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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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freilich kein Test sein, Warrick hatte ihn im Kampf beobachtet und wußte, was er wert war. Sein Vater erwartete von ihm, die Kampfkraft der Männer zu schärfen und sie dann anzuführen, wenn sie zusammen über den Kanal zogen.
    »Ich werde sie heute mit in den Steinbruch schicken. Dann werden wir in der Morgendämmerung nach Windsor reisen.«
    Hawksblood verbrachte den Tag damit, seine Schar kennenzulernen. Er war angenehm überrascht, daß die Domäne über tausend Kämpfer verfügte. Sie lag nur vierzig Meilen von Bedford entfernt, und er war davon überzeugt, daß er in nicht allzu ferner Zukunft beide Güter vereinen könnte.
    Brianna machte sich Sorgen, wie Bedford eine so große Anzahl Menschen verköstigen sollte, doch der »Verrückte Hund« hatte seine Männer gelehrt, sich aus eigener Tasche zu ernähren. Sie war erleichtert, daß keiner von ihnen an diesem Abend in die Halle kam, nicht einmal Hawksblood erschien.
    Brianna und Joan verbrachten den Tagesausklang zusammen, jetzt waren sie nicht nur die besten Freundinnen, sondern auch Verbündete in der Liebe. Sie teilten ihre geheimsten Hoffnungen und Ängste um ihre Geliebten und versicherten einander, daß sich alles irgendwie zum Guten wenden würde - auf diese Art verbannten sie das Schreckgespenst des bevorstehenden Krieges.
    Als Brianna ihr Zimmer aufsuchte, reichte Mr. Burke ihr eine Nachricht. Ihr Herz zog sich zusammen. Sicher würde Hawksblood sie doch nicht mit einem heimlichen Besuch kompromittieren wollen? Ein Seufzer stahl sich über ihre Lippen, als sie hastig die Zeilen überflog.
    Meine kostbare Lady,
    ich werde mich dir nicht wieder nähern, bis wir sicher zurück in Windsor sind - aber ich werde darauf bestehen, daß du deinen Schwur einhältst.
    Es gab keine Unterschrift, nur ein geschwungener Türkensäbel befand sich unter der Nachricht.

20
    Auf der Rückreise nach Windsor sollte Paddy sich um das Wohl der Damen kümmern. Er war froh, daß Adele sich entschlossen  hatte, Clancy in Bedford zu lassen. Sie liebte den Kater so sehr, daß sie nur das Beste für ihn wollte, und hatte ihn zu seinem Glück nicht aus seinem angestammten Jagdrevier gerissen. Paddy mußte jetzt keinen Mitbewerber um Adeles Zuneigung mehr ausstechen.
    Auf dem Weg stieß der kleine Trupp zu ihnen, den Prinz Edward aus Hedingham, Colchester und Berkhamsted rekrutiert hatte. Er erzählte Warrick und Hawksblood, daß der König seine
    Grafen aus dem Norden, Wales und Irland zusammengerufen habe. Ohne daß man es ihnen zu sagen brauchte, wußten alle, daß Edward III. in dem Augenblick zu seiner Offensive aufbrechen würde, sobald seine Armee versammelt war. Der unermeßliche Ehrgeiz des Königs, gepaart mit seiner ungeheuren Energie und Kühnheit würde dafür sorgen, daß sie schon in zwei Wochen die Segel setzen könnten.
    Prinz Edward war es unmöglich, einen Augenblick lang mit Joan allein zu sein, deshalb mußte sie sich mit einer hastig niedergeschriebenen Mitteilung zufriedengeben.
    Meine süßeste Jeanette,
    auch wenn ich mich danach sehne, dich an mein Herz zu drücken, so machen es mir die Umstände doch unmöglich. Ich werde dafür sorgen, daß du deinem Bruder in der Fish Street in London einen Besuch abstatten kannst, und dir durch den jungen Randal Gray eine Botschaft zukommen lassen. Dein die Stunden zählender E.
    Jede Meile, die sie sich Windsor näherten, brachte Brianna auch näher zu Robert de Beauchamp. Ihr schwindelte vor dieser Begegnung. Wie konnte sie ihn zurückweisen? Mit welchen Worten sollte sie es ihm erklären? Ihm zu sagen, daß sie seinen unehelichen Bruder liebte, wäre nicht nur grausam, es wäre auch gefährlich in der gegenwärtigen angespannten Lage. Irgendwie mußte sie die richtigen Worte finden. Sie hatte Christian versprochen, die Verlobung aufzulösen. Ihr war klar, daß dies die schwierigste Aufgabe war, die sie je zu meistern hatte; doch war sie entschlossen, sie so bald wie möglich hinter sich zu bringen.
    Brianna badete, um sich den Staub der Reise vom Leib zu waschen, dann wählte sie eine Tunika in schlichtem Blau und machte sich auf die Suche nach Robert. Sie war erschrocken, als sie von seinen Dienern erfuhr, daß er von seiner Wunde noch nicht genesen war. Sie fand ihn in seinen Gemächern, er lag auf einem Diwan und hatte sein Bein mit einem Kissen abgestützt.
    Als er sie sah, leuchteten seine Augen auf. »Brianna! Gott, wie sehr habe ich Euer hübsches Gesicht vermißt.«
    Betrübt stellte sie fest, daß er

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