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Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Rosehill 01 - Die Tochter des Lords

Titel: Rosehill 01 - Die Tochter des Lords Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Julie Garwood
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Laden?«
    »Ja.«
    »Und im Saloon?«
    »Ja.«
    »Also haben Sie viele nette Leute kennen gelernt, was?«
    »Ja.«
    »Auch jemanden, den Sie nicht mögen?«
    Reginald tat so, als müsste er nachdenken. »Nein, ich fand sie alle sehr nett.«
    »Sogar unsere Belle?«
    Nun schien Reginald zu merken, in welche Richtung er gedrängt wurde, denn er warf dem Richter einen raschen Blick zu und hielt den Mund.
    »Beantworten Sie die Frage, Reginald!«, befahl Burns.
    »Ja, ich mag sie genauso wie die anderen.«
    Jetzt änderte sich Harrisons Tonfall, nahm einen verächtlichen, zornigen Klang an. »Lügner! Sie hassen uns alle, Reginald!«
    »Natürlich lügt er, Richter!«, schrie Belle. »Er nannte mich eine dreckige Fünf-Cent-Hure! Und Billie kann das bestätigen!«
    »Sie ist ja auch eine Hure«, verteidigte sich Reginald.
    Grinsend wandte sich Harrison zum Publikum. »Vielen Dank, Belle. Es war sehr nett von Ihnen, mir zu helfen. Und was halten Sie von den anderen Frauen in der Stadt? Zum Beispiel von Mary Rose?«
    »Mieser Abschaum! Die lebt mit einem Nigger zusammen!«
    Harrison beherrschte sich, obwohl er dem Bastard, der seine Frau beleidigte, am liebsten die Faust ins Gesicht geschlagen hätte.
    »Was soll das, Harrison?«, wollte der Richter wissen. »Warum befragen Sie den Zeugen nach den Stadtbewohnern?«
    »Weil ich mir ein Urteil über seinen Charakter bilden möchte. Wenn ein Mann behauptet, er würde die Wahrheit sagen, muss ich feststellen, ob ich ihm glauben kann.« Der Richter nickte, und Harrison fuhr fort. »Und wie gefällt Ihnen Catherine Morrison, Reginald? Was haben Sie denn zu Dooley, Henry und Ghost über sie gesagt?«
    »Daran erinnere ich mich nicht.«
    »Ich schon. Weil Henry alles aufgeschrieben und unterzeichnet hat.« Lässig schlenderte Harrison zu seinem Tisch, holte ein Blatt Papier und überreichte es dem Richter. »Reginald nannte unsere Catherine eine mannstolle Hure, und er glaubt, sie hätte es schon mit allen Männern in Blue Belle getrieben. Deshalb schlug er Henry vor, sie solle doch in Belles Bordell arbeiten. Über ihre Mama wusste er auch einiges zu sagen. Das werde ich hier nicht wiederholen, weil es zu gemein ist. Wenn Sie wollen, können Sie es den Geschworenen vorlesen, Euer Ehren.«
    Genau das tat Burns. Harrison vermied es, John Morrison anzuschauen, und nahm vier weitere unterschriebene Papiere von seinem Tisch. Auch dieses Beweismaterial übergab er dem Richter, dann wandte er sich wieder zu Reginald. »Offenkundig verachten Sie uns alle. Für Sie sind wir völlig unzivilisiert, im Gegensatz zu Ihrer vornehmen Gesellschaft im Süden. Während der letzten Woche haben Sie uns unentwegt verhöhnt. Die halbe Stadt hat’s gehört.«
    Wütend starrte Reginald ihn an. »Und wenn schon? Nur um der Gerechtigkeit zu dienen, musste ich unmögliche Zustände ertragen. Ja, mein Bruder und ich finden Sie alle unzivilisiert und ekelhaft. Aber das ändert nichts an der Aussage meiner Mutter, die diesen Nigger beschuldigt. Nur darauf kommt’s an.«
    »Aber Sie haben sich soeben selbst widersprochen, nicht wahr, Reginald?«
    »Ich wollte nur taktvoll sein.«
    »Warum ausgerechnet jetzt? In dieser ganzen Woche war nichts von Ihrem Taktgefühl zu bemerken. Also – haben Sie Ihre Mutter gezwungen, dieses Papier zu unterschreiben?«
    »Nein, und das Gegenteil können Sie mir nicht beweisen!«, schrie Reginald.
    »Euer Ehren, nach diesem Verfahren möchte ich diesen Mann wegen falscher Aussage anzeigen. Noch bin ich nicht fertig mit ihm, und ich möchte ihn noch einmal verhören, nachdem die anderen Zeugen befragt wurden.«
    »Also gut, verlassen Sie den Zeugenstand, Reginald, aber nicht den Saal.«
    Harrison rief Alfred Mitchell auf und ließ ihn vom Richter vereidigen. Dann begann er: »Nennen Sie uns Ihren Namen und erklären Sie uns, warum Sie hier sind, Alfred.«
    »Ich heiße Alfred Mitchell und gehöre der Anwaltskanzlei Mitchell, Mitchell und Mitchell an. Die beiden anderen Mitchells sind meine Brüder. Sie haben mich telegraphisch um gewisse Informationen gebeten, Harrison. Mit der Hilfe meiner Brüder fand ich alles heraus, was Sie wissen wollten – und bedauerlicherweise noch mehr. Gestern übergab ich Ihnen die unterzeichneten und beglaubigten Dokumente.«
    Lächelnd wandte sich Mitchell zu den Geschworenen. Trotz seiner Jugend hatte er bereits gelernt, die Leute mit seinem Charme zu umfangen. »Blue Belle gefällt mir sehr gut. Bis jetzt habe ich noch nicht viel davon gesehen,

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