Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
dem Kumpel von Mario Keller. Den haben wir gestern vom Fitnessstudio bis nach Hause observiert. Er ist auch ohne Umwege dorthin gegangen. Wir haben dann geklingelt und uns mit ihm bisschen unterhalten. Erst war er abweisend, aber als ich ihm etwas Angst eingejagt habe, sang er dann ganz ordentlich.“
„Interessant.“
„Ja, ist es auch. Er hat eine Garage angemietet, das ist etwas außerhalb in Grünaue. Dort hat Mario Keller seine Utensilien, also sein Lager für den Fitnessstudiobedarf gelagert. Und natürlich noch so einiges andere. Der scheint auch mit Navis zu handeln und wir fanden letztlich auch seine Ecstasy-Vorräte.“
„Und der Kumpel von ihm, der hat sich sicher dumm gestellt?“
„In gewisser Weise ja. Allerdings hat er die Garage schon seit vielen Jahren, da kannte er den Keller noch nicht. Er hat da draußen auch mal gewohnt. Ist dann mehr in die Stadt gezogen und wollte die Garage aufgeben. Da er kein Auto mehr hat, brauchte er die nicht mehr. Kennst das ja, mehrfach der Lappen weg, zweimal durch die Idiotenprüfung gefallen, und so weiter. Keller hatte ihn aber gebeten, die Garage zu behalten, so dass er sie nutzen kann, weil er in der Stadt keine fand. Er hat ihm auch regelmäßig seit anderthalb Jahren die Miete dafür überwiesen. Insoweit ist das glaubwürdig und belegbar. Er hat auch keinen Schlüssel mehr dafür. Den haben wir aber dann an Kellers Schlüsselbund gefunden.“
„Dann könnt ihr diesem Kumpel erst mal nichts anhängen.“
„Genau so ist es. Aber wir haben ihn trotzdem mal noch hier behalten. Ich will mich mit ihm dann noch etwas über Keller unterhalten. Der kennt ihn ja wohl ganz gut, also muss der auch was wissen. Einen Tag kann ich ihn ja hier auf Staatskosten schon verpflegen lassen. Das erhöht auch die Angst bei ihm.“
„Und im Haus?“
„Also erstmal scheint keiner was von unserer Aktion mitbekommen zu haben. Zumindest glauben alle, wir suchen nach ihm. Viele Erkenntnisse gab es nicht, der war wohl eher unauffällig. Was allerdings nicht ganz verborgen geblieben ist, er bekam wohl öfters Männerbesuche. Er wäre auch nicht immer zu Hause, also viel unterwegs. Zumindest stünde sein Auto nicht jeden Tag vor der Tür. Dass er was ausgefressen haben könnte, das verwunderte einige. Er galt dort eher als ruhiger und netter Mitbewohner.“
„Also der Wolf im Schafspelz.“
„Aus unserer Sicht gesehen schon.“
„Aber da ihr ihn auf der Zeichnung sofort erkannt habt, muss es ja Auffälligkeiten gegeben haben.“
„Ja, Kleinigkeiten halt. Nichts Gravierendes. Die eine oder andere Vermutung auch. Aber nichts, was man hätte beweisen können.“
„Ok, dann hoffen wir mal, dass der Kumpel noch ein kleines Liedchen auf den Lippen hat.“
„Genau.“
„Die Sachen aus der Garage, die habt ihr sichergestellt?“
„Ja, mit Fotos dokumentiert und inzwischen komplett alles bei uns eingelagert.“
„Gut, dann hören wir uns später noch.“
„Ich ruf dich an, wenn ich mit dem durch bin.“
„Danke, Alexander, bis später.“
Er hatte gerade aufgelegt, als es schon wieder klingelte. Jetzt war es David Schneider aus Eberswalde.
„Guten Morgen, Herr Schneider.“
„Guten Morgen, Frank, warum so förmlich zum Samstag?“
„Sorry, aber ich bin ja in Bereitschaft, da bin ich immer so drauf.“ David lachte.
„Und, wie geht’s unserer blonden Sahneschnitte? Liegt er noch im Bett?“
„Ob er noch im Bett liegt, weiß ich nicht, zumindest liegt er nicht in meinem.“
„Hast du ihn doch bei sich schlafen lassen?“
„Nein, ich habe ihn einem sehr guten Kollegen aufs Auge gedrückt.“
„Und das hat er ohne Widerstand über sich ergehen lassen?“
„Ja klar, man muss den Braten nur schmackhaft zubereiten, dann wird er auch gegessen.“
„Verstehe. Du hast mir ja alles schon soweit durchgegeben. Wer ist der Kollege denn, das würde ich schon gern wissen.“
„Der arbeitet bei uns im Fuhrpark, er ist ein interner und absolut zuverlässig. Da musst du keine Sorge haben. Der passt auf unseren Fluggast gut auf.“
„Und unser Fluggast fühlt sich da auch wohl und gut aufgehoben?“
„Absolut.“
„Und du kennst ihn gut?“
„Sehr gut sogar, in- und auswendig quasi.“
„Verstehe.“
„Brauchst du noch etwas?“
„Im Grunde nicht. Mit welchem Auto die ihn abholen, weißt du nicht zufällig?“
„Nein, soweit
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