Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
Vom Netzwerk:
nach Bordeaux begleiteten, wo er ein Auge auf sie haben konnte.
    Königin Philippa hatte all ihre jüngeren Kinder und auch das Baby samt Kinderfrauen, Dienerinnen und Wäscherinnen mitgebracht. Weil Prinzessin Isabel und Prinzessin Joanna schon sehr bald heiraten würden, führten auch diese beiden eine Menge Gepäck mit sich. Joanna, die nach Kastilien ziehen sollte, hatte ein Brautbett dabei, mit seidenen Vorhängen aus Tripolis, dazu einen Prunkwagen, Stühle, Tische, Teppiche sowie goldene und silberne Teller und Platten. Jedes einzelne Stück war mit dem Wappen von England versehen. Auch wenn sie erst dreizehn Jahre zählte, so bestand Joannas Haushalt doch aus über hundert Mitgliedern, einschließlich der Pagen, Geflügelhändler, Sattler, Kämmerer, Haushofmeister, Ritter und Edelleute.
    Brianna gehörte zu Isabels Gefolge, die noch mehr Möbel und Diener mitgebracht hatte als Joanna. Adele versicherte Brianna, daß sie und Paddy sich um ihre Truhen kümmern würden und alles, was noch auf dem Schiff lagerte, zu Christian Hawksbloods Unterkunft bringen würden. Brianna mußte Isabel zur Verfügung stehen, und sie wußte, sie würde tagelang bis weit in die Nacht hinein auf den Beinen sein, solange die verwöhnte Prinzessin ihr nicht erlaubte, sich zurückzuziehen.
    Es dauerte dann bis zum nächsten Tag, ehe Brianna ein paar freie Stunden bekam, um sich in ihrer eigenen Unterkunft einzurichten. Brianna glaubte, im verkehrten Haus zu sein, als sie die Treppe hinaufstieg und eine grandiose Terrasse und Marmorböden erblickte. Doch dann hörte sie Paddys Stimme, die mit jemandem stritt.
    Er war auf einem Balkon im oberen Stock und sprach mit einer Person, die Brianna nicht sehen konnte, und sein Ton klang nicht sonderlich höflich. Brianna rief zu ihm hinauf: »Das hier ist ja ein Palast. Gehört er Prinz Edward?«
    »Nein, das tut er nicht, meine Lady! Er gehört Lord de Beauchamp.« Er schien direkt beleidigt zu sein.
    »Ihr meint Warrick?«
    »Nein, Warricks Palast ist gleich nebenan. Diesen hier bewohnt Christian, meine Lady.«
    Eine dunkelhäutige Frau trat auf den Balkon und blickte zu Brianna hinunter. Sie war äußerst attraktiv und sah Brianna verächtlich an. »Lady? Was für ein Jammer! Das letzte, was Hawksblood braucht, ist eine Lady!«

35
    »Halt den Mund, du Schlampe, ehe ich ihn dir stopfe, pack deine Sachen, und sorge dafür, daß du hier verschwindest!«
    »Was geht hier vor? Wer ist das?« rief Brianna hinauf, doch der Mann und die Frau waren zu sehr damit beschäftigt, einander zu beschimpfen, um überhaupt Notiz von ihr zu nehmen. Also erklomm sie die wunderhübsch geschwungene Treppe und wandte sich dann nach links zu dem offenen Balkon. Sie fand die beiden in einem großen Raum, wo sie sich um einen Korb voller Kleider zu streiten schienen. »Wer ist das?« wiederholte Brianna.
    Sie sprachen beide gleichzeitig, doch gaben sie recht verschiedene Auskünfte. »Sie ist eine Gefangene«, erklärte Paddy.
    Die dunkle Schönheit sagte: »Ich bin Lisette St. Lö, Baronesse.«
    Paddy ließ ein verächtliches Schnauben ertönen. »Sie ist nichts weiter als eine französische Dirne, die sich hier breitmacht, als gehörte ihr das ganze Haus. Ich werde dafür sorgen, daß ihre Habseligkeiten hier schleunigst verschwinden, meine Lady.«
    Lisette setzte sich entschlossen auf ihren Korb. »Hawksblood selbst wird entscheiden, wer von uns beiden das Bett mit ihm teilt!«
    Brianna erstarrte. Sie starrte schockiert und überrascht die
    Französin an. Alles Blut wich ihr aus dem Gesicht. Auch wenn ihre Gefühle sich in einem Chaos befanden und ihr Verstand kopfstand, so gelang es ihr doch, vollkommen unbeteiligt auszusehen. »Lassen wir das, Paddy. Ich werde mir ein anderes Zimmer in einem anderen Flügel des Hauses suchen. Ihr könnt meine Sachen dorthin bringen lassen.«
    Resolut schlug sie die entgegengesetzte Richtung ein, bis sie auf Adele stieß. Paddy folgte Brianna, insgeheim verfluchte er sich dafür, Lisette nicht schon gestern aus dem großen Schlafzimmer vertrieben zu haben; außerdem war Hawksblood daran schuld, daß diese Frau sich hier in Bordeaux aufhielt. Die verdammte Katze hatte die Taube erwischt, und er wußte ganz genau, wer dafür verantwortlich gemacht werden würde. Er wußte, daß Lady Brianna für Christian beinahe eine Heilige war, und wenn diese französische Dirne sie in Verlegenheit brachte, würde er bis zum Hals in Schwierigkeiten geraten!
    »Hawksblood hat sich hier eine

Weitere Kostenlose Bücher