Rotes Haar - Liebesgefahr! (Baccara) (German Edition)
sinken und sah Zach an. „Ist das nicht wundervoll? Haben Sie nicht das Gefühl, Ihren Ur-Ur-Urgroßvater jetzt ein bisschen zu kennen? Er war nett zu seinen Mitmenschen.“
Zach lächelte sie an, als wäre sie ein aufgeregtes Kind. „Okay, Ur-Ur-Uropa war ein netter Kerl. Das ist lange her, er hat hart gearbeitet und sein Land dann an den nächsten Delaney vererbt. Ich brauche das nicht.“
Emma betrachtete ihn. Sie ärgerte sich über seine Einstellung und war gleichzeitig von seinem Lächeln fasziniert. „Sehen Ihre Brüder das auch so?“
„Ich werde sie fragen, ehe ich was wegwerfe. Wahrscheinlich möchte Will die Briefe aufheben und Ryan sie wegwerfen.“
Emma schüttelte den Kopf. „Ich verstehe Ihre Familie nicht.“
Zach zuckte die Achseln. „Als Mom wegging, hat Dad uns auf unterschiedliche Internate geschickt. Wir stehen einander nahe, waren aber lange getrennt.“
„Wie traurig.“
„Nur kein Mitleid, mein Vater hat viel Geld für uns ausgegeben.“
„Geld ist kein Ersatz.“
„Darüber ließe sich streiten.“ Zach verschränkte die Hände hinter dem Kopf und lehnte sich zurück. Sein T-Shirt spannte über den festen Muskeln. Emma spürte das vertraute Kribbeln, und lustvolle Gedanken lenkten sie ab.
„Ihr Ur-Ur-Urgroßvater – ich frage mich, ob einer von Ihnen ihm ähnlich sieht.“
„Sehen Sie selbst – es gibt ein Bild von ihm in der Bibliothek.“ Zach beugte sich vor. „Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.“
„Ich schaff das allein, Sie müssen Ihren Fuß schonen.“
„Das geht schon.“ Er griff nach seiner Krücke. „Nächste Woche funktioniert es hoffentlich schon ohne Krücke. Kommen Sie, sehen wir uns meinen Urahn an, er war ein zäher alter Vogel, ganz wie mein Vater. Komisch, dass Dad die Briefe aufgehoben hat, er war kein bisschen sentimental. Das änderte sich erst, als Caroline auf der Bildfläche erschien.“
„Kinder schaffen so was.“
Zach grinste. „Emma, Sie sind eindeutig sentimental.“
„Stimmt“, gestand sie fröhlich.
Zach ging voraus in die Bibliothek, wo ein großes Ölgemälde in einem Goldrahmen über dem Kamin hing. Emma betrachtete den streng blickenden Herrn mit den hohen Wangenknochen und grauen Haaren. „Ich finde, Sie sehen ihm kein bisschen ähnlich.“
„Nein, nicht wahr?“ Zach zeigte auf die andere Wand. „Dort hängen die Bilder meiner Großeltern väterlicherseits.“
Emma stellte sich davor. „Denen sehen Sie auch nicht ähnlich.“
„Die meisten finden, dass ich meinem Großvater mütterlicherseits ähnele, aber von dem habe ich kein Bild hier.“
Emma betrachtete noch einmal das Porträt und dachte an den Brief. „Ich finde, Sie sollten jeden Brief in der Kiste selber lesen.“
„Das überlasse ich lieber Ihnen.“
Sie wandte sich um und sah, dass er sie voller Verlangen ansah. Ihr Herz machte einen Satz. Er war so unglaublich attraktiv, die breiten Schultern, der muskulöse Körper, der flache Bauch …
Emma wandte sich zur Tür. „Dann fange ich am besten mal an.“ Zach folgte ihr, und sie drehte sich zu ihm um. „Wohnen Ihre Brüder hier in der Nähe?“
„Ja, aber sie sind viel unterwegs. Als Kinder sind wir hier groß geworden. Ich bin weder Cowboy noch Farmer, aber meine Brüder reiten gerne. Will hat die Ranch nebenan, Ryans liegt etwas weiter weg. Er ist durch und durch Cowboy, vielleicht weil er als Kind oft Großvater hier draußen besucht hat.“
„Kommt Ihr Bruder zu Thanksgiving her?“, fragte Emma und dachte an ihre Familie. Sie würde den Mais und einen Nachtisch zubereiten.
„Nein, Ryan ist mit einem Freund unterwegs, und Will fährt mit seiner Familie nach Colorado.“
„Ich kann mir das Fest ohne Familie gar nicht vorstellen“, sagte Emma, „aber gute Freunde sind auch schön als Gesellschaft.“ Sie sah Zachs Grinsen. „Sie bleiben alleine hier, stimmt’s?“, platzte sie heraus. Sie wollte ihn gerade zu ihrer Familie einladen, aber dann fiel ihr ein, dass ihre Vorgängerin es nur ein paar Tage ausgehalten hatte. Falls sie ihn einlud und er sie in der Zwischenzeit entließ, wäre das nur peinlich.
„Sie starren mich an, und in Ihrer Miene steht Mitleid“, neckte Zach sie. „Mitleid hat noch keiner für mich empfunden.“
Emma errötete. Sie waren stehen geblieben und sahen einander an. Zach legte ihr eine Hand auf die Schulter, und die Berührung ging Emma durch und durch.
„Ich will es so“, sagte er ernst. „Hören Sie auf, sich Sorgen zu machen.“
„Sie
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