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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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erfrischt Euch.«
    Isabel musterte ihn von Kopf bis Fuß. »Oh, wir werden ganz sicher die Gastfreundschaft von Berkhamsted genießen, nachdem wir Edward begrüßt haben.«
    Während sie über den Außenhof ritten, sah Brianna, daß dieser ein Dorf für sich war, mit Hühnern und Hunden; in einer riesigen Schmiede wurden Lanzen hergestellt, desgleichen Waffen und Rüstungen repariert; in einem Kochhaus briet man gleich zehn Schafe auf einmal. Isabel verzog die Nase bei dem Geruch des Hammelfetts, doch Brianna leckte sich die Lippen, als ihr der köstliche Duft des gerösteten Fleisches in die Nase stieg.
    Die Damen ritten über den Turnierplatz und zogen auch dort alle Blicke auf sich. Sie lachten belustigt, als ein junger Krieger von einem schweren Sandsack umgeworfen wurde, der an einem Pfahl schwang, nur weil er die Damen angestarrt und dabei vergessen hatte, sich zu ducken. Viele junge Männer übten auf dem Platz. Es war ein gefährlicher Ort, zwischen den splitternden Lanzen und den Hufen der Schlachtrösser.
    Ein blonder Halbgott in einem Kettenhemd und mit einem Breitschwert in der Hand kam auf sie zu. Elizabeth Grey schrie auf, Joan seufzte.
    »Da bist du ja, Edward«, rief Isabel.
    »Bella, zum Himmeldonnerwetter, was fällt dir denn ein?«
    »Wir sind den ganzen Weg von Windsor bis hierher geritten, um dich zu überraschen.«
    »Nun, dann kannst du auf der Stelle kehrtmachen und wieder zurückreiten«, beschied Edward ihr grob.
    Der Thronerbe besaß ein hitziges Temperament, und seine Schwester war ihm ein rechtes Ärgernis. Die jungen Männer, mit denen er den Schwertkampf geübt hatte, versammelten sich hinter ihm und grinsten Brianna, Joan und die anderen hübschen Grazien offen an, die ganz plötzlich in diesem Meer von Männern aufgetaucht waren.
    Isabels Wangen färbten sich hochrot. »Wie kannst du es wagen, Lionel mit offenen Armen zu begrüßen und mich nach Hause zu schicken? Wenn Vater davon erfährt, wie schäbig du mich behandelt hast, dann wird er dir schon Bescheid sagen.« Voller Abscheu betrachtete sie das Blut und den Schweiß auf seiner Rüstung.
    »Wenn Vater erfährt, daß du weiter geritten bist als bis zum Wald von Windsor, wird er dir den Hintern versohlen!«
    Bei diesen Worten lachte Joan glockenhell auf. Edwards grimmig verzogenes Gesicht wurde sanfter. »Dieses Lachen würde ich überall wiedererkennen.« Er trat neben den Zelter von Joan von Kent. Sie waren Cousins und hatten als Kinder zusammen gespielt. »Kleine Jeanette, wie geht es dir?«
    Obwohl Joan ein Jahr älter war als Prinz Edward, so sah er mit seiner Größe und seiner körperlichen Reife doch aus, als wäre er mindestens zehn Jahre älter als sie. Unter halb gesenkten Augenlidern hervor sah Joan die Schweißtropfen auf seinem Gesicht und die Blut- und Schmutzspuren auf den Muskeln seiner nackten Arme. Ganz plötzlich konnte sie an nichts anderes mehr denken als daran, wie es sich wohl anfühlen würde, diese Muskeln zu berühren. Ihr stockte der Atem. Er war ihr goldener Gott, war es immer schon gewesen und würde es auch bleiben. Mit einem Gefühl schwindliger Benommenheit mühte sie sich, ihre verwirrten Gefühle zu ordnen, und hob den Blick. Ihre Augen blitzten, als sie in die seinen sah. »Ist es nicht auch Teil der ritterlichen Ausbildung, Respekt vor den Frauen zu erlernen? Du solltest unseren Besuch als Gelegenheit ansehen, Ritterlichkeit zu üben.«
    »Kleines Biest«, murmelte er. Dann ging er zu Isabel zurück und meinte ein wenig brummend: »Na ja, ich denke, wir werden sowieso eine Pause machen und vespern. Erlaube mir, euch die Gastfreundschaft von Berkhamsted anzubieten. Ihr könnt zum Essen bleiben.«
    Prinzessin Isabel lächelte strahlend, weil sie ihr Ziel erreicht hatte. Sie hätte einen schrecklichen Wutanfall bekommen, hätte sie gewußt, daß er aufgrund von Joan von Kents Einspruch nachgegeben hatte.
    Der Kastellan führte die Prinzessin zu einem der Zimmer. An der Tür wandte sie sich zu den anderen um und sagte: »Ich brauche nur Elizabeth«, dann schlug sie ihnen die Tür vor der Nase zu.
    Brianna, die sich weigerte, über diese Unverschämtheit zu erröten, bat den Kastellan, ihnen einen anderen Raum zur Verfügung zu stellen. Es gab jedoch kein parfümiertes Wasser für all die hochgeborenen jungen Damen in dieser Männerfestung.
    Joan zupfte Brianna am Ärmel. »Komm, sonst entgeht uns der ganze Spaß, wenn das Handtuch weitergereicht wird.«
    In der Halle saßen ihre Jagdvögel auf

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