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Roulette der Liebe

Titel: Roulette der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Lowell
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verfehlt.
    Die Kugel hatte Steamers Oberschenkel gestreift. Er stieß einen verwunderten Schrei aus, riß den Arm hoch, und der Schuß, den er gleich darauf abfeuerte, ging in die Zimmerdecke.
    Bevor Steamers Hand erneut den Abzug betätigen konnte, fuhr Reno herum und erschoß ihn in einer einzigen fließenden Bewegung. Als Steamer tot zu Boden stürzte, wirbelte Reno wieder herum, um Slater ins Visier zu nehmen.
    Eve stand einen Moment lang unbeweglich, schockiert über die tödliche Schnelligkeit des Fremden. Als sie wieder zu sich kam, stürzte sie hinaus, zum nahe gelegenen Stall.
    Eve hatte sich auf diesen Augenblick sorgfältig vorbereitet. Sie hatte den übel zugerichteten Planwagen der Lyons gegen einen fast ebenso ramponierten Sattel und Satteltaschen eingetauscht. Zu ihrer Überraschung erwies sich Whitefoot, der friedliche alte Wallach, nicht nur als schnell, sondern auch als willig, nachdem er erst einmal von seinen Zugriemen befreit worden war.
    Whitefoot stand gesattelt und gezäumt bereit. Eves gesamte Habe
    befand sich in den Satteltaschen und in der Bettrolle, die hinter dem Sattel festgebunden war. Später würde sie eine kurze Pause einlegen und bequeme Sachen anziehen. Jetzt, in diesem Augenblick, war Schnelligkeit wichtiger als ihre ungewöhnliche Reitkleidung.
    Sie steckte sich eilig den Ring an die rechte Hand, streifte sich die Perlenschnur über den Kopf und stopfte Tagebuch und Goldmünzen in eine Satteltasche.
    In einem wilden Wirbel purpurfarbener Seide schwang Eve sich in den Sattel, riß Whitefoot auf der Hinterhand herum und galoppierte in halsbrecherischem Tempo zur Stadt hinaus. Als Whitefoot am Saloon vorbeiraste, war Eve der rote Rock bereits bis zu den Schenkeln hochgerutscht.
    Aus den Augenwinkeln erhaschte Reno einen flüchtigen Blick auf das wehende Purpur und auf ein atemberaubend langes, schlankes Bein in eng anliegenden Spitzenhosen, die so zart und durchscheinend waren, daß sie mehr entblößten als verhüllten. Das Trommeln von Pferdehufen erfüllte die widerhallende Stille, die dem Schußwechsel gefolgt war.
    Slater grinste den Mann, der ihn über den Lauf seines Revolvers hinweg beobachtete, grimmig an.
    »Sieht ganz so aus, als hätte sie uns beide reingelegt«, sagte Slater ruhig.
    »Sieht so aus«, stimmte Reno zu.
    »Eine Freundin von Ihnen?«
    »Nein.«
    Slater grunzte. »Auch gut. Ein Mann müßte schon verrückt sein, wenn er dieses bißchen Purpur laufen lassen würde.«
    Reno erwiderte nichts.
    Slater verfiel in Schweigen. Ohne seinen Blick von Slater abzuwenden, taxierte Reno die Männer, die sich noch im Saloon aufhielten. Raleigh und Steamer waren tot.
    »Freunde von Ihnen?« wollte Reno wissen.
    »Nicht direkt. Ich habe nichts für Dummköpfe übrig.«
    »Aber Sie reiten mit ihnen.«
    »Nein«, korrigierte Slater. »Sie reiten mit mir.«.
    Reno lächelte höhnisch.
    »Nun, Sie werden mit wenig Gepäck reiten«, meinte er, »aber nicht lange. Gott muß eine besondere Vorliebe für Dummköpfe und Schmeißfliegen gehabt haben. Er hat eine verdammt große Menge davon erschaffen.«
    Reno musterte die verbleibenden Männer im Saloon aus eisgrünen Augen. Drei von ihnen waren Herumtreiber. Der Rest gehörte zu Slaters Bande. Alle waren sie sorgsam darauf bedacht, Reno keinen Anlaß zum Schießen zu geben.
    »Könnte Ihr Name Reno sein?« fragte Slater.
    »Einige Leute nennen mich so.«
    Ein Raunen ging durch die Menge im Raum. Wie ein Mann wichen alle hastig zurück, machten Reno so viel Platz, wie er wollte, und noch ein wenig mehr, nur um sich sicherer zu fühlen.
    Slater rührte sich nicht von der Stelle, sondern nickte nur knapp, als hätte sich seine Vermutung bestätigt.
    »Dachte ich mir«, erklärte er. »Nur wenige Männer sind so blitzschnell.«
    Er schwieg. Dann fragte er mit echtem Interesse: »Ist der Mann von Yuma immer noch hinter Ihnen her?«
    »Nein.«
    »Pech. Habe gehört, er sei schnell. Wirklich schnell.«
    Reno lächelte. »Sie haben richtig gehört.«
    »Haben Sie ihn getötet?« wollte Slater wissen. »Ist das der Grund, weshalb er Sie nicht mehr jagt?«
    »Ich hatte keinen Grund, ihn zu töten.«
    »Ich schon.«
    »Das hat man mir erzählt. Schade, daß Sie nicht bei Ihrem Zwillingsbruder Jed waren, als er starb. Dann hätte Wolfe tüchtig abräumen können.«
    Slater war auf einmal sehr ruhig. »Sie waren an jenem Tag der dritte Mann dort. Der mit der sechsschüssigen Kanone.«
    Obwohl dies keine Frage sein sollte, nickte

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