Rosarote Träume in Blau 2. Teil Chat Inferno (German Edition)
würde merken, wenn es was gab, das Ding vibrierte schließlich auch.
Frank registrierte alles aufmerksam, sagte aber nichts mehr zu dem Thema, es wäre eh sinnlos gewesen. Er hatte sich fest vorgenommen, den Kleinen nicht mehr zu bedrängen und auch nicht zu belehren. Der war schließlich selber alt genug, um auch klar denken zu können. Er musste es nehmen, wie es kommt.
Benny brach dann das entstandene Schweigen und verwickelte ihn in eine Diskussion über seine Ausflugspläne für Rügen. Danach hatte Frank noch einiges auf dem Herzen.
„Benny, ich muss mit dir noch über einiges reden. Wie du ja weißt, wir haben einen aktuellen und nicht ganz unbrisanten Fall zu lösen. Zu Hause arbeiten sie in Potsdam und in Rathenow daran weiter. Da ich derjenige bin, bei dem die Sachen vorerst zusammenlaufen, werde ich sicherlich mehr als nur den einen oder anderen Anruf bekommen. Normalerweise hätte ich den Urlaub absagen müssen, aber das wollte ich nicht. Ich will nur, dass du das schon mal weißt und dich nicht wunderst, wenn es ab und an klingelt.“
„Das ist mir schon alles klar. Ich weiß doch, dass es die letzten Tage ziemlich hektisch bei dir war.“
„Du wirst unweigerlich einiges mitbekommen. Ich bitte dich daher inständig, dass nichts davon nach außen dringt. Das muss unter uns bleiben. Du weißt, wie ich das meine.“
„Ja, ich weiß schon. Du musst keine Bedenken haben. Ich werde alles absolut diskret für mich behalten. Ich danke dir auch für das Vertrauen. Es ist ja nicht so ganz selbstverständlich, dass ich vieles mitbekomme und erfahre.“
„Nein, das ist es wirklich nicht. Ich habe aber vollstes Vertrauen zu dir. Allerdings kann es auch passieren, ich beantworte dir die eine oder andere Frage nicht. Dann geht es wirklich nicht und hat nichts mit Misstrauen zu tun.“
„Auch das ist mir klar.“
„Es gibt Dinge, mit denen ich dich vielleicht auch nur nicht beladen will. Manches könnte dich auch belasten, seelisch, meine ich.“
„Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Aber sicher hast du recht, du weißt ja, was da alles so dranhängt.“
„Wir haben es vermutlich mit einer sehr rigorosen und brutalen Klientel zu tun. Mit einer, der man alles zutrauen muss. Umso weniger du weißt, umso besser. Diese Leute schrecken vor nichts zurück. Ich will und muss dich da auch etwas schützen!“
„Also ist dein Job doch gefährlich, nur verharmlost du das mir gegenüber immer.“
„Es ist ja nicht die Regel. In dem Fall könnte es aber so sein. Wir wissen es selber noch nicht genau.“
„Ich werde schon auf dich aufpassen.“
„Ich denke, dass andersrum ein Schuh draus wird. Wenn wir auf der richtigen Spur sind, dann könnten diese Leute auch versuchen, in mein Privatleben einzudringen und dann kommen sie unweigerlich auch auf dich. Ich will nur, dass du das jetzt richtig verstehst und auch immer im Hinterkopf hast. Vorsicht ist jederzeit wichtig, in allen Dingen. Speziell bei dieser Sache jetzt.“
„Also, wenn die wissen, dass du ihnen gefährlich werden kannst, dann versuchen sie dich in Bedrängnis zu bringen und hätten in mir ein Druckmittel.“
„So in etwa. Es kann durchaus sein, die setzen auch jemanden auf dich an. Der dich aushorcht, weil du was wissen könntest. Sei also bitte auf der Hut.“
„Das ist ja richtig spannend. Ich merke schon, mit einem Kommissar zusammen zu sein, bedeutet auch noch ein Risiko.“
„Risiko ist vielleicht etwas übertrieben, aber es kann auch sehr spannend sein.“
„Mir ist ein Kriminaler lieber als ein Krimineller.“
„Das Schlimme daran ist nur, beiden sieht man es auf den ersten Blick nicht an.“
„Ich weiß das und bin auf jeden Fall vorsichtig.“
Dann breitete sich ein mulmiges Gefühl in Bennys Magengegend aus. Dass Frank ab und zu in Gefahr schweben würde, hatte er sich schon gedacht. Aber dass auch er in Gefahr kommen könnte, das war jetzt neu für ihn. Und diese Tatsache gefiel ihm nicht wirklich. Sofort kam ihm Ralf in den Sinn.
„Meinst du, die wissen schon was über dich und mich?“
„Im Moment eher noch nicht, es geht ja gerade erst los. Und die, die mich kennen, die sitzen schon fest und können nicht plaudern.“
„Ok, dann ist es ja gut.“
„Wenn du etwas ungewöhnliches bemerkst oder feststellst, dann lass es mich bitte sofort wissen.“
„Das werde ich, ganz bestimmt.“
„Ich will dich keinesfalls
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