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Rosenmunds Tod

Rosenmunds Tod

Titel: Rosenmunds Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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geworfen, aber sah in dem leichten lindgrünen Sommerkleid sehr gut aus. Neugierig ging sie durch die Diele und schaute sich aufmerksam um.
    »Wow, das ist ja ein richtiger Palast«, staunte sie anerkennend. »Was zahlst du denn hier an Miete?«
    »Gar nichts. Ist Eigentum.«
    »In der Gegend eine derart riesige Eigentumswohnung? Hast du zwei Sechser im Lotto gehabt?«
    »Nicht nur die Wohnung, uns gehört das ganze Haus. Ist eine lange Geschichte, wie es dazu gekommen ist, war ein absoluter Glücksfall. Möchtest du etwas trinken?«
    »Gerne. Hast du ein Wasser?«
    »Natürlich.«
    »Geh schon mal ins Wohnzimmer. Bin gleich da.«
    Während Veronika es sich auf der größten Couch bequem machte, holte Katharina das Mineralwasser aus dem Kühlschrank und goss ein Glas voll. Ihre Finger zitterten merklich, ein paar Tropfen landeten auf der Spüle.
    »Schade, aber ich hatte gehofft, wir könnten uns ein wenig auf die Terrasse setzen«, plapperte sie, während sie sich auf den einzelnen Sessel fallen ließ. »Nach den Wolken zu urteilen, würden wir da aber vermutlich gleich geduscht.«
    »Hoffentlich kommt anständig was runter. Bei der Schwüle täte ein richtiger Guss nur gut.«
    Katharina klammerte sich an ihr Colaglas und fingerte die eben zurückgesteckte Zigarette erneut aus der Hardbox. Ihr Nikotinkonsum war schon wieder in bedrohliche Höhen gestiegen.
    »Ist dein Freund nicht da?«, fragte Veronika.
    »Verlobter«, korrigierte die Blonde. »Nee, Ulli ist mit unserem Sohnemann für den Rest der Woche zu seinen Eltern nach Frankfurt gefahren, goldene Hochzeit feiern.«
    »Und du hast keinen Bock gehabt mitzufahren?«
    »Reicht doch, wenn ich schon mit meinen Eltern nicht klarkomme. Da brauch ich nicht noch zusätzlich Stress.«
    »Ach ja, die lieben Schwiegereltern«, grinste Veronika und nippte an ihrem Wasser. »Kann ich auch etwas von erzählen.«
    Katharina runzelte irritiert die Stirn, dann fiel der Groschen. »Stimmt, du bist zwar nicht verheiratet, aber einen Unterschied macht das wahrscheinlich nicht, oder?«
    »Ist eher noch schlimmer. Claudias Eltern sind stockkonservativ, die haben es bis heute nicht auf die Reihe gekriegt, dass ihre Tochter mit einer anderen Frau zusammenlebt. Ich hab die höchstens drei Mal gesehen, war stets ein prägendes Erlebnis. In Zukunft werde ich wohl darauf verzichten.«
    »Und wie verpacken es deine Eltern?«
    »Wesentlich besser. Mein Pa ist der Meinung, solange ich glücklich bin, ist alles okay, von meiner Mutter kamen schon mal komische Bemerkungen. Aber mittlerweile hat sie es wohl gefressen.«
    Die Blonde nickte stumm und kaute verbissen auf dem Filter ihrer Zigarette. Ihr fiel beim besten Willen nicht ein, was sie jetzt hätte sagen können.
    »Du siehst geschafft aus«, bemerkte Veronika nach einer Pause. »Viel Stress?«
    »Mhm. Ziemlich ekelhafter Fall, an dem ich zurzeit arbeite. Geht ganz schön an die Nieren.«
    »Diese toten Mädchen?«
    »Genau. Hat. deine Freundin dir was erzählt?«
    »Einige Andeutungen, Einzelheiten darf sie ja nicht ausposaunen. Aber was ich gehört habe, reicht mir schon.«
    »Das Schlimme ist, wir haben absolut keinen Plan, wer der Mörder sein könnte. Alle Verdächtigen haben wenigstens für einen Tatzeitpunkt ein Alibi. Hoffentlich mordet der nicht endlos weiter.«
    »Kann ich mir vorstellen, dass dir das an die Nerven geht. Immerhin bist du ja selbst Mutter.«
    »Hat damit eigentlich weniger zu tun, aber bei der Vorstellung, jemand könnte sich an meinem Sohn vergreifen, dreht sich mir tatsächlich der Magen um. Ich glaub, so ein Schwein würde nicht mehr lange leben, wenn ich den in die Finger bekäme.«
    »Hast du mal ein Bild von deinem Sohn?«
    »Klar, warte.«
    Katharina stand auf und zog eines der kleinen Fotoalben aus einem Regal. Mit untergeschlagenen Beinen hockte sie sich neben ihren Besuch auf die Couch und schlug den Deckel auf.
    Veronika klappte konzentriert ein Bild nach dem anderen um. »Süßer Bengel«, bemerkte sie nach den ersten Fotos. »Kommt vom Gesicht her nach dir, oder?«
    »Behaupten die meisten. Aber so große Ähnlichkeit sehe ich da gar nicht.«
    »Wie alt ist er hier auf dem Bild?«
    »Drei.«
    »Mann, den könnte ich so mitnehmen.«
    »Du willst Kinder?«, fragte Katharina ehrlich überrascht.
    »Ja natürlich. Ist doch nichts Ungewöhnliches.«
    »Nein, sicher nicht. Aber du.«
    »Nur weil ich lesbisch bin? Ist doch kein Hinderungsgrund. Entweder künstliche Befruchtung oder Adoption. Und du, willst

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