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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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gegessen?« fragte er besorgt, als die Trinksprüche auf die neue Prinzessin ausgebracht wurden.
    Brianna schüttelte den Kopf. Kein Wunder, daß ihr in der Kapelle schwindlig geworden war.
    »Du darfst an dem Wein nur nippen«, warnte er.
    Statt dessen nahm Brianna den Becher und trank ihn mit einem einzigen großen Schluck leer.
    »Deinen Schwur, mir gehorsam zu sein, hast du damit gebrochen. Und du hast es absichtlich getan, Brianna!«
    Als der Wein sich warm in ihrer Brust ausbreitete, zuckte sie nur lässig mit den Schultern. »Da ich diese Schwüre unter Zwang ausgesprochen habe, werde ich sie wahrscheinlich alle brechen, ehe wir miteinander fertig sind. Einen kostbaren Schwur nach dem anderen!« Sie hob den Becher und winkte einem der Knappen, ihn aufzufüllen, doch Christian umfaßte ihr Handgelenk und drückte zu. Der Becher fiel ihr aus der Hand.
    »Du machst dich lächerlich, darüber besteht kein Zweifel; wenn ich dir einen Befehl gebe, wirst du gehorchen - oder ich zwinge dich dazu. Du hast die Wahl.« Er sah sie eindringlich an.
    Ich hasse dich! dachte sie.
    »Das ist nicht wahr«, versetzte er nachdrücklich.
    Allmächtiger, er konnte ihre Gedanken lesen. Jetzt haßte und fürchtete sie ihn zu gleichen Teilen.
    Ironisch zog er einen Mundwinkel hoch. »Du fürchtest mich auch nicht übermäßig, Lady, denn sonst würdest du mich nicht provozieren.«
    Brianna zwang sich, sich auf die Speisen vor ihr zu konzentrieren. Sie nahm eine Scheibe Lammfleisch, eine Artischocke und ein wenig Wasserkresse. Es gelang ihr, zu kauen und das Fleisch hinunterzuwürgen, dann nahm sie die Blätter der Artischocke und hob die Gabel.
    Christian beugte sich zu ihr. »Dir ist doch klar, daß dies ein Aphrodisiakum ist?« Er verzog keine Miene, als sie ihren Teller wegschob. Als der letzte Gang serviert wurde, nahm sie ein kleines Stück Käse und ein Stück des Taufkuchens. Ihren nächsten Schritt überlegte sie sich genau. Als Ali Rosenwasser anbot, mit dem Hawksblood sich die Finger waschen sollte, nahm sie den Weinbecher ihres Mannes und trank ihn in einem Zuge aus.
    Christian wußte, daß sie sich Mut antrinken wollte für das, was vor ihr lag. Leise sprach er mit Ali, doch verstand Brianna jedes Wort, genau wie beabsichtigt. »Bereite ein Bad für meine Lady vor, dann kannst du den restlichen Abend freinehmen.«

33
    »Für uns ist es jetzt Zeit«, murmelte Christian.
    »Wir können die Plantagenets nicht vor den Kopf stoßen«, protestierte Brianna leise.
    »Alle hier wissen, daß wir heute morgen geheiratet haben und daß diese Nacht uns viel bedeutet. Komm, Brianna.« Er stand auf und nahm ihre Hand. Als sie sich erhob, war sie ein wenig unsicher auf den Beinen, und er wußte auch, warum. Ihre zitternde Hand lag heiß in der seinen.
    Als sie durch den langen Flur gingen, der von der großen Halle wegführte, sagte sie: »Wenn ich ein Bad nehmen soll, dann möchte ich allein sein.«
    Er drückte ihre Hand und beugte seinen dunklen Kopf zu ihr. »Wir werden ganz allein sein, Geliebte. Ali weiß, daß wir ihn nicht mehr benötigen.«
    »Das habe ich nicht gemeint!« widersprach sie, als sie vor ihren Gemächern angelangt waren. Ali hatte ein Feuer angezündet und das Bad im Schlafzimmer vorbereitet. Die Diener schlenderten gerade mit den leeren Wassereimern davon.
    »Ich habe parfümiertes Öl und Handtücher bereitgelegt, mein Lord. Wünscht Ihr sonst noch etwas?«
    »Meine Lady möchte allein sein, ganz allein. Sorge bitte dafür, daß wir heute nacht nicht gestört werden.«
    Ali verbeugte sich und schloß dann die Tür hinter sich.
    Brianna wirbelte herum. Ihre Wangen waren gerötet, ihre Augen leuchteten. »Du weißt genau, was ich meine! Ich möchte, daß du verschwindest!«
    Mit großen Schritten kam Christian auf sie zu. Seine Blicke hielten sie gefangen, als er die Hand hob und an ihren Haarnadeln nestelte. Den ganzen Abend über hatte er sich zurückhalten müssen, um nicht ihr herrliches Haar zu berühren, es zu öffnen zu seiner ganzen Schönheit. »Ich kann deine Schüchternheit gar nicht verstehen, mein süßes Herz. Wir haben einander doch schon geliebt, und dennoch brauchst du den Wein, um dir Mut zu machen?«
    »Ich brauche keinen Mut, ich will allein sein!« Sie versuchte, ihm zu entkommen, doch seine Finger waren in ihrem Haar vergraben, und es schmerzte, deshalb hielt sie still.
    »Wir sind ganz allein. Niemand wird je von unserer Hochzeitsnacht erfahren. Niemand wird unsere Liebesschreie hören oder

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