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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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flüsterte die schwarze Leere. Was auch immer aus Kira und ihm hätte werden können, es würde nicht geschehen. Er hatte nur noch dafür zu sorgen, dass sein Tod den Seinen nutzte– und Radjedefs Pläne vereitelte.
    » Leb wohl, dunkle Lady«, murmelte Mencheres. Dann schwang er sich in den Nachthimmel empor.

9
    » Graceling!«
    Kiras Kopf fuhr herum, und sie sah Frank, der sich wie üblich finsteren Gesichts seinen Weg zwischen den Schreibtischen hindurch bahnte, die ihn von ihr trennten. Ihr Chef hatte sie während ihrer Abwesenheit vermisst, aber nicht etwa, weil er sie so lieb hatte.
    » Haben Sie die Berichte fertig?«
    » Fast«, antwortete Kira. Der Papierstapel auf ihrem Schreibtisch war um drei Viertel geschrumpft, seit sie vier Tage zuvor wieder im Büro erschienen war– und dabei hatte Frank ihr jeden Tag noch zusätzliche Arbeit aufgehalst.
    » Gut. Man kann die Kundschaft nicht vernachlässigen, nur weil man krank ist«, erklärte Frank und lud schon wieder einen dicken Aktenstapel auf ihrem Tisch ab. » Die brauche ich bis heute Abend wieder.«
    Wir stecken in der Rezession, Jobs sind schwer zu kriegen, sagte sich Kira vor und zwang sich zu lächeln. Hätte die Situation auf dem Arbeitsmarkt besser ausgesehen, wäre sie versucht gewesen, Frank hier und jetzt zu sagen, er solle sich vornüberbeugen, damit sie ihm die Berichte gleich geben konnte.
    » Geht klar«, sagte sie nur.
    Frank tippte mit dem Finger auf den Papierstapel vor ihr. » Wenn alles vor dem Wochenende fertig ist, haben Sie Aussicht auf unseren nächsten Vermisstenfall. Ich weiß doch, wie viel Ihnen das bedeuten würde.«
    Es war Donnerstagnachmittag. Kira würde diesen und den nächsten Tag bis nach Mitternacht arbeiten müssen, um alles zu schaffen, aber Frank hatte recht. Sie sehnte sich danach, mit ernsthafteren Aufgaben betraut zu werden, nicht immer nur untreue Ehemänner zu überführen, Angestelltencomputer zu überwachen und gerichtliche Vorladungen zuzustellen. Das Motto ihres alten Mentors klang ihr in den Ohren: Rette ein Leben. Na ja, Mack, dachte Kira, der wieder einfiel, wie Tina gelächelt hatte, als sie zwei Tage zuvor aus dem Krankenhaus entlassen worden war, ich denke, das habe ich geschafft. Sollte sie demnächst einen Vermisstenfall übernehmen dürfen, würde sie ja vielleicht sogar noch ein zweites retten können.
    » Ich mache das«, sagte sie zu Frank.
    Er schenkte ihr seine Version eines freundlichen Lächelns, dem trotzdem noch etwas Geierartiges anhaftete. » Der gute alte Mackey hat mir ja gesagt, dass ich es nicht bereuen würde, dich eingestellt zu haben.«
    Und mir hat er gesagt, dass du ein Arsch bist, fügte Kira im Stillen hinzu. Und Mack hatte mit seiner Einschätzung seines alten Partners nicht danebengelegen, auch wenn Frank trotz seiner Sklaventreibermentalität von Zeit zu Zeit einen Hauch Nettigkeit an den Tag legen konnte. Er hätte Kira zum Beispiel nicht den Firmenwagen zur Verfügung stellen müssen, wenn sie ihn für die Arbeit brauchte. Er hätte schließlich jemand mit eigenem Auto einstellen können. Kira war klar, dass sie den Gebrauch des Wagens mit unbezahlten Überstunden mehr als wettmachte, aber man musste es Frank trotzdem zugutehalten.
    Ihre Kollegin Lily beugte sich von ihrem Schreibtisch zu ihr hinüber, als Frank den Raum verlassen hatte. » Da meldest du dich einmal in drei Jahren krank, und er muss unbedingt dafür sorgen, dass du es bereust.« Lilys Mundwinkel verzogen sich nach unten. » Wenn es einen Gott gibt, wird Frank mit Hämorrhoiden geschlagen. Das Arschloch hat’s nicht besser verdient.«
    Kira schenkte ihr ein Lächeln. » Ist schon okay. Ein Schuss Koffein, und ich schaffe das.«
    Lily zog die Stirn kraus, sodass sich tiefe Runzeln bildeten. » Kaffee sollte aber nicht den Schlaf ersetzen. Du hast richtige Schatten unter den Augen, Mädchen. Pass bloß auf, sonst wirst du wieder krank.«
    » Mir geht’s gut«, antwortete Kira. Sie konnte der netten älteren Dame nicht sagen, dass nicht die Grippe, sondern Gedanken an einen Vampir ihr den Schlaf raubten. Seit Mencheres sie freigelassen hatte, waren zwar schon einige Tage vergangen, aber er ging Kira einfach nicht aus dem Kopf.
    Obwohl das natürlich nicht sonderlich staunenswert war. In den sechs Tagen ihres Aufenthalts bei Mencheres hatte sie erfahren, dass außer den Menschen noch zwei andere Spezies existierten, Mencheres hatte ihrer Schwester und ihr das Leben gerettet, sie in seinen Bann gezogen, in

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