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Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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erst jetzt davon?«
    Bevor es ihm jemand erklären konnte, sagte ein Techniker: »Leute, wir haben ein Problem.«
    Alle sahen ihn an.
    »Julius hat gerade eine SMS geschickt. Sie lautet:
Handy ab sofort ausgeschaltet. Ruft Thato an.
«
    »Scheiße!«, stieß Rajkumar hervor.
    »Das war’s. Er ist nicht mehr erreichbar.«
    »Was bedeutet das für uns?«, fragte Masilo.
    »Ärger«, sagte Rajkumar. »Großen Ärger. Er ist unsere Hauptperson, sein Handy haben wir angezapft.«
    »Können wir die anderen Nummern herausfinden, die Empfänger der SMS?«
    Rajkumar sprang auf und watschelte zur Tür. »Wir brauchen mehr Material da oben in der Gegend. Aber es wird Stunden dauern. Ich kümmere mich darum.«
    Tau Masilo ließ den Kopf langsam in die Hände sinken. »Becket? |285| Ist das sein Name? Würde mich vielleicht mal irgend jemand aufklären?«
    Quinn sagte: »Becker. Sein Name ist Lukas Becker.«
     
    Die große elektronische Wanduhr in der Leitstelle zeigte 23:35 Uhr an.
    Sie waren müde, entnervt und angespannt, denn sie wussten, dass ihre Mission scheitern würde. Nicht eines der sieben Teams an der Grenze zu Simbabwe und Botswana hatte einen Bedford gesehen.
    Masilo verbarg seine Enttäuschung nicht. Über sie, über alles.
    Plötzlich sagte ein Abhörtechniker mit heller, hoffnungsvoller Stimme: »Shabangu hat sein Handy wieder eingeschaltet.«
    »Gott sei Dank«, seufzte Rajkumar und aß noch einen Bissen von seinem Hamburger.
    »Amen«, sagte Quinn leise.
    »Zwei SMS kommen rein.«
    »Lesen Sie sie uns vor.«
    »Die erste lautet: Mercedes 1528.«
    Quinn googelte das Modell.
    »Die zweite SMS besteht nur aus Zahlen und Buchstaben.«
    »Lesen Sie sie mir vor!«
    »S23 54.793 E28 27.243.«
    »Verdammt«, stieß Masilo hervor und sah Quinn an: »GPS-Koordinaten.«
    »Ein Mercedes 1528 ist ein Lkw«, fügte Quinn hinzu.
    »Verdammt«, bekräftigte Rajkumar, legte seinen Hamburger hastig beiseite und ließ seine Finger über die Tastatur tanzen, um die Koordinaten festzuhalten. »Die Stelle liegt weit südlich der Grenze … weit südlich. Mist, die T-Kreuzung, wo sich die R518 und die D579 treffen.«
    »Dann schickt Leute da runter. Sofort!« Masilo sprang auf und begann, hektisch hin- und herzulaufen.
    Quinn blaffte Befehle ins Funkgerät.

|286| 51
    (27. September 2009. Sonntag.)
    Masilo war erst um vier Uhr morgens ins Bett gekommen. Um 08:07 Uhr weckte ihn Rajkumar. »Die Chefin will uns und unsere Abteilungsleiter um zehn in der Leitstelle sprechen.«
    Masilo rieb sich die Augen und räusperte sich. »Unberechtigte Kritik werde ich nicht hinnehmen.«
    »Wir werden nehmen müssen, was immer wir kriegen«, erwiderte Rajkumar beschwichtigend.
    »Keineswegs«, erwiderte Masilo.
     
    Der Informant und der Agent steckten die Köpfe zusammen, als tauschten sie den neuesten Tratsch aus. Sie standen in einem Durchgang neben dem Pavillon des De-Grendel-Sportzentrums in Parow, nur dreihundert Meter vom Bahnhof entfernt, wo der Informant aus dem Zug gestiegen war.
    »Tweetybirds Frau und seine Kinder sind ausgeflogen, Bruder. Gestern sind sie in ein Flugzeug gestiegen, nach Paraguay oder Uruguay. Und alle sagen, dass morgen auch der Vogel fliegt, falscher Pass, Dauerexil. Und jetzt, so heißt es, stehen sich Terror und der Banker gegenüber, das bedeutet Krieg, das sag ich dir.«
    »Wo steckt Tweetybird jetzt?«
    »Er ist untergetaucht.«
    »Ja, aber wo?«
    »Keine Ahnung. Er hat Angst, dass er wegen Steuerhinterziehung in den Knast wandert, bevor er das Land verlassen kann.«
    »Und was ist mit Terror? Wir können Terror nicht finden.«
    »Es heißt, er solle dafür sorgen, dass Tweetybird wohlbehalten ins Flugzeug kommt. Sie verstecken sich irgendwo, aber keiner weiß wo.«
    Der Agent zog fünf Hundert-Rand-Scheine aus der Tasche und steckte sie in die wartende Hand des Informanten. »Wenn du uns sagen kannst, wo sie sind, bekommst du fünftausend.«
    »Verdammt, Bruder … ich werde versuchen, es rauszufinden.«
     
    |287| Am späten Vormittag rief Mevrou Killian bei Milla an. »Ich weiß, es ist Sonntag, aber wir brauchen dich. Kannst du bitte ins Büro kommen?«
    »Natürlich.«
    Eine halbe Stunde später betrat sie das Büro des Infoteams. Alle außer Jessica saßen bereits auf ihren Plätzen.
    »Was ist denn los?«, fragte Milla.
    Donald MacFarland seufzte tief und bedrückt. »Wenn man uns am Wochenende ruft, bedeutet das Ärger.«
    Die Göttin traf erst eine Stunde später ein. »Ich war auf einer Yacht,

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