Rotes Haar - Liebesgefahr! (Baccara) (German Edition)
lachte. „Das kenne ich von meiner Mutter und meinen Schwestern, die werfen auch immer alle anderen aus der Küche.“
„Sie hängen wirklich sehr an Ihrer Familie. Werden Sie es überhaupt schaffen, ein paar Wochen nicht in Dallas zu sein?“
„Es fällt mir schwer, aber das Gehalt ist gut, und ich spare für die Uni. Außerdem kann ich ja an den Wochenenden nach Hause.“
„Na gut, hoffen wir, dass es klappt. Ich gebe zu, ich hatte befürchtet, dass Sie schon vor Mittag das Handtuch werfen wie Ihre Vorgängerinnen.“
„Freut mich zu hören, dass ich Ihren Ansprüchen genüge.“
Er sah sie an. „Ah, Sie haben einen Bösewicht erwartet. Lassen Sie mich raten – wittere ich da Büroklatsch?“
Emma lachte. Gemeinsam gingen sie zurück ins Arbeitszimmer. Dort setzte sich jeder wieder an seinen Schreibtisch. Egal, wie viel sie zu tun hatte, Emma war sich Zachs Gegenwart nur allzu bewusst. Ihre Blicke trafen sich immer wieder, und jedes Mal schien sie einen kleinen Schlag zu bekommen.
Dieser Job würde nicht so einfach werden, wie sie gedacht hatte. Als sie einen Stapel Briefe in seinen Ausgangskorb legte, sagte Zach: „Emma, machen Sie jetzt Pause, der Nachmittag ist schon halb rum.“
„Ich brauche keine.“
„Unsinn. Und keine Diskussionen, sonst entführe ich Sie zu einem Spaziergang, zumindest so weit, wie ich derzeit spazieren kann.“
Emma lachte. „Was für eine Drohung.“ Zach grinste, und sie verließ das Zimmer. Hoffentlich merkte er nicht, dass er ihr in solchen Momenten den Kopf verdrehte. Die Versuchung war groß, einfach weiterzuarbeiten, damit er mit ihr spazieren ging.
Stattdessen ging sie in die Küche, um sich einen Tee zu holen.
Rosie begrüßte sie. „Sieht so aus, als wenn Sie diejenige sind, die bleibt“, meinte sie.
„Ich hoffe es.“
Die Köchin lachte. „Die anderen sahen um die Zeit schon ganz aufgelöst aus. Setzen Sie sich, ich mache den Tee.“
„Danke, ich warte draußen.“ Emma trat auf die Terrasse und bewunderte das kristallklare Wasser des Pools, das so blau war wie Zachs Augen. Nach dem Tee holte sie ein paar Fotos aus ihrem Koffer und ging zurück ins Arbeitszimmer. Zach war am Telefon, und auf ihrem Schreibtisch lag neue Arbeit. Emma stellte die Bilder auf und arbeitete dann so konzentriert, dass sie zusammenzuckte, als Zach sie ansprach.
„Es ist halb sechs, das Büro schließt jetzt. Ich esse zu Abend, Rosie ist bis acht Uhr da. Danach gibt es eine Auswahl kalter Gerichte.“
„Danke.“ Emma fragte sich, ob das erste auch das letzte Essen mit ihrem Chef gewesen war. Vielleicht wäre es das Beste. Dennoch war sie ein wenig enttäuscht.
„Sie haben Ihre Sache gut gemacht, Emma. Hoffentlich gefällt Ihnen der Job.“
Emma hätte fast über die Überraschung in seiner Stimme gelacht. „Danke“, sagte sie, „ich denke, der Job gefällt mir.“
Zach sah sie lange an, und wieder spürte Emma ein Kribbeln im ganzen Körper. Gegen alle Vernunft wollte sie, dass er blieb.
Zach verließ den Raum, und Emma sah ihm nach. Sie spürten es beide, aber Zach kämpfte genauso dagegen an wie sie. Gut.
Zach überhäufte sie auch weiterhin mit Arbeit. Emma arbeitete schnell und konzentriert, um mit seinem Tempo mitzuhalten, und die Zeit verging wie im Flug. Es hatte kein gemeinsames Mittagessen mehr gegeben. Manchmal arbeitete er bis sechzehn Uhr durch, dann wieder aß er am Schreibtisch. Ihr Verhältnis blieb unpersönlich, was Emma nur recht war. Egal, wie distanziert er ihr gegenüber auftrat, sie war sich seiner männlichen Ausstrahlung ständig bewusst.
Am Donnerstag war sie mittags mit der Arbeit fertig. Als sie vom Essen zurückkam, saß Zach vor einem großen Karton voller Papiere.
„Haben Sie Lust, mit ein paar alten Briefen anzufangen?“
„Klar“, erwiderte sie, und er zog ihr einen Stuhl heran. „Was für ein Haufen Briefe.“
„Viele sind von meinem Ur-Ur-Urgroßvater an seine Schwester, seinen Bruder und später an seine Frau. Irgendwie sind sie alle bei uns gelandet.“
„Das ist fantastisch, Zach. Sie wollen doch sicher jeden Brief selber lesen.“
„Sicher nicht. Das sind Briefe von einem alten Knacker, der sich vor Urzeiten in der Prärie niedergelassen hat, um dort sein Glück zu machen. Wahrscheinlich war er ein zäher alter Vogel und so liebenswert wie ein Stachelschwein. Sie verklären ihn. Wenn Sie eine Frage haben, dann nur zu. Wollen Sie etwas trinken, ehe wir anfangen?“
„Nein danke.“ Sie trat zu ihm und
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