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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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das Hawksblood erzählte, würde seine Wut keine Grenzen kennen. Er war ein Mann, dessen Pläne man nicht durchkreuzen durfte. Sie traute ihm eine so schreckliche Szene zu, daß diese Episode sie beide vernichtete.
    Noch ein Gedanke kam ihr. Er besaß die Macht, sie seinem Willen zu beugen, auch wenn er das ableugnete. Christian Hawksblood war nicht wie andere Männer. Es wäre am besten, einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Auch wenn es aussah wie Feigheit, entschied sie sich, ihre ausweglose Lage zu Papier zu bringen und ihm mitzuteilen, daß für sie die Verlobung mit Robert de Beauchamp eine Frage der Ehre war.
    Die ersten drei Entwürfe zerriß sie wieder. Es waren Schreie aus ihrem gebrochenen Herzen, geeignet, einen heißblütigen Ritter zur Rettung einer Dame in Not aufzurufen. Erst als es ihr gelungen war, die Tatsachen nüchtern darzulegen, als sie die Endgültigkeit ihrer Entscheidung formuliert hatte, schickte sie ihm den Brief durch den jungen Randal - noch ehe sie ihre Meinung wieder ändern konnte.
    Wenige Minuten, nachdem Christian Briannas Brief gelesen hatte, erzwang er sich Zugang zu ihren Gemächern, keinen Pfifferling gab er dabei um die Schicklichkeit. »Du hast mir geschworen, deine Verlobung mit Robert aufzulösen. Ich werde nicht dulden, daß du diesen Schwur brichst!«
    Sein dunkles Gesicht war vor Wut entstellt, schnell trat Brianna einen Schritt zurück und holte tief Luft. »Christian, er ist ein Krüppel! So grausam und gefühllos kann ich nicht sein. Alles hat sich verändert, seines Beines wegen. Bitte, hör mir doch zu, Christian. Ich liebe dich von ganzem Herzen, aber ich bin deinem Bruder versprochen und kann dieses Versprechen nicht guten Gewissens aufheben.«
    »Du würdest unser beider Leben ruinieren, nur wegen eines unsinnigen Mitleides?« Seine Wut kannte keine Grenzen. Er machte ein paar Schritte auf sie zu, dann legte er seine starken Hände um ihre Taille und hob sie hoch, bis ihre Augen auf gleicher Höhe mit seinen waren. »Glaubst du wirklich, daß ich dich stillschweigend gehen lasse?«
    »Christian, bitte sei doch vernünftig«, bat sie. »Der König wünscht diese Verlobung, dein Vater wünscht sie auch. Du solltest dich damit abfinden!« Es war ein Schrei aus tiefem Herzen, der ihn bat, nachzugeben. Doch sie sah, daß sein Gesicht sich bei ihrer Bitte nur verhärtete.
    Seine Augen hielten ihre Blicke gefangen, als wolle er sie unter seinen Willen zwingen, dann stellte er sie wieder auf die Füße und zog seine Hände zurück. »Du wirst sehen, womit ich mich abfinde und womit nicht, Brianna.« Seine Worte hingen noch in der Luft, lange nachdem er gegangen war. Ihr Herz blutete, weil sie ihm weh getan hatte. Die nächsten drei Tage waren die reinste Folter, ständig wartete Brianna darauf, daß Hawksblood einen Eklat riskierte. Doch nichts gschah. Nicht einmal von weitem entdeckte sie dieses stolze dunkle Gesicht.
    In dem Augenblick, als Warrick den Zustand seines Sohnes erkannte, ließ er Hawksblood und seinen arabischen Knappen Ali rufen. Beide hatten in Cordoba und im Orient eine umfassende medizinische Ausbildung erhalten, und Warrick ahnte, daß diese Master Brays Wissen bei weitem überschritt.
    Zuerst weigerte Robert sich, seinen Bruder an sich heranzulassen, doch Hawksblood brachte ihn schließlich dazu.
    »Ich bin verantwortlich dafür«, drängte er. »Seid nicht so ein störrischer Dummkopf, laßt mich das Bein sehen.«
    »Ihr braucht Euch nicht verantwortlich zu fühlen, weil Ihr mich im Turnier verletzt habt. Euer Schwert hat mich gar nicht berührt«, erklärte Robert arrogant.
    »Leider trifft mich trotzdem Schuld, weil es mein Frettchen war, das Euch in Eure selbst zugefügte Wunde gebissen hat.«
    Robert wäre beinahe erstickt. »Ihr habt es absichtlich auf mich gehetzt. Ich werde diese Ratte vergiften!«
    »An Eurer Stelle würde ich Abstand von ihm halten, es sei denn, Ihr habt die Absicht, einen Eurer Hoden zu verlieren. Gnasher sammelt sie nämlich.«
    Robert wurde ganz blaß, als er begriff, daß er nur knapp einer Kastration entgangen war. Zögernd entledigte er sich seiner Hose und zeigte die heftig entzündete Wunde vor.
    Hawksblood und Ali besprachen sich, dann stimmten sie überein, daß ein heißer Breiumschlag aus Wundwurz den bösen Eiter-
    fluß austrocknen würde. Und wenn in ein paar Tagen die Entzündung abgeklungen war, würde der Saft des Weiderichs die Wunde schnell wieder schließen.
    »Wir werden Euch ganz bald wieder auf

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