Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
Grunde auf dich verlassen kann.“
„Ja, das kannst du wirklich.“
„Und da fährst du vom Dienst aus schon gleich zu dem nach Potsdam?“
„Ja, es ist ja nicht weit und wir können am Montag auch schon zeitiger los. Es soll ja die ganze Woche schönes Wetter sein.“
„Na dann kommst du auch mal etwas unter die Leute, an der Ostsee ist sicher viel los.“
„Ich denke schon, dass da ganz viel los ist. Ich schau einfach mal. Ich kenne mich da oben nicht aus. Er aber schon, er war wohl öfters dort. Er schwärmt regelrecht davon.“
„Na dann mal viel Spaß. Aber wir sehen uns morgen ja auch noch.“
„Ja klar, ich werde etwas ausschlafen und noch packen.“
„Gut, dann essen wir zusammen zu Mittag.“
„Auf jeden Fall.“
Damit war das Thema auch erst einmal abgehakt. Scheinbar machte sie sich doch etwas Sorgen, sonst hätte sie nicht gefragt. Aber es blieb ja alles im normalen Rahmen. Es kamen keine tiefergehenden Fragen auf. Das war ihm natürlich ganz recht so. Für die volle Wahrheit war es noch zu früh, wobei er ja nicht gelogen hatte, er hatte auf alle Fragen ehrlich geantwortet. Das mit der Disco und mit Potsdam war leicht neben den Tatsachen, aber das war nicht so relevant.
„Die eine Kollegin, die morgen heiratet, die hat uns heute zum Polterabend eingeladen. Es kann sein, dass ich erst nach Mitternacht heim komme.“
„Aber du bist doch mit dem Auto.“
„Deswegen trinke ich ja auch nichts, zumindest keinen Alkohol, mach dir da mal keine Sorgen.“
„Na gut, Benjamin, dann mal schönen Dienst und viel Spaß beim poltern, ich geh nachher zur Oma.“
„Sag ihr einen schönen Gruß, ich komme nach dem Urlaub mal wieder vorbei.“
„Mach ich.“
Dann zog er sich wieder zurück und bereitete sich auf seinen Dienst vor. Im Bad brauchte er auch noch gut 10 Minuten.
In Brandenburg war Frank inzwischen wieder zu Hause und machte es sich auf dem Balkon bequem. Die Sonne schien und er wollte noch etwas Farbe abbekommen. Vorbräunen. An der Ostsee war die Sonne noch intensiver, da konnte eine leichte Grundbräune nicht schaden.
Das Handy lag neben ihm auf dem Tisch und er hoffte sehr, dass es still bleiben würde. Er hatte sich ein Wasser mitgenommen, später wollte er dann noch einen Kaffee trinken. Da sein Balkon südlich und nach hinten raus lag, war es im Grunde auch relativ ruhig. Nur die Kinder, die unten auf dem Spielplatz rumtobten, störten die Nachmittagsidylle etwas.
Er war gerade etwas weggeduselt, als ihn das Handy aufschreckte. Er sah sofort, es war Berthold aus Rathenow. Sicher gab es Neuigkeiten.
„Hallo, Alexander.“
„Hallo, Frank, alles ok bei dir?“
„Bis jetzt ja. Ich hoffe, das bleibt nach deinem Anruf auch so.“
„Ich denke schon. Ich habe mich vorhin länger mit dem Kumpel von Mario Keller unterhalten. Ich denke mal, diese Nacht bei uns hat ihm gut getan. Er hat reichlich Bammel, dass er länger bleiben muss.“
„Deine Erziehungsmethoden sind demnach lehrreich für ihn gewesen.“
„Ja, das scheint gewirkt zu haben. Nur der Wahrheitsgehalt muss sich noch erweisen. Er kennt den Keller seit ungefähr zwei Jahren, er hat ihn mal in einer etwas einschlägigen Kneipe kennengelernt. Sie haben dann immer mal wieder was zusammen unternommen und auch manches Wochenende zusammen verbracht. Keller sei aber in den letzten Monaten mehr als vorher unterwegs gewesen, deshalb war der Kontakt nicht mehr so zahlreich. Er wusste nur, dass Keller oft in Potsdam zu tun hatte, aber nicht genau wo und was. Der wäre bei bestimmten Dingen eher verschwiegen gewesen. Was er alles in der Garage hatte, das beschwor er auch, wusste er nicht.“
„Nimmst du ihm das ab?“
„Ja, irgendwie schon. Zumal er ja auch keinen Schlüssel mehr dafür hat, das scheint auch so zu stimmen. Dass Keller Drogen genommen hat, das wusste er aber. Er habe ihm ab und an auch mal eine von den Ecstasy gegeben. Vor allem dann, wenn sie am Wochenende länger zusammen waren. Zum dealen hat er ihn aber angeblich nicht angeworben.“
„Sagt er.“
„Das kann ich ja erst mal nicht widerlegen. Ich will aber seinem Chef noch einen Besuch abstatten. Das geht allerdings erst am Montag, der ist nicht da übers Wochenende. Mal sehen, ob da noch was Gegenteiliges zu Tage kommt.“
„Und über Kellers anscheinend rege Potsdambesuche wusste er nichts genaueres?“
„Nein, darüber haben sie angeblich
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