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Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken

Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken

Titel: Rosen, Tulpen, Nelken, alle Blumen welken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Ellis
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haben.
    Ich bin heilfroh, dass das der letzte Durchgang für diesen Sommer ist. In Ten Willows bin ich eigentlich am liebsten, wenn Casey und ich allein hier sind. Aber diesmal sind wir schon den ganzen Sommer als Helferinnen der Gruppenleiter dabei. Für diesen Durchgang hat einer der sonstigen Betreuer kurzfristig abgesagt, sodass wir doch noch zusammen in eine Gruppe kommen.
    Â»Was meint ihr, würden es die Teilnehmer überleben, wenn ich euch beiden die Leitung einer Gruppe übertrage?«, hat uns die Campleiterin Mrs Keefer gefragt.
    Â»Ãœberleben und genießen«, antwortete Casey. »Das kriegen wir auf jeden Fall hin.«
    Natürlich kriegen wir das hin, denke ich, während ich beobachte, wie sich das Chaos langsam lichtet. Wir kommen ja schon seit Jahren hierher, erst zum Kindercamp im Sommer, dann zu den Jugendwochenenden im Winter, zu Jugendleiterkursen und endlosen Putz- und Arbeitseinsätzen in den belegungsfreien Zeiten.
    Nach allem, was wir für das Camp getan haben, haben wir es uns echt verdient, mal ein bisschen Zeit zusammen hier zu verbringen.
    Hoffentlich stören uns die Teilnehmer dabei nicht so sehr.
    Da taucht Casey plötzlich mit acht kleinen Mädchen vor mir auf. Stephanie ist auch darunter. Sie steht ein bisschen abseits. Mit ihrem Tinker-Bell-Shirt sieht sie aus wie eine Puppe oder wie eine Tortendeko. Das weiß sie auch ganz genau. Die anderen Mädels sehen Casey und mich erwartungsvoll an, damit wir ihnen sagen, was als Nächstes passiert. Stephanie dagegen betrachtet prüfend ihr Spiegelbild in einer Vitrine, in der im Camp entstandene Bastelarbeiten ausgestellt sind, und zupft ihre Löckchen zurecht.
    Wir nehmen unser Gepäck und stapfen los zu unserer Hütte. Nachdem alle in den Doppelstockbetten ihren Schlafplatz gefunden, wir einen Gruppennamen (Schmetterlinge) ausgesucht und Casey und ich die Campregeln erklärt haben, ist es Zeit zum Mittagessen. Wir sammeln die Gruppe vor der Hütte und Casey zählt einmal durch. Irgendjemand fehlt. Daraufhin gibt sie mit ihrer Trillerpfeife zwei kurze Signale.
    Â»Mit Partner aufstellen«, ruft sie.
    Wir haben sie vorher in Zweiergruppen eingeteilt. Alison, Stephanies Partnerin, steht alleine da.
    Â»Wo ist denn Stephanie?«
    Wir suchen rings um die Hütte und in den Waschräumen nach ihr, rufen ihren Namen, aber keine Spur. 20 Minuten später taucht sie wieder auf.
    Â»Ich wusste doch nicht, dass ihr nach mir sucht«, flötet sie mit gewinnendem Lächeln und schüttelt selbstgefällig ihre Haare.
    Wir nehmen es mit Humor. Abgesehen davon, dass unsere Käsetoasts inzwischen kalt sind und wir das Johnny-Appleseed-Danklied allein vor allen anderen singen müssen, bleibt der Zwischenfall folgenlos.
    Nach dem Essen verschwindet sie wieder, wodurch sich die Badezeit der Schmetterlingsgruppe um eine Viertelstunde verkürzt. Nach dem Schwimmen frieren wir noch einmal eine Viertelstunde lang in unseren nassen Badesachen und suchen sie. Casey entdeckt sie schließlich – sie hatte sich hinter einem Kanu versteckt und uns grinsend beobachtet.
    Â»Du musst bei der Gruppe bleiben«, schärft Casey ihr ein. »Wir müssen immer wissen, wo ihr seid. Du willst doch nicht, dass alle auf dich warten müssen, oder?«
    Â»Wenn sie sich unbedingt verstecken muss, dann soll sie doch«, sage ich zu Casey. »Wenn wir uns nicht weiter drum kümmern, hat sie bestimmt bald keine Lust mehr dazu.«
    Aber Casey hat sich fest vorgenommen, einen Draht zu ihr zu finden. Vor der Nachtruhe versucht sie noch mal, mit ihr zu reden.
    Â»Wir möchten dich gern kennenlernen«, sagt sie zu Stephanie. »Wie soll das denn gehen, wenn du dauernd wegläufst?«
    Â»Ist mir doch egal, ob ihr mich kennenlernt oder nicht«, zickt Stephanie. »Und außerdem müsst ihr aufpassen, wo ich bin, und nicht umgekehrt.«
    Casey gibt nicht auf.
    Â»Du musst bei der Gruppe bleiben, weil wir viele schöne Sachen machen. Und die verpasst du, wenn du von uns weggehst. Wir wollen schließlich, dass es dir im Camp gefällt.«
    Aber Klein-Stephanie grinst nur süßlich und flötet: »Es gefällt mir doch.«

Kapitel 5
    Â»Das reicht jetzt«, sagte mein Vater. »Ihr Ton gefällt mir nicht. Wenn Sie noch mehr Fragen haben, möchte ich unseren Anwalt dabeihaben. Wir kommen dann auf die Wache.«
    Â»Das ist doch nicht nötig«, sagte Mom, aber

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