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Rosskur: Ein Allgäu-Krimi

Rosskur: Ein Allgäu-Krimi

Titel: Rosskur: Ein Allgäu-Krimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Seibold
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dafür Dokumente gefälscht, und das alles hat er in einem meiner Ställe durchgezogen.«
    »Und wie lange ging das so?«
    »Keine Ahnung, vielleicht ein paar Wochen, vielleicht länger.«
    »In einem Ihrer Ställe – und das wollen Sie nicht bemerkt haben? Können Sie sich vorstellen, warum ich Ihnen nicht recht glauben kann?«
    »Der Stall, wo Schairer seine krummen Dinger gedreht hat, gehörte ursprünglich zum Nachbarhof und liegt ein Stück entfernt. Unser Betrieb ist ziemlich alt, wir haben zwar das Wohnhaus renoviert und einen der Ställe direkt daneben neu gebaut, aber alles andere ist noch so, wie es mein Vater gebaut oder übernommen hat. Altes Glump eben. Den Stall vom Nachbarhof hat mein Vater irgendwann in den Achtzigern dazugekauft, war keine gute Idee, wenn Sie mich fragen. Von der Straße aus sehen Sie die Gebäude nicht, weil sie von einem kleinen Waldstück verdeckt sind – und von meinem Hof aus kann man sie auch nicht sehen. Das Wohnhaus drüben ist total verfallen, den Stall haben wir seinerzeit herrichten lassen, aber es hat sich dann gezeigt, dass es viel zu unpraktisch ist, die Pferde auf die verschiedenen Standorte zu verteilen. Also hab ich den Stall leer stehen lassen und hab stattdessen hier erweitert. Ich hab Schairer freie Hand gelassen und war froh, dass ich mich nicht um jeden Kram selber kümmern musste.«
    »Und wie sind Sie ihm auf die Schliche gekommen?«
    »Eines Morgens war ich ausreiten und bin in der Nähe des Nachbarhofs gewesen. Mein Pferd war plötzlich ganz komisch, hat wohl etwas gewittert, und dann hab ich’s gehört: Wiehern aus dem alten Stall – aber ich hatte dort keine Pferde mehr. Ich wollte natürlich wissen, was da los ist, und bin hingeritten. Und wie ich die Stalltür aufmache, sehe ich fünf Pferde in den alten Boxen, ziemlich heruntergekommene Klepper, und vor ihnen steht Walle Schairer.«
    »Was hat er gemacht?«
    »Der ist nur dagestanden, ist natürlich total erschrocken, als ich reinkam, und hat sofort behauptet, er sei eben erst hergekommen und wisse nicht, was es mit diesen Pferden auf sich habe – aber die Situation war ja eindeutig. Also hab ich ihn rausgeworfen.«
    »Wenn Sie wirklich geglaubt haben, Schairer habe hinter Ihrem Rücken etwas Unrechtes getan: Warum haben Sie ihn dann nicht angezeigt?«
    »Spinnen Sie? Mit einer solchen Anzeige hätte ich nur Staub aufgewirbelt, und am Ende wäre auf jeden Fall irgendetwas an mir hängen geblieben.«
    »Vielleicht ja zu Recht? Vielleicht waren Sie ja derjenige, der auf dem alten Hof Pferde vertickt hat, und als Schairer Ihre Machenschaften entdeckte, haben Sie den Spieß umgedreht, haben ihn beschuldigt und selbst den Ahnungslosen gespielt?«
    Ruff starrte Hansen mit offenem Mund an.
    »Im Prinzip machen Sie jetzt ja genau das Gleiche, Herr Ruff. Sie wollen von nichts wissen, und Schairer ist angeblich schuld. Dabei ist das alles auf Ihrem Hof passiert!«
    »Ja, eben, das ist ja die Sauerei!«
    »Schon gut, Herr Ruff. Und was ist danach mit den Pferden in dem alten Stall passiert?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Ach?« Hansen lächelte dünn. Dieser Mann ging ihm gewaltig auf die Nerven.
    »Ich hab Walle rausgeworfen, und er war einverstanden, weil ich ihm versprochen hab, ihn nicht anzuzeigen. Am Abend hab ich noch einmal nach den Pferden gesehen, Futter und Wasser hatten sie genug, also bin ich wieder nach Hause. Am nächsten Tag wollte ich überlegen, was ich mit den Tieren anfange – aber als ich mittags wieder in den alten Stall ging, waren sie weg.«
    »Einfach so?«
    »Einfach so. Die Boxen waren sogar ausgemistet, und die Stalltür war zu. Wahrscheinlich hat Walle seinen Kumpanen Bescheid gegeben, und die haben die Pferde abgeholt. Soll mir recht sein, an denen hätte ich ohnehin nicht viel verdient. Außerdem hätte ich noch erklären müssen, woher ich die Tiere habe – nein, nein, das war schon in Ordnung. Also habe ich alles auf sich beruhen lassen und mich nicht weiter um die Sache gekümmert. Ein paarmal war ich danach noch drüben, aber es sind keine neuen Pferde mehr gekommen. War ja auch klar, Schairer arbeitete ja nicht mehr für mich. Zuletzt hatte ich keine Zeit mehr – ohne den Walle werde ich mit der Arbeit kaum noch fertig. Und nach dem alten Stall habe ich sicher schon ein Jahr nicht mehr gesehen.«
    Hansen sah ihn prüfend an. Was die Pferde im alten Stall betraf, konnte Ruff recht haben, aber auch Schairers Version konnte stimmen. Doch darum ging es jetzt nicht.
    »Ihr

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