Rose der Prärie

Titel: Rose der Prärie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathy Marie Hake

Vom Netzwerk:

ausspannten, den sie und Mr Valmer hierhergezogen hatten. Solange sie nebeneinanderher ritten, hatte Adam nichts dagegen, Mr Valmer zu tragen. Zurück in der Scheune, kümmerten sie sich gemeinsam um die Pferde. Doch Adam wollte von Mr Valmer nicht angefasst werden. Eva ließ seine Berührung zwar zu, aber nur sehr ungern und zeigte ihm das auch deutlich. „Ich möchte mich für meine Mutter entschuldigen. Das, was sie am Frühstückstisch gesagt hat –“
    Maggie hob abwehrend die Hand. „Sie ist momentan nicht sie selbst. Außerdem hat Gott mir viel Schlimmeres vergeben. Wie könnte ich also die paar Worte Ihrer Mutter vorwerfen?“
    Die Art, wie sein Körper sich veränderte – von unerträglicher Spannung hin zu entspannter Stärke, erstaunte Maggie. Mit nur wenigen Worten über ihre Bereitschaft, seiner Mutter zu vergeben, schien sie den Mann von einer tonnenschweren Last befreit zu haben. „Sie sind wirklich sehr freundlich, Miss Rose.“
    In Gedanken ging Maggie die vielen Situationen durch, in denen er ihren Onkeln geholfen hatte und dachte auch an die Zeit, die er sich für Jerlund genommen hatte. Dann erwiderte sie: „Ich danke Ihnen für das Kompliment, aber noch mehr danke ich Ihnen dafür, dass Sie uns hier so viel geholfen haben. Ohne Sie wäre hier vieles nicht möglich gewesen.“
    Mr Valmer räusperte sich. „Da ist etwas, über das ich mit Ihnen schon vor dem Frühstück reden wollte. Ich denke nicht, dass unsere Abmachung fair war.“
    Er wollte neu verhandeln? „Da ich immer eine ehrliche Händlerin bin, sollte ich Sie warnen: Sie könnten am Ende mit einem Wagenrad oder einer Schürze dastehen. Die Frage ist, wie mutig Sie sind?“
    „Ich habe keine Frau, die die Schürze tragen kann. Ich würde sie gegen das Wagenrad oder die Beeren eintauschen, die Sie eingemacht haben.“
    Er denkt gar nicht daran, bald zu heiraten. Maggie wollte sich nicht weiter Gedanken darüber machen, warum sie plötzlich so enttäuscht war. Der Handel. Ich muss mich auf das Geschäft konzentrieren .
    „Mein Onkel sollte keine Dächer mehr reparieren müssen. Sie sind ein hart arbeitender Mann und haben die schwersten und arbeitsreichsten Aufgaben hier erledigt. Nur deshalb konnte ich beruhigt schlafen, weil ich wusste, mein Onkel muss sie nicht allein angehen. Allein das ist mir so viel wert wie alle Wagenräder und Einmachgläser dieser Welt. Genauso, wie ich Ihrer Mutter geholfen habe, haben Sie meinen Verwandten geholfen und ihnen die Arbeit abgenommen. Ich dachte, wir hatten schon beschlossen, dass es ein fairer Tausch war. Aber ich bestehe darauf, Sie auch noch mit einer Kiste voller Essen nach Hause zu schicken.“
    „Das reicht mir nicht.“
    Da er den Handel nicht für fair hielt, musste er jetzt ein Gegenangebot machen, überlegte sich Maggie. Doch er stand nur da und starrte sie an. Er hatte unglaublich hart in diesem schrecklichen Wetter gearbeitet. Und sie war jede Nacht mehrmals aufgestanden, um sich um eine griesgrämige, kranke Frau zu kümmern. Aber Männer liebten Süßes, deshalb wollte er wahrscheinlich einfach nur noch mehr Gläser mit Marmelade. Das war nicht wirklich schwer. „Dann einigen wir uns auf zwei Kisten, und ich achte darauf, dass viel Mais und Pfirsiche dabei sind.“
    Er schüttelte den Kopf und runzelte die Stirn.
    „Was wollen Sie denn dann?“
    Sein Blick glitt an ihr entlang. Dann verzog sich sein Mund langsam zu einem wunderschönen schiefen Lächeln. „Sie ...“

Kapitel 6
    „Sie ... Sie haben einen Schlitten!“ Er deutete auf den Schlitten, der hinter ihr an der Scheunenwand hing. „Ich bin noch nie Schlitten gefahren. Damit es ein fairer Handel ist, nehme ich eine Kiste mit Essen mit, und Sie zeigen mir, wie man Schlitten fährt.“
    „Der Schlitten!“ Langsam drehte Maggie sich um und lachte etwas unsicher. „Wir haben selten so viel Schnee wie in diesem Winter, da habe ich ganz vergessen, dass es ihn noch gibt. Mama, Papa und ich sind immer zusammen darauf gefahren.“
    Mr Valmer holte den Schlitten von der Wand. „Jetzt fahren wir zusammen darauf, und Sie zeigen mir, wie man ihn lenkt.“
    Sie sollte sich so nahe an diesen riesigen Mann heransetzen. Schon wenn sie ihn im Haus nur leicht berührte, wurde ihr schwindelig. Jedes Mal, wenn er neben ihr am Tisch saß, konnte sie den Unterschied zwischen seinem bärenstarken, riesigen Körper und der vom Alter gebeugten Statur der Männer aus Carvers Holler kaum glauben. „ Der Jünglinge Ehre ist ihre