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Roxane und der Hexer (German Edition)

Roxane und der Hexer (German Edition)

Titel: Roxane und der Hexer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Earl Warren
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Wenn du e i nen von ihnen packen kannst, dann bring ihn um. «
    Der Hexer, Roxane von Falkenfels, die drei Hexen und der G e henkte gingen zu dem Weg, der zum Galgenwirtshaus führte. Der Gehenkte blieb auf dem Weg stehen, die andern fünf verba r gen sich in einem Gebüsch.
    Inzwischen war es dunkel geworden, doch die Sterne und der Mond standen hell und klar am Himmel.
    Roxane sah die Männergruppe schon in anderthalb Meilen En t fernung. Eine halbe Meile vor dem Galgenwirtshaus stiegen die Landsknechte von den Pferden, führten sie am Zügel, um sich nicht durch den Hufschlag zu verraten. Es waren zwölf Männer.
    Sie näherten sich der Buschgruppe und dem Gehenkten, der mi t ten auf der Straße stand.
    » Was ist denn das für ein merkwürdiger Patron ?«, sagte einer der Landsknechte, als sie nahe heran waren. » Steht da und glotzt uns an. Heda, Gevatter, wenn du zu dem Gesindel im Wirtshaus g e hörst, dann schließe mit deinem Leben ab. «
    » Den kenne ich doch !«, sagte ein anderer Landsknecht.
    Die Landsknechte umringten den Gehenkten. Plötzlich schrie einer von ihnen entsetzt: » Heilige Mutter Gottes und alle Heil i gen, steht mir bei! Das ist doch Karl, den wir heute Mittag g e henkt haben. Seht doch, wie schief sein Kopf auf dem Hals sitzt, wie verfärbt sein Gesicht ist! «
    Mit verzerrter, gequetschter Stimme sagte der Gehenkte: » G u ten Abend, Kameraden, ich habe auf euch gewartet. «
    Einer der Landsknechte zog seinen Säbel. Die kalten Kralle n hände des Gehenkten fuhren ihm an die Kehle. Er brach in die Knie. Ein Landsknecht schüttete Pulver auf die Pfanne seiner A r kebuse, stellte das lange Rohr in den Stützhaken, schlug mit e i nem primitiven Feuerzeug Funken.
    » Weg da !«, rief er den andern zu, die den Gehenkten und sein Opfer umringten.
    Ein Landsknecht holte mit dem Säbel aus, schlug dem Gehen k ten mit einem Hieb den Kopf von den Schultern. Der Kopf rollte zu Boden. Kein Blut kam aus der Wunde. Der Rumpf blieb stehen, die Finger umklammerten weiter die Kehle des knienden Land s knechtes.
    Schallendes triumphierendes Gelächter ersch allte direkt neben den Landsknechten im Gebüsch. Die Arkebuse krachte, und die schwere Kugel schlug in den Rumpf des kopflosen Mannes. Auf solch kurze Distanz war der Aufschlag der Bleikugel furchtbar, doch der kopflose Rumpf blieb stehen.
    Schreiend stoben die Landsknechte auseinander. Einige wa r fen sich auf die Pferde, preschten irgendwohin, die ändern rannten einfach fort.
    Gilbert Si g nefeu und Roxane traten aus dem Gebüsch. Der Landsknecht hing schlaff im Würgegriff des Kopflosen, Signefeu wartete eine Zeitlang, bis er sicher war, dass der Mann tot war.
    Dann machte er mit der Hand ein Zeichen, sagte mit gebieterischer Stimme: » Leben kraft meiner Magie, verlasse di e sen Körper! «
    Im gleichen Augenblick brach der kopflose Rumpf zusammen, fiel über den erwürgten Landsknecht.
    Gilbert Signefeu wandte sich an Roxane.
    » Hast du jetzt erkannt, wie groß meine Macht ist? Was sind sie alle gegen mich? «
     
    *
     
    Der Mond stand bleich am Himmel. Alle im Hotel schliefen. Linda Scholz warf sich im Bett hin und her. Liliane Hillfahrt, eine stämmige Frau um die Vierzig, die ihr als Schutz und Bew a cherin zugeteilt war, schlief tief und fest auf der anderen Se i te des Doppelbetts.
    Im Nebenzimmer schnarchte Thorsten Thorn. Dr. Heydenreich, der Psychiater, rüttelte ihn an der Schulter. Thorn wachte nicht auf. Heydenreich drehte ihn auf die andere Seite, damit das Geschnarche aufhörte.
    Plötzlich klopfte etwas am Fenster, rüttelte am Rollladen . Dr. Heydenreich fuhr zusammen. Er setzte sich auf, knipste die Nachttischlampe an.
    Wieder klopfte es, hämmerte gegen den Rollladen . Dr. Heyde n reich stieg aus dem Bett, schlüpfte in seine Pantoffeln und ging zum Fenster. Da fiel ihm ein, dass er bei Licht von draußen deu t lich zu sehen sein würde.
    Er löschte das Licht. Jetzt klopfte und rüttelte es am Roll l aden der Balkontür. Kein Zweifel, da war jemand auf dem Balkon. Dr. Heydenreich fiel Thorsten Thorns unheimliches Erlebnis in der vergangenen Nacht ein. Er spürte, wie sich seine Haare sträubten.
    Er packte den schlafenden Thorn an der Schulter, schüttelte ihn.
    » Thorn! He, Thorn. «
    Der Schauspieler rührte sich nicht. Wieder hörte der Psychi a ter das Rütteln am Rollladen . Er sah, wie der Rollladen ein Stück hochgehoben wurde.
    » Thorn! Thorn! «
    Keine Reaktion. Dr. Heydenreich nahm seinen ganzen Mut zusa m men.

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