sich auch gleich an den Tisch. Es gab Hacksteak mit Kartoffeln und Möhrengemüse. Das roch nicht nur gut, das sah auch lecker aus.
„Benjamin?“, sie sprach ihn immer mit dem vollen Namen an, alle anderen nannten ihn nur Benny, „wer ist denn der Kumpel, mit dem du an die Ostsee fährst, kenne ich den?“
Ihm wäre fast das Messer aus der Hand gefallen, sie erkundigte sich doch tatsächlich danach. „Nein, den kennst du nicht, der ist aus Potsdam. Mit dem chatte ich schon länger. Den habe ich dort mal in der Disco kennengelernt. Ist schon länger her.“
„Aha, ich wollte nur wissen, mit wem du wegfährst. Nicht, dass du mal wo reinrutschst. Man hört ja jetzt immer öfter von Drogen und von Gewalt.“
„Nee, da musst du keine Angst haben, der hat damit auch nichts am Hut. Der ist voll in Ordnung. Wir verstehen uns ganz gut und er hatte die Idee, mal zusammen an die Ostsee zu fahren.“
„Ich muss mir also keine Sorgen machen?“
„Nein, überhaupt nicht.“
„Na dann ist es ja gut. Ich weiß ja, dass ich mich im
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