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Roter Lampion

Roter Lampion

Titel: Roter Lampion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. C. Bergius
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»Mister müssen wissen«, entgegnete er enttäuscht und ließ den Kopf hängen.
    Da Cooper sah, was er angerichtet hatte, erklärte er schnell: »Ich glaube, wir haben uns nicht richtig verstanden. Erst wollen Bad mit Duft. Dann mächtig leichte Kleiderei und Badezeug für Strand. Dort wunderbar mächtig hübsche Chinesin. Vielleicht schwimmen, vielleicht nicht. Wenn schwimmen, dann hinterher nochmals wollen Bad mit Duft. Verstehen?«
    »Hah, Mister jetzt gut reden«, rief Tim hocherfreut und lief, um das Badewasser einzulassen.
    Gordon Cooper ging lachend hinter ihm her, wobei er beim Durchqueren von Sorokins Arbeitsraum unwillkürlich zu dem Leistenhaken emporschaute, in dessen gewölbter Erhöhung er das winzige Geheimmikrophon entdeckt hatte, das ihm durch seinen etwas hervorstehenden glitzernden Metallrand aufgefallen war. Er glaubte seinen Augen nicht trauen zu dürfen. Deutlich war zu sehen, daß das Mikrophon nicht mehr in der aufgebohrten Wölbung steckte. Wo einst das einfallende Licht reflektiert worden war, befand sich jetzt ein dunkles Loch.
    Cooper hätte jubeln mögen. Die Veränderung gestattete Rückschlüsse, die ihn weiterbringen mußten, denn die Fortnahme des Mikrophons bewies, daß derjenige, der es installiert hatte, nach wie vor tätig war. Zweifellos war die Haussuchung zum Anlaß der Demontage geworden, die somit jemand durchgeführt haben mußte, der von der Polizeiaktion wußte. In Frage kam praktisch nur Lo Sung.
    Aus dem Ausbau des Mikrophons konnte des weiteren geschlossen werden, daß die Abhöranlage nicht mehr benötigt wurde. Aller Wahrscheinlichkeit nach hatte sie also dazu gedient, Gespräche von Ivo Sorokin zu belauschen. Wenn dies der Fall war, und vieles sprach dafür, dann erhielt der Lo Sung belastende Rückschluß erhöhte Bedeutung, weil dann feststand, daß Ah Boons Neffe gegen den Kompagnon seines Onkels arbeitete.
    Unwillkürlich vergegenwärtigte sich Gordon Cooper die Ereignisse der letzten vierundzwanzig Stunden: die Verabschiedung von Sorokin in gespannter Atmosphäre; die ungewöhnlich herzliche Begrüßung von Ah Boon und Lo Sung; die erstaunliche Veränderung in der Einstellung des Personals; das unerwartet große Entgegenkommen Su-sus. Hatte Sorokin womöglich die Weisung gegeben, seinen Privatsekretär besonders nett zu empfangen?
    Cooper wußte plötzlich nicht mehr, was er denken sollte. Er spürte, daß etwas nicht stimmte, und konnte es kaum mehr erwarten, mit Su-su zusammenzutreffen, die bereits vor dem Portal des von ihr bewohnten Apartmenthauses stand, als er mit Rajan zur verabredeten Zeit vorfuhr.
    Sie trug eine maisgelbe Hose aus grobem Leinen, darüber eine blaue Hemdbluse mit gelben und roten Kreisen. Ihr Pagenkopf glänzte blauschwarz und betonte den rosigen Elfenbeinschimmer ihrer Haut.
    »Reizend siehst du aus«, flüsterte Cooper ihr zu, als sie in den Wagen einstieg.
    Sie drückte ihm verstohlen die Hand.
    »Wohin fahren wir nun?«
    Su-su erklärte es dem Inder, und nachdem dieser etwa fünf Kilometer in Richtung Stanley zurückgelegt hatte, bedeutete sie ihm, neben einer zerklüfteten Felspartie zu halten, der nicht anzusehen war, daß sie den Eingang in ein kleines Paradies bildete, das sich irgendein Vermögender früher einmal geschaffen haben mochte. Denn in die Felsen waren Hunderte von Stufen eingeschlagen, die zu einer verschwiegenen kleinen Bucht hinunter führten, in der das Wasser wie Jade leuchtete, während am Rand des grobkörnigen Strandes wilde Rosen, Kamelien, Gardenien und Petunien in den schönsten Farben blühten.
    »Was sagst du zu meiner Entdeckung?« fragte Su-su erwartungsvoll, als sie die endlos anmutenden Stufen hinabgestiegen waren.
    Gordon Cooper setzte sich auf den Boden und japste: »Wunderbar ist es hier. Im Augenblick machen mir meine Knie aber ganz schön zu schaffen.«
    Sie lachte. »Lege dich eine Weile hin. Ich ziehe mich inzwischen um.« Damit entfernte sie sich von ihm.
    Da Cooper seine Badehose vorsorglich bereits angezogen hatte, konnte er sich ungeniert ausziehen, und er war bereits damit fertig, als Su-su zurückkehrte.
    Ihr schlichter schwarzer Badeanzug unterstrich die verführerische Schönheit ihres Körpers und ihrer makellos reinen Haut, an der nicht das winzigste Härchen zu entdecken war.
    Cooper war hingerissen und wollte Su-su in die Arme schließen, doch sie entzog sich ihm, indem sie Heiterkeit vortäuschte und zum Wasser lief.
    In Wirklichkeit aber war sie sehr betroffen. Sie wollte nicht

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