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Rose der Prärie

Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake
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Gesicht sehen. Wahrscheinlich ist dieser Hügel nicht mehr als eine kleine Bodenwelle. Bringen Sie mich lieber zu dem Ort, an dem Sie Schlitten gefahren sind, als Sie schon größer waren.“
    „Ich möchte nicht, dass Sie sich wehtun.“ Bitte fragen Sie mich jetzt nicht, was ich wirklich will.
    Er zog den Kragen seines Mantels etwas enger um den Hals und sagte: „Ich werde mir schon nicht wehtun. Ich habe mir mal einige Bilder mit Schlitten angesehen. Die Person, die vorne sitzt, ist immer kleiner. So könnten Sie es mir doch zeigen.“
    Wie konnte sich eine so kleine Geste nur so vertraut anfühlen? Warme, an Arbeit gewöhnte Hände strichen über ihren Hals, als Mr Valmer ihren Kragen hochstellte und den Schal etwas fester zog. „Ich möchte nicht, dass Sie frieren.“ Er murmelte diese Worte mit einer sanften, tiefen Stimme, die ihre Entschlossenheit schmelzen ließ wie Eis in der Sonne. Sie wollte mit ihm zusammen auf diesem Schlitten sitzen. Jetzt sofort.
    „Wir brauchen noch Seil.“
    „Ich werde Sie festhalten.“
    Genau das hatte ich befürchtet . „Es ist einfacher, wenn man ein Seil den Berg hinunter spannt. Nach der Abfahrt kann man das Seil wie ein Geländer benutzen, um ohne zu fallen wieder den vereisten Hang hinaufzukommen. Außerdem kann man den Schlitten daran binden und leichter hochziehen.“
    „Wunderbar! Können wir los?“
    Vergessene Erinnerungen kamen ihr auf dem Weg zum Hügel in den Sinn. Mr Valmer stellte den Schlitten mit der Nase in Richtung Tal auf die Kuppe des Hügels und hielt ihre Hand, während sie sich setzte. Sofort verblassten die Erinnerungen und die Zweifel kamen zurück. Vor ein paar Tagen, als sie zusammen die Schnitzereien bewundert hatten, war ihr bei seiner Berührung schon ein Schauer über den Rücken gelaufen. Als er jetzt hinter ihr auf den Schlitten kletterte, war es, als ob sich dort ein sanfter Riese niederließ und sie wie ein Mantel umhüllte. Seine Arme lagen eng um sie herum. Maggie wusste nicht, ob sie aufspringen und wegrennen oder sich lieber in seine wunderbare Wärme fallen lassen sollte.
    Wie konnte ich mich nur darauf einlassen? Bei ihm hörte sich das alles so einfach an!
    „Sehen Sie, wohin es Sie bringt, wenn Sie etwas ,Vernünftiges‘ tun?“ Die Freude in seiner Stimme war nicht zu überhören. „Bevor wir losfahren, zeigen Sie mir noch, wie weit ich mich zur Seite lehnen muss, um dieses Ding zu lenken.“
    Sich bewegen? Mit ihm so nah? Mit ganzer Kraft lehnte sie sich zur Seite, sodass sie fast umgefallen wären. Doch Todds Füße, die fest auf dem Boden standen, verhinderten das im letzten Moment.
    „Wow – das war knapp!“ Er richtete den Schlitten wieder geradeaus. Dann beugte er sich vor, und sein Atem strich über ihre Wange. Leise flüsterte er: „Wir müssen nur gut zusammenarbeiten, dann klappt es und wir haben einen Menge Spaß, o. k.?“
    „Einverstanden“, brachte sie mühsam heraus. In diesem Moment hörten sie beide den fernen Klang einer Geige.
    Er setzte einen Fuß auf den Schlitten. „Also, wenn ich mich mit meinem anderen Bein nach hinten wegdrücke, geht es los, in schneller Fahrt bergab!“ Jeder hatte seine eigene Technik und auch ein paar Tricks, wie man mit einem Schlitten richtig anfuhr und Mr Valmers Technik schien zu funktionieren. „Welches Lied ist –“
    Die Schwerkraft und der glatte Untergrund gewannen die Oberhand – aber sein rechter Fuß war noch nicht auf dem Schlitten. „Halt! Halt! Ha...ha...ha!“ Sein lautes Lachen durchbrach die Stille um sie herum. Bei dem Versuch, seinen rechten Fuß doch noch auf den Schlitten zu bekommen, lehnte er sich zu stark zur Seite, sodass der Schlitten ausbrach. Maggie reagierte mit ihrem Körper darauf und lehnte sich in die entgegengesetzte Richtung, sodass der Schlitten im Zickzack fuhr. Schnell beugte sie sich vor, um den Saum seiner Hose festzuhalten. Gleichzeitig beugte er sich auch vor und zerdrückte sie fast. „Ho! Ho!“, brach es wieder aus ihm heraus und jetzt musste auch Maggie atemlos mitlachen. Mr Valmer hielt sie fest, und sie setzten sich wieder aufrecht hin, aber etwas zu abrupt und er zog sie zu weit nach hinten.
    Maggie schrie auf, als er hinten vom Schlitten fiel ... und sie einfach mitnahm. Wie ein einziger Baumstamm rollten sie durch die Mischung aus Eis und Schnee, die alles andere als weich war. Maggie bemerkte mitten in dem Durcheinander, dass Mr Valmer sie nicht losgelassen hatte. Irgendwann hatte er es geschafft, sich umzudrehen

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