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Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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nicht so sicher.«
     
    Nach dem Mittagessen rief Burzynski an. »Ich gehe davon aus, dass die Leitung auf Ihrer Seite ebenfalls sicher ist, Janina?«
    »Das ist sie.«
    |338| »Gut. Ich hatte gerade eine längere Videokonferenz mit Langley und habe gute Neuigkeiten. Wir werden Ihnen helfen, das Schiff zu finden.«
    »Bruno, das sind wirklich gute Nachrichten. Ich bin Ihnen zutiefst zu Dank verpflichtet.«
    »Ich bitte Sie, Janina. Das ist unter Freunden doch ganz selbstverständlich.«
     
    Als Janina Mentz Masilo über die Kooperationsbereitschaft der CIA unterrichtete, stellte sie überrascht fest, dass er nicht erfreut reagierte.
    »Das bestätigt unsere Vermutungen«, betonte sie.
    »Ich hatte meine Bedenken wegen Becker und der CIA«, erwiderte er. »Aber Sie hatten recht. Sie haben Becker gewarnt. Ihn darüber informiert, dass wir von ihm wissen. Er hat heute Nachmittag unsere Leute abgeschüttelt und ist verschwunden.«
    »Mein Gott, Tau …« Sie setzte sich.
    Er hob resignierend die Hände. »Im Nachhinein betrachtet war das zu erwarten. Quinn glaubt aber, dass wir ihn bald wiederfinden, weil er wahrscheinlich erneut mit Miss Jenny Kontakt aufnimmt.«
    »Das bezweifle ich.«
    »Ich auch. Aber es gibt noch einige offene Fragen, Mevrou, manches, was ich nicht verstehe. Warum hatte die CIA ein Interesse an Shabangu? Warum hätten sie ihn aus dem Weg räumen wollen?«
    »Ich glaube nicht, dass sie ihn eliminieren wollten«, entgegnete Mentz. »Überlegen Sie mal, wie es passiert ist. In seinem Schlafzimmer. Warum hätten sie sich solche Mühe machen sollen, wo sie ihn auf offener Straße hätten erschießen oder eine Bombe in seinem BMW hätten zünden können?«
    »Gutes Argument.«
    »Ich glaube, bei Shabangu ging es um Verhandlungen, die schiefgelaufen sind. Oder ein Verhör.«
    Masilo dachte darüber nach. »Wir werden es herausfinden.«
    |339| »Wenn er Miss Jenny kontaktiert … Sie dürfen Becker nicht wieder aus den Augen lassen!«
     
    Becker rief Milla an, während sie in ihrem Renault auf dem Weg nach Hause war.
    »Wann bist du zum letzten Mal auf den Leeukop gestiegen?«
    Sie hatte sich schon den ganzen Tag nach diesem Augenblick gesehnt, und sofort durchfuhr sie ein Stich der Freude. »Das habe ich noch nie gemacht.«
    »Heute ist Vollmond, und ich habe eine Flasche Champagner.«
    »Ich hole uns bei Melissa’s etwas zu essen.«
    »Perfekt. Aber nicht zu viel, denn wir müssen alles hochschleppen. Ich bin in einer Stunde bei dir.«
    Milla hielt vor dem Haus, das Handy in der Hand, und bemerkte erst im Nachhinein, dass irgendetwas an seiner Stimme anders gewesen war als sonst. Und sie kannte seine Stimme inzwischen gut, schließlich hatte sie ihm drei Abende hintereinander intensiv zugehört. Da war ein leichter Missklang gewesen, ganz subtil. Als hätte er sich bemüht, munter zu klingen, ohne dass es ihm so recht gelang.
    Oder hatte sie es sich nur eingebildet? War einfach die Verbindung schlecht gewesen?
    Mit einem Blick auf das Telefon in ihrer Hand stellte sie jetzt erst fest, dass es nicht die Nummer gewesen war, die sie so feierlich unter dem Namen »Lukas« in ihrem Adressbuch gespeichert hatte.
     
    »Er benutzt ein anderes Handy und eine andere SIM-Karte«, sagte die Abhörspezialistin zu Quinn. »Aber wir haben ihn jetzt.«
    »Haben Sie auch seine Position?«
    »Ja. Milnerton. Marine Drive. Er ist mobil, aber das Telefon ist abgeschaltet. Wir überwachen ihn weiter.«
    Quinn sah auf die Bildschirme in der Leitstelle. Sie zeigten die Fassade von Millas Wohnblock – die Kamera war auf dem Dach |340| des gegenüberliegenden Apartmenthauses installiert. Quinn hatte drei mobile Observationseinheiten in der Nähe postiert. »Haben Sie es mitbekommen?«, fragte er. »Er ist unterwegs.«
    »Wir haben es gehört. Wir sind in Bereitschaft.«
     
    Um 18:17 Uhr hielt der Mietwagen vor Daven Court. Ein Mann stieg aus.
    »Das ist er«, sagte Quinn.
    »Fährt er jetzt Taxi?«, fragte die Agentin neben ihm.
    »Finden Sie die Nummer des Taxis heraus. Ich will wissen, wo er eingestiegen ist.«
    Quinn starrte auf das Bild. »Und sehen Sie sich das mal an. Er hat nur einen Rucksack dabei.«
    »Meneer?«
    »Er hat heute Morgen aus der Pension ausgecheckt. Wo ist sein Gepäck?«
    Jetzt konnte sie seinen Gedanken folgen. »Er zieht nicht bei Miss Jenny ein. Er hat irgendwo eine neue Unterkunft gefunden.«
    »Genau«, sagte Quinn.
     
    Als er hereinkam, umarmte und küsste er sie. Da war er wieder, der Lukas

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