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Rotglut - Kriminalroman

Rotglut - Kriminalroman

Titel: Rotglut - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gmeiner-Verlag
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ruhig geblieben, schob die harschen Worte auf Irenes schmerzlichen Verlust.
    »Hör zu, wir sind immer noch befreundet, auch wenn wir nicht mehr so viel Kontakt haben wie früher, und als das mit meinem Vater passiert ist …«
    »Ach, hör auf, dein Vater. Das war was ganz anderes. Dein Vater war ein eiskalter Kapitalist. Einer weniger jetzt auf dieser Welt. Aber meine Eltern waren unbescholtene Menschen. Und jetzt verschwinde!«
    Elvira war fassungslos gewesen, hätte Irene am liebsten eine gescheuert für ihre bösartigen Worte. Einige Tage später hatte sie von Irene eine Karte erhalten mit einer Entschuldigung, aber das hatte den Schmerz nicht gelindert.
    Je länger sie jetzt darüber nachsann, desto dringender wollte sie nun endgültig die Wahrheit erfahren. Am besten gleich. Ein Glas Wein noch und ein großes Mineralwasser, dann würde sie Irene aufsuchen, es war ja nicht weit von hier.

    *

    Peter Dahnken hatte schon zweimal an Heiner Hölzles Tür geläutet, aber nichts rührte sich. Auch ein Anruf hatte nichts gebracht. Er entschloss sich schweren Herzens, an die Eingangstür zu hämmern, und hatte prompt Erfolg. Wildes Gekläffe erscholl, und er konnte hören, wie eine Tür geöffnet wurde. Der Hund bellte weiter und eine Frauenstimme begann zu schimpfen. Offensichtlich hatte Peter nun einen Teil der Bewohner wachbekommen, Christianes Tante und ihren Hund. Er klopfte noch einmal und rief: »Frau Johannsmann, es tut mir leid. Hier ist Peter Dahnken von der Kripo, ich muss dringend mit Heiner sprechen, bekomme ihn aber nicht wach.«
    Er hörte, wie Marthe Johannsmann die Haustür entriegelte und das Rasseln der Kette, um die Tür einen Spalt öffnen zu können. Der misstrauische Blick, den Marthes Gesicht zeigte, verschwand, als sie Heiners Kollegen erkannte.
    »Bisschen spät, junger Mann, aber nun ist es egal. Kommen Sie doch rein.« Sie schloss die Tür für einen Augenblick, wieder konnte man die Kette rasseln hören, und öffnete sie dann wieder.
    »Theo, sei still jetzt!«, herrschte sie ihren Hund an, der die ganze Zeit ohne Unterlass gekläfft hatte. Peter Dahnken beugte sich hinunter und strich dem Hund über den Kopf.
    »Schon gut, Kleiner, du kennst mich doch.« Theo verstummte und begann augenblicklich, an Peter hochzuspringen.
    »Theo, aus!«, rief Marthe und nahm ihn am Halsband. »Tut mir leid, das werde ich ihm wohl nicht mehr abgewöhnen können.«
    Dahnken lächelte und winkte ab. »Das macht nichts. Ich find ihn gut.« Die alte Dame strahlte.
    »Gehen Sie ruhig nach oben, vielleicht haben Sie ja direkt an der Wohnungstür mehr Glück und können die beiden wecken. Zur Not habe ich auch einen Schlüssel«, bot sie an.
    Peter nickte dankend und stieg die Treppe hinauf. Die Hälfte hatte er gerade geschafft, als Heiners Stimme durch die Wohnungstür dröhnte.
    »Was, zum Teufel, ist denn hier los? Marthe? Ist alles in Ordnung?« Dann erschien auch der dazugehörige Mann auf der Treppe. Irritiert blickte Hölzle Peter an.
    »Hab ich was verpasst? Solltest du nicht auch im Bett sein um diese Zeit? Besser wäre das, sonst bist du morgen mal wieder zu spät im Präsidium«, frotzelte er.
    Peter Dahnken ging nicht darauf ein. »Zieh dich an, wir treffen uns mit Harry. Den Rest erzähl ich dir im Auto.«

    *

    Harry Schipper wartete ungeduldig in seinem Büro. Die Kaffeemaschine schien auch wenig geneigt zu sein, Überstunden zu machen, und ratterte träge vor sich hin. Schließlich hatte sie es geschafft, und die rabenschwarze Brühe schillerte in der Kanne. Harry nahm seine Tasse, die noch Spuren des Vortages enthielt, verzog das Gesicht und goss sich Kaffee ein.
    Sein Handy klingelte. Nummer unbekannt. Er zuckte mit den Achseln und nahm ab.
    »Schipper, Kripo Bremen«, meldete er sich.
    »Ähm, entschuldigen Sie bitte, aber ich habe Ihre Nummer von Ihrer Visitenkarte. Es geht um meine Frau«, begann der Anrufer stotternd. »Mir ist klar, dass das eigentlich kein Anruf für die Kripo ist, aber ich weiß mir gerade keinen anderen Rat und da dachte ich …«
    »Moment, Moment. Mit wem spreche ich denn überhaupt?«, unterbrach Harry den Mann.
    »Oh, Pardon. Hier ist Ferdinand Theuerholz«, gab der Mann sich zu erkennen.
    »Alles klar. Um was geht es denn genau?«, fragte Harry und verbrannte sich die Zunge an dem heißen Kaffee, als er einen Schluck nahm.
    »Meine Frau ist nicht zu Hause. Ich bin gerade erst selbst zurückgekommen und normalerweise ist Elvira um die Zeit schon im Bett. Sie hat

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