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Rosentraeume

Titel: Rosentraeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Virgina Henley
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Laune. Ein überwältigendes Verlangen, in sein Lachen mit einzustimmen, erfaßte sie. Sie legte ihren Pinsel beiseite und trat aus dem Alkoven, als sie ihn erblickte mit einer Pergamentrolle in der Hand. Ihr Herz tat einen kleinen Satz. Er sah so jung aus, wenn er lachte. All seine dunkle Überlegenheit war verschwunden.
    Er hatte sie sofort entdeckt. »Ich lese eine Geschichte von einem der Schreiber des Königs. Sie ist wirklich so drollig und amüsant. Auch wenn er die Namen verändert hat, um die betreffenden Personen zu schützen, weiß ich doch genau, wen er in seiner Posse beschreibt. Du mußt es unbedingt lesen, Brianna.«
    »Ich bin fertig mit meinem Bild, aber irgend etwas fehlt noch.«
    »Du meinst das Wikingerstück?«
    Brianna war überrascht, daß er wußte, woran sie arbeitete, übrigens eine etwas ungereimte Reaktion angesichts seines eingehenden Interesses an allem, was sie tat.
    »Laß es mich einmal sehen.«
    Sie folgte ihm zu ihrem Arbeitstisch und fühlte sich plötzlich schüchtern bei der Vorstellung, daß er ihre Blätter begutachtete.
    Er nahm die Skizzen der griechischen Götter in die Hand. »Das ist Proteus aus der Odyssee. Er wechselt ständig seine Gestalt von der Schlange in einen Löwen, dann in einen Baum.« Intensiv hielt er ihre Blicke gefangen. »Um Harmonie zu erreichen, müssen wir alle uns ändern... umwandeln. Wir müssen uns gegenüber den Menschen der verschiedensten Kulturen öffnen, um den universalen Sinn von Verbindung und Zugehörigkeit zu begreifen.«
    Eindeutig meinte er seine Worte persönlich. »Ich werde es versuchen«, murmelte sie.
    Christian hoffte, daß die Reise nach Bordeaux ihnen einen neuen Anfang ermöglichte. Vielleicht könnten sie die gespenstischen Schatten ihrer Vergangenheit hinter sich lassen. Er riß seine Blicke von ihr los und blickte wieder auf das Bild. »Dein Talent ist ein Geschenk der Götter, deine Erfassung der Einzelheiten unglaublich!« Auch wenn Haut- und Haarfarbe verschieden waren, so hatte er doch seine eigene Gestalt und seine Gesichtszüge in dem stürmischen Eroberer der Wikinger wiedererkannt. »Weißt du, Brianna«, meinte er leise, »auch wenn sie Teile Irlands erobert und verwüstet haben, so haben sie dem Land doch auch etwas gegeben. Ihre Sitten, ihre Kraft, ihr Wissen, ihr Talent und ihre Fertigkeiten haben Irland zu einer weitaus reicheren Kultur gemacht. Ihre Kunst, zum Beispiel, förderte die Verfeinerung der keltischen Bandmuster. Die keltischen Knüpfarbeiten mit Spiralen haben sie durch ihre Tiersymbole erweitert.«
    »Tiersymbole?«
    »Tiere... Vögel, Drachen.« Er begann, auf einem Stück Papier zu skizzieren. Es war ein Reiher mit einem Fisch im Schnabel, der lange Hals war nach hinten gebogen und mit dem nächsten Reiher verbunden, in einer Art fortlaufendem Muster. »Die arabische Kunst hat ähnliche miteinander verwobene Ornamente, in denen Blumen, Früchte und Bäume, ja sogar exotische Tänzerinnen abgebildet werden - die man als Erotica bezeichnet.«
    Brianna errötete. »Ich werde das Bild mit einer gemischten Bandumrandung verzieren, um den Beitrag der Wikinger zu verdeutlichen. Wie findest du Drachen und irischen Klee?«
    Ihre Blicke hielten einander gefangen. »Bezaubernd«, murmelte er.
    Brianna senkte den Blick und wandte sich wieder ihrem Arbeitstisch zu. Von hinten legte er seine Arme um sie und umgab sie mit seiner Liebe. Er drückte einen Kuß auf ihren Scheitel. »Bleib nicht die ganze Nacht auf, mein Liebling. Komm bald zu mir.«
    Ein Schauder lief über Briannas Rücken. Ah, du lieber Himmel, wie sehr wünschte sie sich, zu ihm zu gehen und ihn zu entzücken. Wie sehr würde es ihr gefallen, seinen kräftigen Körper auf das Bett zu schieben und ihn leidenschaftlich zu lieben, anstatt still zu liegen und zu warten, bis er all seine Tricks erschöpft hatte, sie zu locken und zu verführen. Und dann, nachdem sie einander wild und voller Feuer geliebt hatten, würde sie von vorn beginnen, spielerisch und in der Erinnerung an sein wundervolles Lachen, bis er sich hilflos auf dem Bett hin- und herwand, ganz benommen vor Freude und Glück. Und wenn er dann vor Lachen nicht mehr konnte, würde sie ihn ganz langsam verführen, das Vergnügen die ganze Nacht lang hinauszögern - mit ihren Fingern, ihren Lippen und ihrer Zunge würde sie ihn in Atem halten. Mehr als alles auf der Welt wünschte sie sich, mit der Zungenspitze über das Brandmal an der Innenseite seines Schenkels zu fahren. Sie würde der

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