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Rotlichtkrieg: Auf Leben und Tod gegen die Hells Angels (German Edition)

Rotlichtkrieg: Auf Leben und Tod gegen die Hells Angels (German Edition)

Titel: Rotlichtkrieg: Auf Leben und Tod gegen die Hells Angels (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gianni Sander , Marc-André Rüssau
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Mitglieder.

    Hollister: der Gründungsmythos der Rocker in Amerika. In der US-Kleinstadt in Kalifornien fand vom 3. bis 6. Juni 1947 ein Motorradtreffen statt. Es kam zu vereinzelten Ausschreitungen. In der Presse wurde die Veranstaltung aber wilder dargestellt, als sie eigentlich war. Berühmt wurde das Foto eines Harley-Fahrers, der inmitten von Glasscherben Bier trinkt. Auch wenn später bekannt wurde, dass das Foto gestellt war, wurde es zum Symbol der Rockerszene. Seither gilt Hollister als Geburtsort des Outlaw-Mythos.

    Kiez: Bezeichnet in Hamburg das Rotlicht- und Amüsierviertel rund um die Reeperbahn im Stadtteil St. Pauli. In Hannover wird in Anlehnung an Hamburg das Steintorviertel auch Kiez genannt. In Berlin werden mehrere Stadtteile als Kiez bezeichnet, ganz ohne Rotlichtbezug.

    Kutte: eine ärmellose Lederweste, an der die Mitglieder von Motorradclubs ihre Abzeichen anbringen. Sie ist den Mitgliedern heilig, es gilt als schwerste Demütigung, wenn einem Rocker die Weste von einem verfeindeten Club abgenommen wird.

    Member: Mitglied eines Motorradclubs. Es kann Jahre dauern, bis ein Mann die Vorstufen Hangaround und Prospect durchlaufen hat.

    Motorcycle Club (MC): Zusammenschluss von Motorradfahrern.

    Nomads: Rocker, die einem Club angehören, aber keinem Chapter.

    Nutella-Bande: eine Gruppe von jungen Zuhältern, die in den 80er-Jahren der GMBH auf der Hamburger Reeperbahn die Geschäfte streitig machten. Mitglieder waren »der schöne Klaus« und »Karate-Thommy«.

    Omertà: bezeichnet das Gesetz zu schweigen. Ursprünglich wurde der Begriff von der italienischen Mafia benutzt. Da es ein wichtiges Erfolgsprinzip der organisierten Kriminalität ist, unter keinen Umständen mit der Justiz zu kooperieren, weil bereits ein Verräter die aufgebauten Strukturen zerstören kann, haben fast alle kriminellen Organisationen die Omertà übernommen. Auch Motorradclubs oder Angehörige des Rotlichtmilieus kooperieren meist nicht mit der Polizei.

    Patch: Aufnäher an der Kutte. Sie signalisieren die Zugehörigkeit zu einem Club, die Funktion im Club, teilweise auch besondere Verdienste.

    Patchover: bezeichnet den Wechsel eines ganzen Clubs oder einzelner Mitglieder eines Clubs zu einem anderen. Dabei werden die Aufnäher der Kutte getauscht.

    Poussieren: einer Prostituierten schöne Augen machen, um sie davon zu überzeugen, ihren Zuhälter zu verlassen, damit sie für jemand anderen anschaffen geht.

    Präsident: der Chef eines Chapters.

    Prospect: Anwärter auf eine Mitgliedschaft in einem Motorradclub. Die Phase dauert mehrere Jahre, in denen der Anwärter Dienste für die Mitglieder verrichten muss.

    Rasieren: beklauen.

    Rocker: In Deutschland werden Mitglieder eines MCs Rocker genannt. International ist die Bezeichnung Biker üblich.

    Satudarah MC: Der niederländische Motorradclub Satudarah wurde 1990 in Moordrecht gegründet. Der Club soll den Bandidos nahestehen und mit den Hells Angels verfeindet sein. Fünf der zehn meistgesuchten Verbrecher der Niederlande sollen Mitglied bei Satudarah sein.

    Solide: Eine Frau, die nicht anschaffen geht, sondern einen bürgerlichen Job hat, wird solide genannt.

    Steige: Stundenhotel, in das Straßenprostituierte mit ihren Freiern gehen.

    Steintorviertel: das Rotlichtviertel in Hannover.

    Supporterclubs: Die großen MCs haben alle Unterstützerclubs. Sie helfen den Clubs bei Aktionen, kümmern sich oft um die Drecksarbeit oder werden aktiv, wenn das Risiko groß ist.

    Die Tür machen: die Türsteher stellen, beispielsweise bei Diskotheken und Bordellen. Die Gruppe, die den Türsteher stellt, hat oft auch im Laden das Sagen, weil sie steuern kann, wer im Lokal Drogen verkauft und welche Zuhälter Prostituierte in das Bordell bringen können. Außerdem ist das Angebot, den Türsteher zu stellen, manchmal eine verdeckte Form der Schutzgelderpressung. Wenn ein Wirt den Türsteher einer Gruppe nicht akzeptiert, wird oft gedroht, dass in diesem Fall Ärger auf den Landen zukommt. Der Preis für die Türsteher ist dann deutlich höher als marktüblich.

    Wirtschafter: das männliche »Mädchen für alles« in einem Bordell. Er kümmert sich darum, dass der Laden läuft, und macht die Abrechnungen mit den Frauen.

Die Autoren

    Gianni Sander, 35, fing mit 17 als Türsteher in Düsseldorf an, stieg dann in den Drogenhandel ein, wurde Geschäftsführer zweier Edelbordelle und einer der mächtigsten Bosse im deutschen Rotlichtmilieu. Immer wieder ermittelte die

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