Rosen und der Tod)
und her und das musste auch in meinem Gesicht zu lesen sein. Bestrafung? Wie bitte?
„Sie haben Forderungen gestellt, Miss Rosalie, und es steht Ihnen nicht zu, Forderungen zu stellen.“ Entsetzt stieß ich die Luft aus. Wann und wo hatte ich Forderungen gestellt? Sir Russel nickte. „Das habe ich mir gedacht.“ Er wendete sich ab, bückte sich und hielt plötzlich einen Rohrstock in den Händen. „Gestern Abend waren Sie der Meinung, Sie müssten sich darüber beschweren, dass ich Ihnen nicht das gebe, was Sie bräuchten. Diese Äußerung bringt Ihnen fünf harte Schläge auf Ihr Hinterteil ein.“ Sir Zacherys Griff an meinen Schultern verstärkte sich, so, als würde er merken, dass ich mich innerlich auf eine Flucht vorbereiten würde. „Ihre Aussage, dass ich mich Ihnen verweigern würde, ist Ihrer Unwissenheit in Bezug auf diese Art der Befriedigung zuzuschreiben. Ein Umstand, der sich in der Härte Ihrer Bestrafung positiv auswirken wird. Normalerweise wird ein solcher Affront mit zehn schweren Schlägen bestraft. Im Hinblick auf ihre untrainiertes Hinterteil und des eben erwähnten Umstandes Ihrer Unwissenheit reduziere ich die Anzahl auf fünf. Somit werden Sie heute Abend zehn Schläge erhalten.“ Sir Zacherys Griff tat mir mittlerweile weh, doch ich konnte mich nicht daraus befreien. Sir Russel trat nun näher an mich heran, reichte den Stock an Sir Zachery weiter, und begann mir Seile um den Oberkörper zu legen. Er legte mir die Arme auf den Rücken, band einen festen Knoten um meine Oberarme, band das Seil hinunter zu den Handgelenken, zog das Seil nach vorne und verknotete es über und unter meiner Brust, um es dann in meinem Rücken weiter zu verknüpfen. „Ich könnte Ihnen jetzt sagen, was das für eine Art des Shibari ist“, sagte er leise, „aber da dies hier nicht zu Ihrem Vergnügen stattfindet, werden Sie sich mit der Durchführung zufriedengeben müssen.“ Es ruckte an meinen Armen und meinen Schultern. Bevor ich mich versah, hatte er mich mit dem Karabiner, der über uns hing, fixiert. Währenddessen war Sir Zachery nicht untätig gewesen. Er legte mir Fesseln aus Leder an den Fußgelenken an, die er dann mit Karabinern an einer Stange befestigte, die verhinderte, dass ich die Beine schließen konnte. Eine Mischung aus Furcht und Faszination über mein eigenes Verhalten, dörrte mir den Mund aus. Unfähigkeit, die mich körperlich lähmte und die verhinderte, gegen diese Behandlung lautstark zu protestieren. Stattdessen beobachtete ich mich selbst. Dieses „Wann“ schien wahr zu werden. Wieder einmal so, wie ich es nicht wollte. Aber es fand gerade jetzt und hier statt. Die Furcht war die Stimme der Vernunft in mir, die mich wiederholt fragte, warum ich das hier tat. Die Faszination jedoch, wischte mit einem Handstreich jedes auch nur annähernd vernünftig klingende Wort beiseite und gierte darauf, zu erfahren, wie es sich anfühlte, bestraft zu werden. Sir Russel und sein Handlanger Zachery hatten sich von mir entfernt. Anscheinend waren sie sich so sicher wie ich, dass ich nicht lauthals protestieren würde oder gar davon kriechen würde. Während Zachery aus meinem Blickfeld entschwand, ging Russel hinüber zur gegenüberliegenden Wand. Er drückte auf ein Panel, das so darin versteckt war, dass man wissen musste, dass es da war, um es wiederzufinden. Mein Sir – innerlich lachte ich abfällig, weil ich mich immer noch nicht in diesem Spiel zurechtfand und nun mitten in etwas geraten war, das mir sicherlich kein Vergnügen bereiten würde – drückte auf einen Knopf und die Wand begann sich zu verschieben. Hinter der Polsterung erschien eine große Spiegelfläche. Russel wandte sich über seine Schulter hinweg zu mir. „Damit Sie auch sehen, was Ihnen nun blüht“, sagte er und das Vergnügen, an dieser Aussicht teilhaben zu können, war seiner Stimme anzuhören. Ich hatte Schmerzen im Oberkörper. Die Seile drückten und schnitten in meine Haut, dass mir übel wurde. Schultern und Arme reihten sich in diesen Schmerz ein. Ich versuchte dagegen anzuatmen, aber es gelang mir leidlich. So konzentrierte ich mich auf das Bild im Spiegel. Was ich da sah, erschreckte mich noch mehr, als es mein bisheriges Verhalten generell schon getan hatte. Ich sah eine große, schlanke Frau mit langen blonden Haaren, die augenscheinlich dem Genuss verfallen war. Die Frau dort im Spiegel konnte kaum erwarten, dass dieses seltsame Spiel beginnen würde. Sie gierte danach zu erfahren, was mit
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