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Rosenmunds Tod

Rosenmunds Tod

Titel: Rosenmunds Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Theo Pointner
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kein Zufall sein, dass alle Freundinnen von Onkel Hans umgebracht wurden. Wahrscheinlich war auch sie selbst in höchster Gefahr.
    Der Neubau des Präsidiums lag friedlich in der Sonne, die meisten Fenster waren entweder weit geöffnet oder zumindest gekippt. Ein paar Streifenwagen lungerten auf dem Parkplatz herum. Kerstin kniff sich mehrfach durch den Stoff ihrer Jeansjacke in den Oberarm und suchte den Eingang. Da hinten, da kamen ein paar Leute aus dem Gebäude.
    Hinter einer dicken Glasscheibe hockte ein Beamter, der aussah, als stünde er kurz vor der Pensionierung, und kämpfte sich durch die Schlagzeilen einer Boulevardzeitung.
    Als Kerstin vor sein Kabäuschen trat, schaute er hoch. »Was willst du?«
    »Bitte, ich möchte zur Mordkommission.«
    »Aha. Und warum?«
    Kerstin fingerte den Schmierzettel aus ihrer Hosentasche, auf dem sie den Namen aus der Zeitung notiert hatte.
    »Zu Herrn Wielert. Wegen der Morde.«
    Der Beamte vergaß seine Zeitung für einen Moment. »Meinst du die toten Mädchen?«
    »Ja. Die aus der Zeitung.«
    Der Pförtner nickte wissend und erklärte ihr den Weg.
    Kerstin bedankte sich und betrat die düstere Vorhalle. Der Kloß in ihrem Hals wurde immer größer, aber nun war sie schon so weit gekommen. Langsam trottete sie durchs Treppenhaus. Was hatte der Pförtner gesagt? Hier nach rechts oder nach links?
    Kerstin blickte unsicher die langen Flure entlang. Am besten, sie fragte noch einmal, bevor sie lange herumirrte.
    Als sich eine der Türen öffnete, setzte sie ein unverbindliches Lächeln auf. »Entschuldigen Sie, können Sie mir sagen, wo ich Herrn Wielert finde?«

37
    »Erde an Thalbach. Komm runter!«
    Wielert beäugte die Blonde eingehend. Katharina schreckte hoch und sah ihren Chef befremdet an.
    »Ein wenig mehr als körperliche Präsenz fände ich schon angebracht. Oder geht es dir nicht gut?«
    »Doch«, murmelte Katharina und wollte zu ihren Zigaretten greifen. Gerade noch rechtzeitig fiel ihr ein, dass bei Besprechungen blauer Dunst mehr als unerwünscht war. »Ich hab schlecht geschlafen«, murrte sie zur Erklärung und blickte demonstrativ auf ihre Notizzettel. »Wo waren wir?«
    Wielert zog die Augenbrauen hoch und verstummte. Mit einem Fingerzeig bedeutete er Gassel, mit seinen Ausführungen fortzufahren.
    »Also dann noch einmal zum Autopsiebericht«, übernahm der Senior. »Laut Brettschneider wurde Mara Nowitzkowski mit vier Stichen verletzt, einer davon war sofort tödlich, ging mitten ins Herz. Wie bei dem ersten Mordopfer keine Abwehrverletzungen. Neben den Stichverletzungen wies die Leiche einen Jochbeinbruch auf.«
    »Postmortal?«, fragte Hofmann. »Vielleicht durch einen Sturz?«
    Gassel zog die Schultern hoch. »Gut möglich, aber genauso gut kann der Täter sie erst geschlagen haben, um dann auf sie einzustechen. Fremdgewebe fand sich jedenfalls nirgends.«
    »Vermutungen hinsichtlich des Tatortes?«
    »Nein. An ihrer Kleidung fanden sich zwar jede Menge Fasern anderer Gewebe, aber wie uns die Mutter erzählte, schien ihre Tochter in. hygienischer Sicht ein leichtes Defizit zu haben.«
    »Also haben wir mal wieder gar nichts«, seufzte Wielert. »Mara wird knapp zehn Kilometer von der elterlichen Wohnung entfernt tot aufgefunden, bis jetzt wissen wir von niemandem, der sie am Sonntag gesehen hat. Wenn wir wenigstens ihr Bewegungsprofil herausbekämen, wäre uns schon viel geholfen.«
    »Haben ihre Mitschüler Anhaltspunkte gegeben, wo sich Mara vor ihrem Tod aufgehalten haben könnte?«
    Annika Schäfer schüttelte den Kopf. »Nein. Mara war wohl eine Einzelgängerin, wie Svenja, in der Klasse sahen sie alle wohl am liebsten von hinten. Meistens hat sie sowieso den Unterricht geschwänzt, in einer Woche war sie allerhöchstens an zwei Tagen in der Schule.«
    »Hat da niemand etwas unternommen?«, fragte Gassel.
    »Sie brachte immer Entschuldigungen mit, am Ende des Schuljahres wäre das Mädchen ohne Abschluss entlassen worden. Ihre Noten waren unter aller Kanone, nur Vierer, Fünfer und Sechser.«
    »Mist«, meinte Wielert. »Wenn ich nicht so begriffsstutzig gewesen wäre, dann wäre Beeck noch am Leben und wir würden die Namen seiner Patientinnen kennen, die er an Swoboda vermittelt hat. Habt ihr in dieser Hinsicht etwas in Erfahrung bringen können?«
    Hofmann sah zu Katharina, aber die Blonde war schon wieder auf geistiger Tauchstation. Erst nach einem leichten Tritt seinerseits schaute sie auf.
    »Äh, nein. Berthold und ich haben gestern und

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