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Rosenherz-berbKopie

Titel: Rosenherz-berbKopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hinter
seinem Rücken.
    «Was
für eine Überraschung, der Herr Hauptkommissar! Noch dazu in so
netter Begleitung. Darf ich mich zu euch setzen?»
    «Zu Ihnen!», sagte
Anna.
    Grüter
zeigte seine gelben Zähne und schaute sie fragend an.
    «Wir
kennen uns nicht, also bleiben wir erst mal beim Sie!» Anna schien
auf Anhieb eine Abneigung gegen den Chefreporter des City-Express gefasst
zu haben und gab sich keine Mühe, diese zu verhehlen.
    «Wie
auch immer», sagte Grüter an Marthaler gewandt. «Da Sie ja
offensichtlich wieder in besserer Verfassung sind und Ihre Zeit auf
angenehme Weise verbringen» - er warf einen Seitenblick auf Anna -,
«darf ich wohl damit rechnen, mal wieder ein wenig Futter zu
bekommen.»
    «Deswegen
bin ich hier», sagte Marthaler. «Ich hatte gehofft, Sie hier
zu treffen. Darf ich vorstellen: Anna Buchwald, eine Cousine aus
Hamburg! Sie ist Juristin und berät mich im Fall Rosenherz. Arne
Grüter, Reporter beim City-Express. Ich
habe ihm versprochen, ihn auf den neuesten Stand der Ermittlungen zu
bringen.»
    Anna
runzelte ihre Stirn und schaute Marthaler an, als sei er im Begriff,
eine Dummheit zu begehen. Durch einen kurzen Blick gab er ihr zu
verstehen, dass er sehr wohl wusste, was er tat.
    «Heißt
das, wir können offen reden?», fragte Grüter, der sich auf die
Bank neben Anna schob, die sofort ein Stück zur Seite wich.
    «Das
können wir», sagte Marthaler.
    Grüter
warf den Rest seiner gerade gerauchten Zigarette auf den Boden,
klopfte eine neue aus der Packung und steckte sie an.
    «Ich
darf doch?», fragte er, ohne auf eine Antwort zu warten. Er
hielt die Packung in die Runde, doch sowohl Marthaler als auch
Anna lehnten ab.
    «Ich
höre», sagte Grüter.
    «Philipp
Lichtenberg - was wissen Sie über ihn?», fragte Marthaler.
    Die
Augen des Reporters verengten sich zu Schlitzen. Er verzog das
Gesicht zu einer Grimasse, so, als habe er plötzlich starke
Schmerzen.
    «Grüter,
was ist los? Ich habe Ihnen eine einfache Frage gestellt.»
    «Nein,
haben Sie nicht! Sie legen mir etwas nahe. Sie legen nahe, dass
Philipp Lichtenberg etwas mit Ihren Ermittlungen zu tun hat. Dass es
einen Zusammenhang zwischen ihm, dem Mord an Karin Rosenherz und dem
Überfall im Stadtwald gibt. Ich weiß nicht, was Sie vorhaben. Aber
ich merke, dass Sie versuchen, mich zu benutzen.»
    «Danke,
gleichfalls», erwiderte Marthaler. «Aber wenn Sie nicht wollen,
bitte schön ...» Er war aufgestanden und hatte sein Portemonnaie
aus der Hosentasche gezogen. «Mirko, die Rechnung!», rief er.
    Grüter
hob beide Handflächen. «Warten Sie! Ich ... ich sage Ihnen, was ich
weiß. Aber viel ist das nicht ... Und ich muss Sie warnen: Wenn Sie
sich mit ihm anlegen, dann haben Sie sich einen Gegner gesucht,
dem Sie nicht gewachsen sind ...»
    «Schon
gut», sagte Marthaler, «Sie glauben nicht, wie oft ich diesen
Spruch schon gehört habe. Schießen Sie einfach los!»
    «Philipp
Lichtenberg hat seit Ende der Sechziger ein weitverzweigtes Netz
von Firmen aufgebaut. Inzwischen gilt er als einer der reichsten
Männer Hessens. Er besitzt eine Gebäudereinigungsfirma, er hat
einen großen Buch- und Zeitungsverlag gekauft, er hält Anteile
an einem Sicherheitsunternehmen, an mehreren lokalen
Radiosendern und an einer sehr erfolgreichen Supermarktkette, die mit
Lebensmitteln aus biologischem Anbau handelt. Ihm gehören
Mietwohnungen und Bürohäuser, und er selbst hat so viele private
Wohnsitze, dass niemand weiß, wo er sich gerade aufhält. Sein
Elternhaus im Mummschen Park soll er angeblich einem Penner
vermacht haben.»
    «Können
Sie mir eine Liste dieser Wohnsitze erstellen? Und ein Dossier mit
allem, was über ihn und seine Firmen in den letzten Jahren
veröffentlicht wurde?»
    Grüter
wiegte den Kopf. «Wissen Sie, was Sie da von mir verlangen?»
    «Ja
oder nein?»
    «Ich
könnte in der Wrtschaftsredaktion nachfragen. Kann sein, dass die
Kollegen mehr über ihn wissen ... Sie haben vielleicht von seinem
Haus in Danzwiesen gehört?»
    «Nein,
was ist damit?»
    «Danzwiesen
ist ein kleines Kaff in der Rhön, direkt am Fuß der Milseburg. Dort
hat er sich vor zwanzig Jahren ein riesiges Haus bauen lassen. Ein
ziemlich spektakulärer Bau. Sieht aus wie drei Bungalows, die man
versetzt übereinandergestapelt hat. Die Fotos waren damals in allen
Zeitschriften zu sehen.»
    «Nie
davon gehört», sagte Marthaler. «Aber wenn er so reich ist, warum
weiß man dann so wenig über Philipp Lichtenberg?»
    «Weil
er scheu wie ein

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