Roxane und der Hexer (German Edition)
frie d lich schlafenden Thorsten Thorn. Wieder murmelte Signefeu Beschwöru n gen, die von den Hexen wiederholt wurden.
» Wenn du uns nicht angehörst, dann stirbt er « , sagte der H e xer. » Du hast nur eine Minute, dich zu entscheiden. «
Linda zauderte. Sie liebte Thorn. Konnte sie ihn dem Tod au s liefern? Vielleicht gab es eine Möglichkeit, die Einwilligung zum Beitritt zum Hexenzirkel zu geben und Signefeu später doch zu entkommen. Sie musste es wagen, um Thorn zu retten.
» Willst du eine Hexe werden? «
Bevor Linda mit > Ja < antworten konnte, verblasste der Körper Signefeus, wurde durchsichtig. Die Projektion des schlafenden Thorsten Thorn verschwand.
» Zum Teufel « , rief der Hexer, » die Geisterstunde ist vo r bei. Ausgerechnet jetzt! In körperlosem Zustand reichen meine Kräfte nicht, den Zauber zu vollenden. Doch aufgeschoben ist nicht au f gehoben. «
Zu den Hexen gewandt, fügte er hinzu: » Bringt sie zurück, sie entgeht uns nicht. «
Der Körper Signefeus verschwand, löste sich in Luft auf. Wi e der packten zwei Hexen Linda, führten sie durch die Luft davon. Sie brachten sie zurück in ihr Zimmer. Eine der Hexen murmelte einen Zauberspruch.
Daraufhin wurde Linda so müde, dass sie einen Augenblick sp ä ter eingeschlafen war. Sie sah nicht einmal mehr, wie die Hexen durch die Lüfte davonflogen.
Erst am Morgen weckte das Sonnenlicht Linda Scholz. Die Ba l kontür stand offen. Linda wunderte sich darüber. Liliane Hil l fahrt neben ihr schlief noch tief und fest.
Linda merkte, dass sie völlig angezogen war. Sie sah an sich herunter. Ihre Schuhe waren voller Erde.
Sofort standen die merkwürdigen, beängstigenden Alpträume wieder klar und deutlich vor Lindas Augen. Aber war der zweite tatsächlich nur ein Traum gewesen?
Linda hörte Schritte auf dem Flur, Rufe. Sie öffnete die Tür. Eine der Statistinnen kam gerade von der Treppe zum Er d geschoß.
» Was gibt es? Was ist los? «
» Der Hotelbesitzer ist tot. Er ist heute Nacht gestorben. Seine Frau behauptet, er sei immer kerngesund gewesen. «
Linda schloss die Tür. Fassungslos lehnte sie sich gegen die Wand.
5. Kapitel
Beim Frühstück waren alle bedrückt und schweigsam. Der plöt z liche Tod des Hotelinhabers Rüger hatte die Zuversicht, die am Tag zuvor aufgekommen war, jäh zerstört. Die Dreharbe i ten dieses Films standen unter einem Unstern, das war klar. Was würde hoch geschehen?
Linda Scholz saß Thorsten Thorn und Dr. Heydenreich schwe i gend gegenüber. Sie sprach nicht über die Ereignisse der Nacht, über die schrecklichen Träume und makabren Erlebnisse, da sie um Thorsten Thorns Leben fürchtete. Der Hexer konnte ihn ebenso e r morden wie den unglücklichen Hotelbesitzer.
Dr. Heydenreich schwieg, weil er sich entschlossen hatte, seinen eigenen Augen nicht zu trauen. Er wollte noch am gle i chen Tag nach Hause zurückkehren und sich in die psychotherapeutische Behandlung eines Kollegen begeben.
Thorsten Thorn hatte die ganze Nacht hindurch tief und fest geschlafen. Die unheimlichen Ereignisse seit der Ankunft des Filmteams im Hotel erschienen ihm heute unter einem anderen Aspekt. Irgendwie musste es doch eine natürliche Erklärung g e ben!
Thorn brannte darauf, die Dreharbeiten an diesem Tag wieder aufzunehmen. Dr. Heydenreichs Erklärung, er sehe keinen Anlass zur Sorge und er müsse nach Hause zurückkehren, unterstützte Thorn. Der gequälte Blick, den der Psychiater ihm zuwarf, en t ging ihm.
Nach dem Frühstück begann die Arbeit. Schultz-Breitenberg wollte endlich die schon zweimal verschobene Szene des Kampfes zwischen dem Hexer und seinem Anhang und den Spessarträubern a b drehen.
Kurz nach 8.30 Uhr war alles drehbereit. Thorsten Thorn mit seinem schwarzen Umhang, bleich geschminkt, ein Feuermal auf der linken Gesichtshälfte, stand vor dem Galgenwirtshaus. Die Gruppe der sieben Hexen, die Leonora Rycka anführte, kam über den H ü gel. In halber Höhe des Abhangs stand der verwitterte alte Ga l gen. Der erste Aufnahmewagen war in Thorns Nähe postiert, der zweite wartete dem Galgen gegenüber.
» Ruhe !«, brüllte der Regieassistent ins Megaphon. » Einste l lung 503 - Anfang. Kamera Eins: An! «
Der Kameramann auf dem Aufnahmewagen in halber Höhe des Abhangs nahm den Galgen auf, dann die Hügelkuppe, auf der jetzt die Hexen erschienen. Langsam, gemessenen Schrittes kamen sie näher.
» Kamera Zwei! «
Die zweite Kamera nahm Thorsten Thorn und das Galgenwirt s haus
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