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Rosenmunds Tod

Rosenmunds Tod

Titel: Rosenmunds Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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sind vorläufig festgenommen. Begleiten Sie uns freiwillig? Oder müssen wir.«
    »Nein, keine Handschellen«, bat Beeck tonlos. »Darf ich ein paar persönliche Sachen mitnehmen?«
    »Bitte.«
    Der Psychologe stellte sein Köfferchen auf die Schreibtischplatte. Mit einem vornehmen Klacken schnappten die Schlösser auf, Beeck schlug den Deckel zurück. Doch anstatt etwas in das Behältnis zu räumen, griff er in den Koffer.
    Wielerts Alarmglocken schlugen an, doch zu spät. Bevor er sich aus seinem Sessel stemmen konnte, hatte Beeck den Lauf der im Koffer verborgenen Kleinkaliberpistole in den Mund genommen und abgedrückt.

34
    »Aua«, schimpfte Katharina und fixierte die Schnittwunde an ihrem linken Handgelenk. Das Messer, mit dem sie eigentlich ein wenig Gemüse hatte klein schneiden wollen, polterte geräuschvoll in die Spüle.
    Der Schnitt war noch eng und blassrosa, erst langsam quollen die ersten Blutstropfen an die Hautoberfläche. Bevor die Schmerzen einsetzen konnten, öffnete Katharina den Wasserhahn und ließ kaltes Wasser über die Verletzung laufen.
    Ein paar Minuten später war das Handgelenk fast taub. Die Blonde drehte den Hahn ab, drückte ein Papiertuch auf die Wunde und ging ins Badezimmer, um ein Pflaster zu suchen.
    Ihr Appetit war ihr vergangen, trotzdem knabberte sie ein paar Stücke des zerteilten Kohlrabi. Das flaue Gefühl im Magen blieb.
    Katharina wünschte sich weit weg, im Moment funktionierte nichts, wie es sollte. Gestern und heute war sie zusammen mit Hofmann durch die Weltgeschichte gegondelt, um Beecks ehemalige Patientinnen aufzusuchen. Guten Tag, Sie waren früher bei Doktor Beeck in Behandlung, hat er sie an einen stadtbekannten Kinderschänder verschachert? Nein? Auf Wiedersehen, entschuldigen Sie die Störung. Zum Kotzen war das. Nicht nur, dass sie nicht eines der Opfer ermittelt hatten, die Reaktionen der Frauen und Mädchen reichten von empörtem Abwinken bis hin zu hysterischem Kreischen. Noch so ein Tag und Katharina musste sich selbst in Behandlung begeben.
    Katharina vernichtete noch ein Stück Gemüse, dann stellte sie den Rest in den Kühlschrank. Mit einem Glas kalter Cola ging sie durchs Wohnzimmer Richtung Terrasse. Im Vorbeigehen sah sie auf die Uhr. Noch hatte sie ein paar Minuten Zeit.
    Ihre leichte Übelkeit rührte nicht allein von diesem bösen Fall her, an dem sie sich zurzeit die Zähne ausbissen; auch nicht von den Streitereien, die sie mit ihrem Verlobten hatte. Ulli war gestern mit Arne in den Zug geklettert und zu seinen Eltern gefahren, bis zum Sonntag hatte sie Ruhe.
    Katharina war heute Nachmittag mit Veronika zum Squash verabredet gewesen, aber zu einer Stunde herumhopsen im Glaskäfig hatte sie dann doch keine Lust verspürt. Also hatte sie Veronika angerufen, um abzusagen. Warum sie die Frau stattdessen gefragt hatte, ob sie nicht auf einen Kaffee vorbeikommen wollte, verstand sie nun nicht mehr.
    Über der Terrasse bauten sich bedrohliche Wolkenberge auf, anscheinend war das angekündigte und dringend notwendige Gewitter tatsächlich im Anmarsch. Katharina brachte schnell die Polsterauflagen in Sicherheit und lehnte sich dann, das Glas Cola in der linken, eine Zigarette in der rechten Hand gegen das Geländer. Ein kühlender Wind kam auf, ihre Haare wehten ihr ins Gesicht.
    Die Blonde warf einen prüfenden Blick an sich herunter. Statt der gewohnten sommerlichen Shorts und eines eng anliegenden Oberteils trug sie eine schlabberige Jogginghose und eines von Ullis Hemden. Man wusste ja nie.
    Genau acht Minuten nach der vereinbarten Zeit ging die Türschelle. Augenblicklich klumpte Katharinas Magen zusammen, hastig stopfte sie die nächste Zigarette, die sie sich eigentlich gerade anzünden wollte, zurück in die Box. Wie ein aufgescheuchtes Huhn schoss sie ins Wohnzimmer, stellte ihre Cola ab und drückte endlich den Türöffner. Ihr Herz schlug bis zum Hals. Verdammt, warum war sie nur so schrecklich nervös?
    Veronika Mitschke kam langsam die Treppe hoch und winkte Katharina bereits vom Zwischenabsatz zu. Deren Gesicht gefror zu einer gequält lächelnden Maske, zum Glück war es im Hausflur zu dunkel, als dass es auffallen konnte.
    »Grüß dich«, meinte Veronika und drückte Katharina einen flüchtigen Kuss auf die Wange. »Sorry, aber auf der Königsallee war viel los. Feierabendverkehr.«
    »Hab ich vorhin auch gemerkt«, erwiderte Katharina und schloss schwerfällig die Wohnungstür.
    Veronika hatte sich zwar nicht extra in Schale

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