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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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deinem Vermächtnis. Die Rosenstöcke kommen morgen Abend.“
    Maggie schrie erfreut auf und Todd hob sie hoch und wirbelte sie herum. Später legte Maggie diesen Brief in ihre Kommodenschublade. Er bedeutete viel mehr als nur ein paar Dutzend Rosen. Diese Zeilen bedeuteten, dass Todd sie liebte – selbst wenn er noch zu blind war, um es zu merken.
    In den nächsten Wochen wuchs ihre Hoffnung zusammen mit den Rosen. Fast die Hälfte der verletzten Stöcke erholte sich wieder, und die neuen gediehen prächtig. Obwohl er die Rosen um keinen Preis der Welt noch einmal anrührte, kam Todd doch oft zu ihr, wenn sie sich um die Rosenstöcke kümmerte. Manchmal zupfte er auch ein Unkraut aus, wenn sie gerade über etwas redeten. Obwohl Wasser momentan das wertvollste Gut war und er bereits das Badewasser zum Wässern des Gemüsegartens nutzte und das Spülwasser den Schweinen gab, stellte er doch jeden Tag für Maggie zwei Eimer frisches Wasser neben ihren Rosengarten.
    Wenn Ma abends im Bett lag, ging er sogar mit Maggie im Mondschein zwischen den Rosen spazieren. Was könnte romantischer sein als das? Er hatte ihr ein Leben voller Rosen versprochen und teilte es mit ihr an jedem einzelnen Tag. An manchen Abenden sprachen sie über die Erinnerungen an ihre Vergangenheit, an anderen erzählte Maggie die Geschichten, die mit ihren Rosen zusammenhingen.
    „Sie haben Wurzeln gebildet, Maggie, so wie du“, sagte er ihr eines Abends.
    „Dann musst du jetzt auch die Farm behalten, Farmerjunge.“
    „Nur, wenn es Gott will und der Preis für den Weizen so bleibt.“ Dann seufzte er abgrundtief und fügte hinzu: „Die Gewinnspanne ist so gering, dass wir ganz und gar von Gott abhängig sind.“
    Maggie sah ihm direkt in die Augen. „Glaube ist das Einzige, was uns bleibt. Ich glaube an Ihn und an dich.“

    Der Weizen wiegte sich im Wind. Die Sonne brannte ihm heiß auf den Kopf und das würde sie auch morgen wieder tun. Er ging das Feld ab, blieb stehen und streckte die Hand aus. Langsam ließ er die Ähren durch seine Hand gleiten. Körner und Spreu. Nützlich und nutzlos – genauso wie die Arbeit, die sie in diese Pflanzen gesteckt hatten. Nach seinen Berechnungen würden sie nach der Ernte gerade so viel verdient haben, wie sie für den Kredit brauchten. Nur mit äußerster Anstrengung und durch Gottes Gnade würden sie ihr Land behalten können. Aber mehr nicht. Der Preis für den Weizen war auf fünfundfünfzig Cent gefallen. Das war unglaublich viel weniger, als er es sich je vorgestellt hatte.
    Ein Mann sollte die Frucht seiner Arbeit genießen können. Doch ihr tägliches Brot war alles, was seine Arbeit einbrachte. Aber er wollte mehr für Maggie und Ma. Besonders für Maggie. Sie hatte mit ihm zusammengearbeitet, war ihm die Hilfe und Gefährtin geworden, für die er gebetet hatte. Wieder blieb er stehen. Umgeben von einem Meer aus Gold war er trotzdem ein Bettler – und gleichzeitig ein sehr reicher Mann. Denn er und Maggie würden viele Jahre des Zusammenseins ernten, weil sie so viel Zeit miteinander verbringen konnten. Während der Arbeit und danach.
    Herr, sie ist die Antwort auf meine Gebete, aber ich bin nicht die Antwort auf ihre. Ich bin nicht der Versorger, den sie verdient hat. Ich wollte doch wenigstens so viel verdienen, dass wir ein kleines Zimmer anbauen können.
    Lautes Rascheln war in der Nähe zu hören. Er ging auf das Geräusch zu. „Maggie!“
    „Ich bin dran mit dem Liebeszeichen. Es ist nur etwas ganz Einfaches, aber ich hoffe, dass ich trotzdem das Richtige getroffen habe. Wie wäre es mit einem Schluck süßem, kaltem Tee? Ich wünschte, er wäre noch kälter, aber er wird deiner ausgetrockneten Kehle trotzdem guttun.“
    Er nahm ihr das Glas aus der Hand, hielt es aber zuerst an ihre Lippen. „Sogar ein Vogel würde einen größeren Schluck trinken.“ Er ermutigte sie, noch etwas mehr zu trinken.
    „Ich bin eine Elster. Das solltest du nie vergessen!“ Mit einem Lächeln trat sie einen Schritt zurück, um aus seiner Reichweite zu kommen.
    In wenigen Zügen hatte Todd das Glas leer getrunken. Dann rollte er das Glas an seiner Stirn, um sie abzukühlen. „Ahhh. Wie konnte ich nur ohne dich leben, Maggie?“
    „Nicht wirklich gut jedenfalls.“ Sie lachte. „Vor allem, wenn ich an das Essen denke, dass du einmal gekocht hast!“
    Er legte seinen Arm um sie, zog sie nah an sich heran und atmete tief ein. „Ich habe mir die Zahlen für die Farm noch einmal genau angesehen. Auch,

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