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Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2)

Titel: Rubinroter Schatten - Frost, J: Rubinroter Schatten - Eternal Kiss of Darkness (Night Huntress World/ Cat & Bones Welt 2) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeaniene Frost
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bereits zu zucken begann, sodass Erwachen und Blutrausch nicht mehr lange auf sich warten lassen konnten.
    » Du kannst gehen. Ich kümmere mich um sie.«
    Und das würde er, zumindest in der Zeit, die ihm noch blieb.

16
    Kira saß in einem Sessel am Kamin, das Prasseln des Feuers klang in ihren Ohren so laut wie Baumfällarbeiten. Trotzdem wollte sie in seiner Nähe sein. Seine Wärme war ein weicher Kokon, sein Schein für ihre Augen wohltuender als die grellen Decken- oder Tischlampen. Sie konnte jetzt zwar in völliger Dunkelheit sehen, wollte aber nicht, dass alle Lichter gelöscht wurden, um nicht daran erinnert zu werden. Es war schwierig genug, mit dem ständig wiederkehrenden Schüttelfrost klarzukommen, den Fängen, die ihr ohne Vorwarnung in die Unterlippe piekten, dem Lärmen der Wälder draußen und, ach ja, den tiefen Ohnmachten, aus denen sie mit blutüberströmtem Gesicht und einem brennenden Verlangen nach immer mehr Blut erwachte.
    Sie musste sich auf Mencheres’ Wort verlassen, dass sie niemanden verletzt hatte, während sie weggetreten war. Und dann war da natürlich auch noch die Kühlbox, deren Inhalt an Blutkonserven rasch dahinschwand. Mencheres sagte, sie sollte sich keine Sorgen machen, Gorgon würde im Morgengrauen Nachschub bringen.
    Die Vorstellung war für Kira so abstoßend wie erleichternd. Ihr brauchte niemand zu sagen, dass sie in ihrem Zustand eine Gefahr für jeden– und alles– mit einem Herzschlag darstellte, doch obwohl ihr Körper mit unbezähmbarer Gier nach dem roten Saft verlangte, konnte Kiras Verstand sich nicht mit der Tatsache abfinden, dass sie Blut trank. Menschenblut. Im Grunde war es für sie Kannibalismus, nur war sie eben kein Mensch mehr.
    Sie lehnte sich zurück… und der Sessel brach unter ihr zusammen. Noch erstaunlicher war, dass sie nicht auf dem Fußboden lag, sondern, die Decke noch um die Schultern gelegt, von oben auf die Trümmer herabsah. War sie aufgesprungen, bevor der Sessel zu Bruch gegangen war? Gott, war sie jetzt wirklich so schnell?
    Ein Prickeln auf ihrer Haut kündigte Mencheres’ Kommen an. Er bewegte sich fast geräuschlos; nur sein Geruch und das leise Rascheln seiner Kleidung hätten ihn verraten, wäre Kira nicht in der Lage gewesen, ihn zu spüren. Sie musste sich nicht einmal umdrehen, um zu wissen, wie weit er noch von ihr entfernt war. Je stärker die Vibrationen auf ihrer Haut, desto näher war Mencheres.
    Würde es ihr von nun an vorkommen, als wäre jeder von einer Art Kraftfeld umgeben? Oder war das nur bei Vampiren so? Kira wollte nicht fragen. Sie war sich nicht sicher, ob sie im Augenblick noch mehr Informationen aufnehmen konnte.
    » Ich weiß nicht, was passiert ist, der Sessel ist einfach kaputtgegangen«, sagte sie. So viel dazu, ein bisschen Zeit für sich zu haben. Sie war noch keine zehn Minuten allein gewesen, als der Sessel unter ihr zusammengebrochen war.
    » Lass nur. Ich kümmere mich darum.«
    Selbst seine Stimme klang anders als vor ihrer Verwandlung. Sie war jetzt tiefer, die Feinheiten seines Akzents ausgeprägter… und sie schien sie zu umhüllen wie ein dichter, wohltuender Nebel.
    » Das kann ich selbst.«
    Kira hob das größte Sesselstück auf, und sofort zersplitterte das Holz in ihrer Hand. Sie stutzte und versuchte es noch einmal, allerdings mit demselben Erfolg. Es war beinahe, als würde das Material sich auflösen, sobald es mit ihr in Berührung kam.
    » Was?«, begann sie.
    Mencheres trat an sie heran, dicht, aber nicht so dicht, dass er sie berührte. Wenn sie wie jetzt länger bei Bewusstsein war, hielt er sich an ihre Anweisung, sie nicht anzufassen. Sie wusste, dass das während ihrer blutrünstigen Ohmachten anders war, aber sie konnte es ihm nicht verübeln.
    So wie sein Geruch und seine prickelnde Aura über sie hinwegspülten, war es im Grunde doch so, als würde er sie berühren. Dazu kam noch seine Stimme, sodass Kira sich von seiner Nähe allein schon vereinnahmt fühlte.
    » Du hast dich an deine neue Kraft noch nicht gewöhnt.« Er hob ein Stück der hölzernen Armlehne auf. Bei ihm zersplitterte sie nicht. Er streckte sie Kira entgegen.
    » Versuche, das in die Hand zu nehmen, aber ganz sacht.«
    Sie griff sich das Holzstück… und es zerfiel. Frustriert wirbelte Kira herum, nur um zu merken, wie etwas sie in den Fußknöchel piekte. Sie sah nach unten. Ihr rechter Fuß hatte den Holzboden durchstoßen.
    » Scheiße«, fluchte sie und zerrte ihn heraus. Splitter blieben daran

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