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Roxane und der Hexer (German Edition)

Roxane und der Hexer (German Edition)

Titel: Roxane und der Hexer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Er ergriff die schwere Taschenlampe, mit der er im Fall e i nes Angriffs auch zuschlagen konnte, trat an die Balkontür und zog entschlossen den Rolladen hoch.
    Er fuhr mit einem Schrei zurück. Im bleichen Mondschein sah er das uralte, verrunzelte, hässliche Gesicht einer Frau. Ein höhnisches Kichern drang an Dr. Heydenreichs Ohr.
    Die Hexe hob die Hand. Gleich würde sie die Scheibe der Ba l kontür eindrücken, zu Dr. Heydenreich ins Zimmer treten. Die Zähne des Arztes schlugen hörbar aufeinander.
    Ein Trick, sagte er sich, als er den ersten Schock überwu n den hatte. Sie wollen mich reinlegen.
    Er zwang sich, die Taschenlampe zu heben. Doch noch bevor er sie eingeschaltet hatte, sah er eine zweite Hexe. Sie schien reglos in der Luft zu sitzen. Bei genauerem Hinsehen erkannte Dr. Heydenreich, dass sie rittlings auf einem Besen saß. Sie war jünger als die andere auf dem Balkon, sah aber genauso bösartig und gefährlich aus.
    Das war kein Trick, keine maskierte Schauspielerin, die Dr. Heydenreich erschrecken wollte. Der Arzt hörte, wie hinter ihm die Klinke der verschlossenen Tür niedergedrückt wurde. Er wich bis an die Wand zurück.
    Die zweite Hexe flog jetzt ebenfalls auf den Balkon, trat gleichfalls an die Tür. Auch sie hob die Hand, als wolle sie die Scheibe einschlagen.
    Doch irgend etwas, eine unsichtbare Kraft, schien sie daran zu hindern. Die Hexen tuschelten miteinander. Jetzt wurde an der Türklinke gerüttelt.
    Keine Macht der Welt hätte Dr. Heydenreich dazu gebracht, die Tür zu öffnen und nachzusehen, wer da draußen war.
    Etwas schützte ihn und Thorn, hatte einen Bannkreis gez o gen, den der Arzt auf keinen Fall durchbrechen wollte. Ein Mann trat zu den zwei Hexen auf dem Balkon, so plötzlich, als sei er durch die Wand dos Zimmers nebenan getreten.
    Es war ein großer, bleicher, dunkel gekleideter Mann. Im Mondschein sah Dr. Heydenreich das Feuermal auf seiner linken Gesichtshälfte. Das Grauen erfasste den Psychiater. Der Hexer war aus seiner Gruft gestiegen. Gilbert Signefeu war zurückgekehrt.
    Signefeu hob die Hand, doch auch er konnte den Bannkreis nicht überschreiten. Sein bleiches Gesicht verzerrte sich vor Wut und Hass . Dr. Heydenreich sah das Glühen in seinen dunklen Augen.
    Der Arzt stand da wie gelähmt. Dann verschwand der Hexer, das Rütteln an der Türklinke verstummte. Die beiden Hexen fl o gen rittlings auf ihren Besen davon.
    Dr. Heydenreich konnte immer noch kein Glied rühren. Es war, als hätte der drohende Blick des Hexers ihn hypnotisiert.
    Es sollte eine lange Nacht werden für Dr. Heydenreich, denn der Bann hielt bis zum Tagesgrauen an. Thorsten Thorn schlief fest. Schlimmer noch als seine Hilflosigkeit war für den Psyc h iater aber die Ungewissheit über das Schicksal von Linda Scholz. War auch sie durch den Bannkreis einer unbekannten Macht vor dem Hexer und seinem Gefolge geschützt?
     
    *
     
    Der bleiche Mann schwebte hinüber zum Balkon von Linda Scholz' Zimmer. Er murmelte eine Beschwörung. Im nächsten Auge n blick trat er durch die verschlossene Tür. Liliane Hil l fahrt schlief fest.
    Der Hexer vertiefte ihren Schlaf noch durch einen Zaube r spruch, so dass sie in den nächsten Stunden sicher nicht erw a chen würde. Er trat zu der schlafenden Linda Scholz. Sie schien einen Alptraum zu haben, denn sie verzog das Gesicht, warf sich im Bett hin und her.
    Der Hexer sah im Dunkeln wie eine Katze. Längst vergessene Erinnerungen überkamen ihn, als er das blonde Mädchen betracht e te.
    » Roxane !«, flüsterte er. » Diesmal wirst du mir gehören. Du wirst eine der unseren werden, eine Hexe aus Gilbert Signefeus Zirkel. Wenn ich dich habe, werde ich jene Macht vernichten, die sich soeben meinen Plänen entgegengestellt hat. «
    Er berührte Linda Scholz an der Schulter, rüttelte sie. Das Mädchen erwachte. Sie knipste die Nachttischlampe an. Der H e xer stand am Fuß ihres Bettes, die Arme vor der Brust verschränkt. Linda Scholz sah in das entstellte Antlitz, das sie in ihren Träumen verfolgt hatte.
    Sie wollte schreien, doch ihre Stimme gehorchte ihr nicht.
    Auf einen Wink des Hexers erhob sie sich, zog sich an. Sie öffnete die Balkontür, trat hinaus auf den Balkon. Ihr Geist war vor Schrecken und Entsetzen wie gelähmt. Ihr Körper gehorchte Signefeus Willen. Sie befand sich in der Gewalt des Hexers, wie ihre unglückliche Doppelgängerin Roxane im 16. Jahrhundert.
    Linda stand im Mondlicht auf dem Balkon. Zwei Hexen auf B e sen ritten durch

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