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Rote Spur

Rote Spur

Titel: Rote Spur Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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hätten ihn im Cubana und im Sports Club gesucht. War er dort oft?«
    »Ja, letztes Jahr. Im Juli und August hatte ich bei Undercover sehr viel Arbeit. Wenn ich anrief, um ihm Bescheid zu sagen, antwortete er: ›Mach dir keine Sorgen, Liebes, ich esse mit den Kumpels eine Kleinigkeit in der Kneipe.‹ Ich bin dann nach der Arbeit auch dorthin gekommen, und wir haben zusammen noch etwas getrunken. Er ist nie irgendwo hingegangen, ohne mir Bescheid zu sagen. Er war der rücksichtsvollste Mensch …«
    »Hat er sich in den ein, zwei Monaten vor seinem Verschwinden irgendwie verändert?«
    »Nein, überhaupt nicht. Danie ist Danie. Immer derselbe. Ich … Es war alles so viel, ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob ich etwas übersehen habe. In den ersten drei Wochen, nachdem er weg war, konnte ich nicht schlafen. Ich habe seine Sachen |464| durchsucht, seine Hosen- und Jackentaschen, seinen Schrank, sein Nachttischchen, sein Auto, alle Quittungen und Papiere, aber da war nichts, absolut nichts.«
    »Wie war Ihre finanzielle Situation?«
    »Mein Geschäft … Wir wussten, dass es hart werden würde, aber wir glaubten, irgendwann würde der Wendepunkt kommen. Letztes Jahr ging es uns schlecht, aber wir haben die ganze Zeit darüber geredet, wir haben uns niemals, niemals darüber gestritten. Er hat immer gesagt: ›Wir werden es schon schaffen, Liebling, du wirst sehen.‹ Aber jetzt … Ich weiß nicht, wie lange ABC sein Gehalt noch bezahlt …«
    »Hat er einen Computer?«
    »Er hat einen bei der Arbeit, zu Hause haben wir uns einen Laptop geteilt und hatten dieselbe private E-Mail-Adresse.«
    »Haben Sie seine Handyabrechnungen?«
    »Ja. Keine Hinweise. Sein letzter Anruf ging um ungefähr Viertel vor drei an einen unserer Freunde, Hennie Marx. Hennie sagt, Danie habe ihn wegen unserer Verabredung am Wochenende zurückgerufen, wir wollten mit ihm und seiner Frau zusammen Sushi essen gehen.«
    »Haben Sie sein Handy auf die Liste setzen lassen?«
    »Nein. Warum sollte ich?«
    »Sie haben es also nicht als gestohlen oder verloren gemeldet?«
    »Nein, ich … nicht, bevor ich weiß, was geschehen ist.«
    »Schon gut«, beruhigte er sie. »Können Sie mir seine Handynummer und die IMEI-Nummer geben?«
    »Welche Nummer?«
    »
International Mobile Equipment Identity.
Jedes Handy hat seine eigene. Sie steht normalerweise auf der Verpackung oder irgendwo in der Beschreibung. Jedes Mal, wenn sich ein Handy im Netzwerk anmeldet, wird die IMEI-Nummer überprüft, um festzustellen, ob das Handy auf der grauen oder der schwarzen Liste steht.«
    Er sah, dass sie ihn nicht verstand. »Wenn ein Handy gestohlen wird, hat der Besitzer die Möglichkeit, es auf die graue oder |465| schwarze Liste setzen zu lassen. Die graue Liste gilt dann, wenn das Handy noch benutzt werden und man es orten kann. Die schwarze Liste bedeutet, dass es abgemeldet ist und niemand es in Betrieb nehmen kann.«
    »Aha. Wie meinen Sie das – ›orten‹?«
    »Man kann feststellten, wo sich das Handy befindet, innerhalb eines Radius von achtzig Metern.«
    »Wie denn?«
    »Mit Hilfe des Mobilfunkanbieters. Wenn das Handy Ihnen gehört, genügt eine Anfrage. Wenn es jemand anderem gehört, müssen Sie mit Hilfe einer Subpoena nach Artikel zwei null fünf eine Auskunft einfordern. Es gibt aber noch andere Möglichkeiten, zum Beispiel Externe, die freiberuflich ein Handy aufspüren können.«
    »Können wir das machen?«
    »Wann haben Sie Danie zum letzten Mal auf dem Handy angerufen?«
    »Ich rufe ihn jeden Tag an.«
    »Was passiert dann?«
    »Es kommt die Durchsage: ›Der Teilnehmer ist vorübergehend nicht erreichbar.‹«
    Das konnte Verschiedenes bedeuten. »Wenn in dem Handy noch Danies SIM-Karte steckt …«, begann er. »Wissen Sie, wir können das Handy nicht orten, wenn es abgeschaltet ist. Aber wir können herausfinden, ob es noch benutzt wird.«
    »Können wir das versuchen?«
    »Ja, aber wir brauchen die IMEI-Nummer.«
    Sie stand auf. »Ich gehe sie holen.«
    »Tanja … Ich will Ihnen nicht verschweigen, dass dadurch zusätzliche Kosten auf sie zukommen. Ein gerichtlicher Beschluss … Oder für das Honorar der Externen.«
    Sie setzte sich langsam wieder hin. »Wie viel?«
    »Ich weiß es nicht genau. Bei der Polizei brauchten wir für die Subpoena nicht zu bezahlen. Ich müsste einen Kostenvoranschlag für Sie einholen.«
    |466| Ihre Schultern sackten wieder herunter. »Die Dreißigtausend«, begann sie zaghaft, »sind alles, was ich habe, Meneer

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