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Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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uns. Sie können Julius Shabangu und seine Leute nicht erwischen ohne unsere genauen Angaben, wo sie sie finden. Daher verlange ich absolute Professionalität, absolute Konzentration. Wenn Sie müde werden, wenn Ihre Konzentration nachlässt, kommen Sie zu mir, dann lösen wir Sie ab. Hier steht viel auf dem Spiel. Sehr viel.«
    Dann gingen sie an die Arbeit. Die Abhörtechnik war so optimiert worden, dass sie das Handy von Julius Inkunzi Shabangu abhören konnten, wann immer er es benutzte. Die dadurch gewonnenen Informationen wurden an die sieben Einsatzteams |282| weitergeleitet – ein Team für jede der möglichen Routen in der Umgebung von Musina und eines zusätzlich als Rückendeckung.
    Sie hörten, dass Julius seine Truppen kommandierte wie ein General.
    »Er hat zehn Fahrzeuge«, stellte einer der Abhörtechniker fest.
    »Er will die Diamanten um jeden Preis«, bemerkte Rajkumar.
    Um zwölf Uhr dreißig berichtete Quinn nach einem einseitig geführten Telefongespräch: »Es gibt keinen südafrikanischen Colonel van Jaarsveld, der in den letzten sechs Monaten Simbabwe betreten hat. Insgesamt haben zwölf Personen namens van Jaarsveld die Grenze überquert, neun Männer, drei Frauen.«
    Rechtsanwalt Tau Masilo grummelte etwas Unverständliches, atmete tief durch und sagte: »Bringen Sie mir die Originalaufnahme.«
     
    Masilo saß mit dem Kopfhörer vor dem Laptop, einen Schreibblock neben sich. Um Viertel vor eins setzte er die Kopfhörer ab und sagte: »Bitte besorgen Sie mir die Daten aller van Jaarsvelds, deren Vorname mit einem ›C‹ oder einem ›K‹ beginnt.«
    »Ich lasse sie Ihnen ausdrucken«, sagte Quinn.
    Alle in der Leitstelle sahen Masilo erwartungsvoll an. »Vielleicht ist ›Colonel‹ keine Rangbezeichnung, sondern ein Name, nur undeutlich ausgesprochen«, erklärte er.
    »Aha«, sagte Rajkumar.
     
    Um eins Uhr blickte Masilo von der Liste der Namen auf und fragte Rajkumar: »Dieser Afrikaner im Info-Team, wie heißt der noch?«
    »Theunie.«
    »Welche Durchwahl hat er?«
    |283| »Willst du sofort mit ihm reden?«
    »Ja.«
    »Augenblick«, sagte Rajkumar. Er rief Mutter Killian an und verlangte Theunie zu sprechen. Er reichte Masilo den Apparat.
    »Theunie? Wir haben hier eine Frau namens Cornelia Johanna. Ist es möglich, dass sie einfach nur ›Cornel‹ genannt wird oder so ähnlich?«
    Masilo hörte einen Augenblick zu, sagte »Danke« und legte das Telefon weg. »Cornelia Johanna van Jaarsveld. Ihre Passnummer steht auf der Liste. Finden Sie ihre feste Adresse heraus und versuchen Sie, dort jemanden zu erreichen. Ich will alles über sie wissen.«
     
    Der Tag glich einem langsam wirkenden Gift, das alle lähmte. Anspannung, Langeweile, Frust. Um fünfzehn Uhr dreißig gab es eine willkommene Abwechslung.
    Über den Lautsprecher ertönte Shabangus Stimme, als er einen Anruf auf seinem Handy annahm: »Hör auf, mich zu nerven, verdammt noch mal.«
    »Ouboet, ich habe es genauso satt wie du. Wir sollten es einfach hinter uns bringen.«
    »Fuck you«, sagte Julius und beendete den Anruf.
    Der Techniker, der eben die Originalaufnahmen geschickt hatte, blickte grinsend auf. »Becker«, flüsterte er.
    Quinn nickte.
    »Wer?«, fragten Rajkumar und Masilo gleichzeitig.
    Bevor ihnen jemand antworten konnte, kam ein neuer Anruf. Wieder Becker. »Ouboet, ich kann erst aufhören, dich anzurufen, wenn wir die Sache geklärt haben.«
    Shabangu: »Woher hast du diese verdammte Nummer?«
    »Einer deiner Männer hat sie mir gegeben.«
    »Wer?«
    »Er sagt, sein Name sei Kenosi.«
    Man hörte Shabangu über den Äther auf Zulu fluchen, ein |284| Wortschwall scharf wie ein Peitschenknall. Dann sagte er: »Dich kriege ich!«
    »Ouboet, bringst du dann das Geld mit?«
    »Du kannst mich mal, Bure.«
    »Soll ich lieber zu dir nach Hause kommen? Kenosi hat mir verraten, wo du …«
    Abrupt drückte Shabangu das Gespräch weg.
    Der Abhörtechniker lachte. »Der Typ hat Nerven.«
    »Was zum Teufel war das denn?«, fragte Masilo.
    »Wer ist dieser Typ?«, wollte Rajkumar wissen.
    Wieder fiel ihnen Shabangu über Lautsprecher ins Wort, denn Becker rief ein drittes Mal an. »Hör mit dem Scheiß auf, hör einfach auf, beim nächsten Mal gehe ich nicht mehr dran.«
    Ende des Gesprächs.
    »Ihr wisst von dem Mann?«, fragte Masilo.
    Die anderen erzählten ihm in Kurzfassung von dem Weißen, der sein Geld wiederhaben wollte, das ihm offenbar zusammen mit seinem Leihwagen gestohlen worden war.
    »Warum erfahre ich

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