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Rosen und der Tod)

Rosen und der Tod)

Titel: Rosen und der Tod) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isadorra Ewans
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„Was noch seltsamer ist: Die Namen wurden erst vergangene Woche eingetragen und es sieht so aus, als hätten wir die Damen für Russels Arbeit gebucht. Was wir nicht haben!“ Er lehnte sich zurück, verschränkte die Arme vor der Brust und stieß kurz die Luft aus. „Ich weiß nicht, ob Ihnen das weiterhilft.“
    „Tut es“, sagte ich nachdenklich. „Nicht so, wie wir gehofft hatten, aber es hilft.“
    Peels unwirsches Grunzen ließ mich kurz aufsehen. Er hatte die Hände in die Hüften gestemmt und sah mich resigniert an. Da wollte jemand Mr. Linney ordentlich vor das Schienbein treten und mit aller Gewalt den Verdacht auf ihn lenken. Und dieser Jemand stellte sich nicht einmal ungeschickt an. Wären wir selbst auf diese Agenturseite gekommen, hätten wir – ohne die Informationen von Lyall – denken müssen, dass Russel Linney die Opfer darüber akquiriert hätte. Ich fühlte mich hilflos und ich spürte, dass es Jonas ähnlich ging. „Wir sehen uns beim Dinner“, sagte Lyall und legte mir kurz die Hand auf die Schulter. Etwas, was er vielleicht nicht hätte tun sollen, denn sofort krochen die Bilder der letzten Nacht in mir auf. So ganz hatte ich meine Erregung über diese Szenen nicht ablegen können. Alkohol war also doch nur eine zeitlich begrenzte Lösung. Ich sah auf die Uhr und bemerkte, dass ich gerade noch eine halbe Stunde Zeit hatte, um mich irgendwie frisch zu machen. Peel entließ mich mit einer müden Handbewegung. Auf meinem Weg zur Tür sah ich noch, wie sich Miss Amelia ebenfalls zurückzog. Sie musste noch einmal zurückgekehrt sein, um nun erneut zu verschwinden. Was wollte die hier, fragte ich mich, fand aber keine Antwort darauf. Gehetzt kam ich im Zimmer des Grauens an und suchte mir ein Outfit für den Abend aus. Da es sich um ein Treffen der Bruderschaft handelte, war die grobe Richtung vollkommen klar. Unbequem und sexy. Als ich mich vor dem Spiegel begutachtete, stellte ich fest, dass ich genau das erreicht hatte. Wie ich mit dieser engen Korsage um den Leib noch etwas essen sollte, war mir schleierhaft. Aber gut: Bei diesem ereignisreichen Tag würde es wohlmöglich gar nicht erst dazu kommen. Ich schlich den Flur entlang, um zu vermeiden, dass mich die letzten Kollegen der Tagschicht in diesem Outfit sehen würden. Schämen musste ich mich nicht, aber ich wollte nicht zum Tagesgespräch werden. Bist du doch eh schon, schoss es mir durch den Kopf und ich gab mir recht, warf alle Vorsicht erkannt zu werden über Bord und ging hinunter. Auf der Treppe lief mir Solveig über den Weg. Das Verschwinden seiner Miss hatte aus ihm einen vollkommen anderen Menschen gemacht.
    War er mir während unseres ersten Zusammentreffens mit einem abschätzenden und eher spöttisch arroganten Gesichtsausdruck gegenübergetreten, so wirkte er jetzt eher wie ein gebrochener Mann. Mein Mitleid für ihn hielt sich jedoch in Grenzen. Seine gute Erziehung schien Solveig jedoch nicht ganz vergessen zu haben. Er hielt mir die Tür zum großen Saal auf und murmelte irgendwas, das sich wie „bezaubernd“ und „aussehen“ anhörte. Ich dankte vorsichtshalber mit einem Nicken. Schließlich wusste man ja nie. Bei meinem Eintreten war Russel schon anwesend und der Blick, mit dem er mich bedachte, versetzte mich augenblicklich in den Zustand des „Wann“. Wann würde er endlich so zu mir sein, wie ein Liebhaber es sein sollte? Galant empfing er mich, hauchte mir einen Kuss auf die nackte Schulter und zog mir einen Stuhl heran. Wenn ich bisher davon ausgegangen war, dass dieser Bund eher eine lockere Vereinigung von Gleichgesinnten war, dann bekam ich gerade eine weitere darin, lieber nicht immer so schnell voreilige Schlüsse zu ziehen. Die Tische, an denen wir Platz nahmen, waren in der Form eines Pentagramms aufgestellt. Jeder konnte jeden beobachten. Die unheimliche Atmosphäre wurde durch zugezogene Vorhänge und viele brennende Kerzen unterstützt. Etwas Bedeutsames schien hier im Gange zu sein und ich war wohl die Einzige, die keine Ahnung hatte, was. Stühle wurden gerückt, die Mitglieder nahmen alle bis auf einen Platz. Sir Alexander hatte heute Abend die Funktion des Moderators übernommen. Er begrüßte die Mitglieder mit Namen. Der Reihe nach. Mich zuletzt. Was das heißen sollte, wusste ich bis zu dem Moment nicht, als er sich zu mir neigte und mir ein kleines Buch mit dunkelbraunem Ledereinband überreichte. „Unsere kleine Bibel“, sagte er. „Es sind nur ein paar Regeln, die darin

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