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Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild

Titel: Rote Jägerin - Wells, J: Rote Jägerin - Red-Headed Stepchild Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jaye Wells
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»Sie war ein kluges Mädchen. Sie kannte die Gefahr.«
    »Aber …«
    Adam legte einen Finger auf meine Lippen. »Kein
Aber. Du kannst sie durch Selbstvorwürfe auch nicht zurückbringen, Sabina. Es lässt sich nicht mehr ändern.«
    Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Wangen und seufzte. »Ich weiß. Du hast Recht. Ich finde nur alles so schrecklich.«
    »Ich auch. Aber mindestens genauso schrecklich ist die Tatsache, dass bald noch mehr sterben werden.«
    Verwirrt blickte ich Adam an. »Was willst du damit sagen?«
    »Der Rat wird den Dominae den Krieg erklären«, erwiderte er.
    Mir wurde auf einmal übel. »Wann?«
    »Bald.«
    »Aber das ist doch genau das, was die Dominae erreichen wollten.«
    Adam seufzte und hielt sich am Geländer fest. »Ich weiß. Du kannst mir glauben, ich habe alles versucht, um es dem Rat auszureden. Aber die Mitglieder können diesen Angriff auf unser Volk nicht ungestraft lassen.«
    »Das wird in einer Katastrophe enden.« Ein grauenvolles Gefühl der Unvermeidlichkeit breitete sich in mir aus.
    »Vielleicht auch nicht«, entgegnete er. »Vielleicht gibt es noch eine Möglichkeit, den Krieg abzuwenden.«
    »Und wie? Einen Moment mal. Du meinst doch nicht diesen ganzen Prophezeiungskram, oder? Das kann doch nicht dein Ernst sein, Adam!«
    »Hör zu. Es gibt einige Dinge, die ich dir noch nicht gesagt habe. Dinge, die ich dir auch jetzt noch nicht sagen kann.« Er strich sich die Haare aus dem Gesicht. »Willst du mit mir nach New York kommen?«
    Der plötzliche Themenwechsel verwirrte mich. »Geht es jetzt um meine Schwester oder um diese Prophezeiungen?
Ich verstehe nicht ganz, worauf du hinauswillst.«
    »Es geht um beides. In Kalifornien kannst du nicht bleiben, denn da werden dich die Dominae finden. Selbst wenn du dich selbstständig machst, werden sie dich nicht in Ruhe lassen, darauf kannst du wetten. Und sobald der Krieg losbricht, wirst du sowieso in Gefahr sein. Deine einzige Hoffnung zu überleben ist der Rat der Hekate. Nur wenn du dich mit ihm verbündest, hast du eine Chance.«
    »Ich weiß nicht, Adam. Nicht alle Vampire sind böse, nur weil es die Dominae sind. Einige Leute schulden mir noch etwas. Das könnte mir weiterhelfen.«
    »Vielleicht. Aber sobald der Krieg anfängt, werden die Dominae das Kriegsrecht verhängen, und dann wird dir keiner mehr seinen Schutz anbieten können.«
    Mir gefiel es nicht, dazu gezwungen zu werden, die Seite der Hekate wählen zu müssen. »Vielleicht bleibe ich eine Weile hier bei Vincas Familie.«
    Er schüttelte den Kopf. »Willst du sie in Gefahr bringen? Sei realistisch, Sabina. Außerdem wird sich auch der Seelie-Hof mit den Hekate verbünden. Wir sind schon immer Verbündete gewesen.«
    »Dann sieht es wohl so aus, als bliebe mir keine andere Wahl.« Ich wandte mich ab. Das unangenehme Gefühl, in der Falle zu sitzen, ergriff mich.
    Hinter mir seufzte Adam. »Ich weiß, dass dir das nicht gefällt. Du kannst mir glauben: Wenn ich einen anderen Weg sähe, würde ich ihn dir vorschlagen. Aber betrachte es doch von der positiven Seite: Der Rat der Hekate will dich für sich gewinnen. Für die Mitglieder bist du bereits eine Heldin, weil du die Magier auf dem Weingut gefunden hast. Und deine Schwester wünscht sich nichts mehr,
als dich endlich kennenzulernen.« Er machte eine Pause und fügte nach einer Weile hinzu: »Außerdem dürfte es ja wohl kaum etwas Besseres geben, um deine Großmutter zu bestrafen, als dich auf die Seite ihrer Feinde zu schlagen.«
    Ich horchte auf. »Daran habe ich noch gar nicht gedacht«, sagte ich und drehte mich wieder zu ihm um. Ein schadenfrohes Lächeln breitete sich auf meinen Lippen aus, als ich an Lavinias Reaktion dachte, wenn sie davon erfahren würde. Natürlich erst, wenn sie nach ihrer kleinen Expedition wieder in L.A. eingetroffen war. »Gut. Ich bin dabei.«
    Adam lächelte und wollte gerade etwas erwidern, als ich die Hand hob. »Aber nur unter bestimmten Bedingungen. Erstens bleibe ich frei und unabhängig. Ich nehme weder vom Hekate-Rat noch von sonst jemandem Befehle entgegen.«
    »Aber …«
    »Zweitens«, fuhr ich ungerührt fort, »darf es keine Geheimnisse mehr geben. Wenn ich bei euch mitmache, dann will ich nicht ständig irgendwelche Überraschungen erleben müssen, weil du angeblich vergessen hast, mir dieses Prophezeiungszeugs genau zu erklären.«
    »Einverstanden«, antwortete er. »Noch etwas?«
    Ich überlegte einen Moment. »Ja, und zwar dass du mich weiter in

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