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Rosenherz-berbKopie

Titel: Rosenherz-berbKopie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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wollen Sie hin?»
    Marthaler
hielt seinen Dienstausweis hoch: «Marthaler, Kripo Frankfurt»,
sagte er. «Ich will zu Anna Buchwald.»
    Der
Mann drehte sich wortlos um und verschwand in seinem Häuschen.
    «Was
machst du?», fragte Marthaler, als er an Annas Zelt ankam.
    Sie
kniete vor ihrem Rennrad. Sie hatte eine Plastiknasche mit Speiseöl
und einen Lappen in der Hand.
    «Ich
vertreibe mir die Zeit. Das Olmo will gestreichelt werden.»
    Sie
tränkte den Lappen mit Öl und fuhr damit mehrmals über die
Fahrradkette. Dann hob sie das Rad an, drehte die Kurbel und
wiederholte den Vorgang.
    Marthaler
wartete, schließlich verlor er die Geduld. «Anna, verdammt, muss
das ausgerechnet jetzt sein? Wirmüssen dringend reden.»
    Anna
stand auf und wischte sich die Hände an dem Lappen ab. «Bitte
sehr, ich höre! Aber du warst
es, der nicht zu erreichen war. Ich habe deine Sekretärin angerufen.
Sie hat mir ausgerichtet, dass wir uns im Großen Hasenpfad treffen
wollen. Dort warst du aber nicht. Also bin ich wieder hierher
zurückgefahren.»
    Erschrocken
sah Marthaler auf die Uhr. «Mist! Du hast recht! Das habe ich total
vergessen.»
    Anna
grinste, als sie sein zerknirschtes Gesicht sah. «Wenn du mich zum
Essen einlädst, könnte ich mir vorstellen, dir ein letztes Mal zu
verzeihen.»
    «Gute
Idee, ich habe einen Riesenhunger! Komm, ich weiß, wo wir hinfahren.
Ob es dort allerdings kalorienreduzierte Paella gibt, wage ich
zu bezweifeln.»

    Marthaler
drückte auf die Klingel des «Club Gourmet», hob die Hand und
winkte in Richtung der Videokamera. Kurz darauf öffnete sich das
Tor.
    Marthaler
ließ Anna vorgehen und beobachtete ihr Gesicht. Sie betrat das
Gelände und sah sich staunend nach allen Seiten um. «Scharf»,
sagte sie. «Und hier kann man essen?»
    «Und
wie! Warte ab!»
    Mirko
stand vor dem Bauwagen und sah ihnen misstrauisch entgegen. Als
er Marthaler erkannte, hellte sich seine Miene auf. «Hat's dir was
geschmeckt, Alter? Bringst du neue Kundschaft.»
    Er
hielt Marthaler seine Rechte hin, zog sie aber gleich wieder zurück,
um sie Anna zu reichen. «Erst mal das Dämchen. Bin ich der
Mirko», sagte er.
    Anna
machte keine Anstalten, ihm ebenfalls die Hand zu reichen. «Bin ich
kein Dämchen. Bin ich die Anna», sagte sie und sah Marthaler an.
    Mirko
spitzte den Mund, zwinkerte mit dem rechten Auge und schüttelte kurz
den Kopf. «Nix für ungut! Spatz muss sein! Kommt ihr erst mal
rein.»
    Sie
nahmen denselben Tisch, an dem Marthaler eine Woche zuvor mit
Arne Grüter und dem Justizangestellten aus dem Butzbacher Gefängnis
gesessen hatte.
    «In
Frankfurt zwinkern die Männer gerne», sagte Anna.
    «Komm»,
versuchte Marthaler sie zu besänftigen, «lass Mirko leben.»
    «Ja.
Aber er soll sich benehmen.»
    «Was
gibt es zu essen?», fragte Marthaler, als der Wirt zu ihnen an den
Tisch kam.
    «Machen
wir schön mal bisschen was Lachs vorweg, hab ich vorhin noch
geräuchert. Dann Pfännchen Colorado mit Steak und Kartöffelchen.
Und hinterher was Palatschinken mit Heidelbeeren. Wird schon was
lecker werden.»
    Ohne
Anna anzusehen, wartete er auf Marthalers Reaktion.
    «Mirko!»,
sagte Anna.
    Er
drehte sich zu ihr. Sie streckte ihm die Hand entgegen. «Ist okay,
ja?! Wir nehmen das Essen.»
    Mirko
schlug ein. Dann lächelte er und zog ab.
    Außer
ihnen waren lediglich vier andere Gäste da: ein Mann und drei
Frauen, die Bier tranken, auf den Fernseher schauten, wo eine Sendung
mit Volksmusik lief, und nur ab und zu ein paar Worte wechselten.
    «Wer
zuerst?», fragte Anna.
    «Du!»,
sagte Marthaler.
    Sofort
rötete sich ihr Gesicht vor Eifer. «Hannelore Wilke ist ermordet
worden», platzte sie heraus.
    Marthaler
legte den Kopf schief: «Wovon redest du?»
    «Die
Zeugin, die diesem Philipp ein Alibi gegeben hat... Sie ist nicht
einfach verschwunden. Man hat sie umgebracht. Ich war in Offenbach
bei ihrer Tochter ...»
    «Und
diese Tochter hat dir erzählt, dass ihre Mutter ermordet
wurde?»
    «Ja
... nein!» Anna ließ resigniert ihre Schultern sinken.
    «Anna,
bitte!», ermahnte Marthaler sie. «Langsam und der Reihe nach.»
    «Verflucht,
dann unterbrich mich nicht dauernd. Lass mich einfach erzählen.
Katja Wilke hat mir eine Schachtel gegeben. Es waren Sachen ihrer
Mutter drin: Fotos, ein Notizbuch, Ansichtskarten, alles unwichtiger
Kram. Aber ich habe Kontoauszüge gefunden. Hannelore Wilke hat fast
zwei Jahre lang jeden Monat zweitausend Mark überwiesen bekommen.
Dann ist sie verschwunden, und die

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