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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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auszuziehen.«
    Voller Panik, daß er bereits jetzt seine ehelichen Rechte einforderte, am hellichten Nachmittag, rief sie: »Nein, ich werde es anlassen!«
    Mit gelüfteten Brauen erkundigte er sich: »Du willst zu der königlichen Taufe dein Brautkleid anlassen? Oder hast du die etwa vergessen, cherie?«
    Brianna wurde über und über rot. »Natürlich habe ich es nicht vergessen. Adele wird mir beim Umziehen helfen.« Sie schluckte. »Ich würde dafür gern allein sein, mein Lord.«
    Christian wußte, daß es ihr schwerfallen würde, zum dritten Mal an diesem schicksalhaften Tag die Kapelle aufzusuchen. »Ich werde zurückkommen, um dich zu begleiten. Genieße die Zeit allein, so gut es geht«, fügte er noch hinzu.
    Brianna war unendlich erleichtert, das Brautkleid ausziehen zu können. Adele half ihr in eine dunkelblaue Tunika mit einem blaßblauen Unterkleid. Sie würde an diesem Tag aus Rücksicht auf Robert keine lebhaften Farben tragen - aber der König und die Königin nähmen es ihr übel, wenn sie in Trauerkleidung zur Taufe ihres Babys käme. Über eine halbe Stunde brauchten sie und Adele, um die goldene Fülle ihres Haares zu flechten und zu einem Krönchen aufzustecken.
    Christian kam, um sie abzuholen, als sie gerade die letzten Haarnadeln feststeckte. »Wie königlich du aussiehst, mein Liebling«, schmeichelte er ihr.
    Ihre Antwort war bissig. »Ausreichend für einen Erben?«
    »In der Tat.« Er nickte und weigerte sich, auf den Stachel in ihrer Antwort einzugehen.
    Die Kapelle war bis zum letzten Platz besetzt, aber die Menge machte Platz für die Neuvermählten. Alle waren schockiert, daß der Araber seinen Bruder umgebracht und dann dessen Verlobte geheiratet hatte. Doch der König schien den Tod von Robert de Beauchamp als Unfall anzusehen und hatte die Vereinigung von Hawksblood und Brianna von Bedford gutzuheißen. Die ganze königliche Familie war zur Taufe eingetroffen. Ein eigener Sessel wartete auf Königin Philippa, während König Edward das Kind im Arm hielt. Wie eine Trophäe, dachte Brianna. Alle Männer sind so eingebildet. Ganz besonders dann, wenn es um Zeichen ihrer Manneskraft geht!
    Weil Prinz Edward so groß war, überragte sein goldener Schopf die Menge der anderen Prinzen und Prinzessinnen. Wenn Joan ihr Baby bekam, würde er es nicht als sein Kind anerkennen können. Joan war jetzt Lady Holland, und ihrer beider Kind würde ein Holland! Briannas Herz tat ihr weh, wenn sie an Joan dachte. Für Edward empfand sie kein Mitleid. Er war ein verdammter Mann, und ein mächtiger obendrein. Wenn er Joan schon nicht in allen Ehren heiraten konnte, so hätte er sich ihr niemals lustvoll nähern dürfen!
    Sie warf ihrem neuen Gemahl einen schnellen Seitenblick zu und war erstaunt über den Ausdruck auf seinem Gesicht. Durch seine Größe konnte er die Taufhandlung über die Köpfe der vor ihm Stehenden hinweg beobachten. Sein Ausdruck war ganz sanft, als er das Baby betrachtete. Und sehnsüchtig! Dieser Blick sagte ihr deutlich, daß er sich ein eigenes Kind wünschte. Brianna fühlte sich plötzlich ganz schwach. Sofort richtete er seinen Blick auf sie, legte ihr einen Arm in den Rücken, um sie zu halten, und sie hätte schwören mögen, daß er sie für einen flüchtigen Augenblick voller Zärtlichkeit angesehen hatte, ehe die Maske sein Gesicht wieder verschloß.
    Und dann war die Zeremonie vorbei, und sie wurden von der Menge mitgeschoben, als der gesamte Hof sich auf den Weg zum Bankettsaal machte. Sie fühlte, wie Hawksblood ihre Hand nahm, damit sie nicht getrennt wurden. Ein nicht enden wollender Tisch, bedeckt mit einem weißen Satintuch, war aufgestellt worden, auf dem die Taufgeschenke prangten.
    »O je, daran habe ich nicht gedacht«, murmelte Brianna.
    »Ich habe ein Geschenk von uns beiden geschickt.«
    »Welches?« fragte sie und sah sich die Gaben näher an.
    »Das herzförmige Medaillon mit dem Rubin und den Perlen«, murmelte er leise.
    Brianna hätte beinahe laut aufgekeucht, als sie den riesigen Rubin sah. Er mußte mehrere hundert Pfund wert sein. Bediente er sich etwa schon jetzt aus dem Vermögen Warricks, oder, Gott behüte, vielleicht sogar Bedfords?
    Als ihr Mann ihr einen Stuhl zurechtrückte, blickte sie zu ihm auf und sagte: »Ich möchte eigentlich gar nicht hierbleiben.«
    »Wir werden schon eine Möglichkeit finden, uns recht bald zurückzuziehen«, versicherte er ihr.
    Jetzt wollte sie auf einmal wieder lieber bleiben!
    »Hast du heute schon etwas

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